20.02.2013

Autor*in

Ulrike Lehmann
Innovation schafft Wettbewerbsvorteile

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Kunst kann Kommunikation: Warum Kunst Unternehmern und Unternehmen gut tut.
Heute wird vielfach von den großen Umwälzungen gesprochen, die Führungskräfte zu bewerkstelligen haben. Die globale Herausforderung, der Erfolgsdruck und Konkurrenzkampf, Fusionierungen und auch der Fachkräftemangel durch den demografischen Wandel sind nur einige Gründe. Führungskräfte müssen heute mehr denn je viele Aufgaben bewerkstelligen können und sich mit zahlreichen Fähigkeiten und Soft Skills - neben ihrem Fachwissen - wappnen, um das Unternehmen erfolgreich zu führen und am Markt zu bestehen. Dazu gehört auch Kreativität und Ideenreichtum, um Innovationen und damit Wettbewerbsvorteile schaffen zu können.
 

Kunst wird Teil von Unternehmenskultur

Immer mehr Unternehmer haben erkannt, dass eine Form der Unternehmenskultur mit der Wertschätzung des Einzelnen, Weiterbildungsangeboten, einer Wohlfühlatmosphäre und der Work-Life-Balance zu motivierten Mitarbeitern und zu einer höheren Wettbewerbsfähigkeit führt. Der Mitarbeiter wird als wertvollste Ressource erkannt. Bestes Beispiel dafür ist der dm-Markt. Firmen mit einer Unternehmenskultur sind auch erfolgreicher in der Suche nach neuen Mitarbeitern als andere. Kunst kann hierfür ein Vehikel sein.
 
Ein ausgereiftes und maßgeschneidertes Kunst-Konzept für ein Unternehmen erweitert das Corporate Identity auf eine neue Ebene und demonstriert kulturelle Kompetenz als Mehrwert. Kunst kann Mitarbeiter erfreuen, sie zu Kreativität anregen, ihre emotionale Intelligenz und Persönlichkeitsentwicklung fördern, aber auch Kunden und Geschäftspartner begeistern. Kunst regt zum Nachdenken und neuen Ideen an, fördert die Empathie und den Kommunikationsprozess der Betrachter untereinander.
 
Von Kunst und Künstlern können alle lernen: Ein Künstler ist Visionär, der manchmal schon fertige Bilder und Ideen im Kopf hat und sie zu Papier bzw. auf die Leinwand bringt. Er macht Prozesse durch, um zu einem Produkt zu kommen, das er am Ende auch auf dem Markt verkaufen muss. Insofern sind sich Künstler und Unternehmer sehr ähnlich. Doch warum hat der sich für die grüne Farbe entschieden und auch das Gelb zugelassen? Wie ist der Entscheidungsprozess des Malens? Wann ist ein Bild fertig? Wieso ist er so erfolgreich mit seinen Bildern? Wie hat er sein Markenzeichen aufgebaut? Was macht ein Bild zum Erfolg, zum Meisterwerk, das über Jahrhunderte immer wieder neue Generationen begeistert?
 

Kunstwahrnehmung als Work-Life-Balance

Kunst fordert den Betrachter zu längerem Hinschauen auf und nimmt ihn mit auf eine Entdeckungsreise. Kunstwahrnehmung führt zu einer Entschleunigung im Alltag. Daher kann sie als Kommunikationsmittel strategisch in Unternehmen eingesetzt werden. Mit Kunst schafft man eine inspirierende Wohlfühlatmosphäre, auch wenn sie zunächst nicht verstanden wird.
 
Das Wort "Kunst" regt in vielen Menschen zunächst schnell eine ablehnende Haltung hervor. Von Kunst habe man keine Ahnung und man könne auch nicht malen. Kunst sei zu nichts nutze, sie sei zu kompliziert, zu elitär, nicht verständlich oder dafür habe man schlichtweg keine Zeit. Vermutlich steckt dahinter Skepsis und Angst vor dem Unbekannten, die schon der allzu knapp ausgefallene Kunstunterricht in der Schule nicht aus dem Weg räumen konnte. Denn der nicht erlernte Umgang beziehungsweise Zugang zur Kunst und die damit verbundene Angst vor dem Unbekannten oder Fremden führt zu jenen ablehnenden Haltungen.
 
Warum soll man sich also da aus der Komfortzone herausbewegen? Wer sich vorurteilsfrei und offen der Kunst gegenüber verhält, wird plötzlich viel sehen, entdecken, erkennen und erfahren. Die genaue Wahrnehmung und das Erkennen schärft die Urteilsfähigkeit. Kunst hat einen "Spirit" und man kann sich über die Erfahrungen austauschen, sie teilen und diskutieren. Kunst fördert die Kommunikation.
 
Der Betrachter wird feststellen, wie ergiebig und auch lehrreich die Beschäftigung mit dem "Unbekannten" sein kann nicht nur als Privatmensch, sondern auch als Manager in Führungsposition, der stets das Neue finden und auch seine Mitarbeiter motivieren und besser kennenlernen muss.
 

Kunst kann Kommunikation

Kunstwerke sind ein nonverbales Angebot der Kommunikation: genau hinzuschauen, Dinge zu erkennen, wahrzunehmen, zu analysieren und zu interpretieren. Fragen zu stellen und Antworten zu finden oder auch nicht. Das Fremde zuzulassen und auszuhalten.
 
Denn Kunstwerke sind Rätsel und haben etwas Geheimnisvolles, was nie endgültig erklärbar ist. Geniale Kunstwerke haben ihr Geheimnis bewahrt und können nicht zuletzt deshalb viele Menschen und zwar auch international und über Jahrhunderte hinweg - ins Staunen versetzen.
 

TIPP

Indem Sie Ihr Umfeld mit Kunst ins Staunen versetzen können, können Sie es bewegen und selbst angeregt bewegt werden.
 
Das Reden über Kunst und der gegenseitige Austausch eröffnet eine andere Ebene, der mit Wertschätzung, Offenheit und Neugier begegnet wird. Dabei es geht nicht nur um das Teilen von Wissen, sondern insbesondere von Erlebnissen. Beim Wahrnehmen von Kunst wird zunächst die innere Ebene des Menschen angesprochen, geöffnet und durch das Analysieren, Interpretieren und Reden auch ein neuer Zugang zum Gegenüber ermöglicht.
 
Durch gemeinsame Gespräche über Kunst lernt man den anderen besser kennen. Schließlich nimmt nicht jeder das Gleiche wahr, obwohl es das gleiche Bild ist. Die Beschäftigung mit Kunst schafft Freude und eine andere Form der Zusammenarbeit. Sie fördert die Produktion, das Leistungsvermögen und die Teamarbeit.
 
Wer den Blick auf Kunstwerke und das Wissen über Kunst schult, ist anderen um Längen voraus und schafft sich in Gesprächen - zum Beispiel mit Geschäftspartnern -Wettbewerbsvorteile. Wenn Führungskräfte kompetent über Kunst sprechen können, demonstrieren sie nahezu alle wesentlichen Softskills, die eine Führungskraft heute braucht: Effektive Kommunikation, Einfühlungsvermögen, Motivation und Innovation, das Entdecken herausragender Talente, Problemlösung und Entscheidungsfindung.(1) Da Kunst zudem international ist und keine Grenzen kennt, ist Kunst ein kulturübergreifendes Mittel in der Kommunikation mit internationalen Geschäftspartnern.
 

TIPP

Reden Sie in einem Verkaufsgespräch auch mal über Kunst! Sie werden den Gesprächspartner überraschen und sorgen für Aufmerksamkeit. Sie zeigen Ihren Wissensvorsprung und können Spannung erzeugen, die Sie für sich nutzen können. Sie fördern ein gutes Gesprächsklima, demonstrieren Selbstbewusstsein und Autorität, Macht und Überlegenheit, Sensibilität und Kennerschaft, Fortschrittlichkeit und Entschlossenheit. (2) Nicht zuletzt ist Kunst imagefördernd und als Statussymbol einsetzbar. Damit haben Sie Ihren Gesprächspartner "im Kasten". Es funktioniert!
 
Um überzeugend mitreden zu können, braucht man Seherfahrung, etwas Insiderwissen über die Kunstszene und aktuellen Trends auf dem Kunstmarkt.
 

TIPP

Ein geschulter Einblick in Kunst und deren Hintergründe bringt Sie zu neuen Möglichkeiten in der Kommunikation, aber auch zu neuen Ideen und Kreativität.
 
1) Vgl. White Paper "Die 7 Must-Haves der perfekten Führungskraft", www.Skillsoft.de
2) Vgl. dazu Prof. Dr. Wolfgang Ullrich, in: Wirtschaftswoche, 21.2.2010

Zur Autorin

 
Dr. Ulrike Lehmann ist "Art Coach" für Führungskräfte. Sie hat langjährige Erfahrung als Kunsthistorikerin, Ausstellungskuratorin und PR-Beraterin. Als Art Coach vermittelt sie eine Schule des Sehens und Hintergründe zum Kunstbetrieb, sie führt zu neuen Begegnungen mit Kunst und Künstlern.
 
 
 
Der Beitrag erscheint im Rahmen des Schwerpunktthemas Sehen. Interessante Hintergrundberichte, Studien und Interviews zu diesem Schwerpunkt lesen Sie im aktuellen KM Magazin: http://www.kulturmanagement.net/downloads/magazin/km1302.pdf
 

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