28.08.2015

Autor*in

Tanja Matthes
Anja Vogler
KM Kolloquium

Ein Gesamtkunstwerk: Der Masterstudiengang Kultur + Management an der Dresden International University (DIU)

Die Dresden International University (DIU) wurde 2003 mit dem Ziel gegrundet, lebenslanges Lernen auf akademisch hohem Niveau mit Praxisbezug zu ermoglichen. Aktuell studieren mehr als 2.800 Teilnehmer in einem der 29 Bachelor- und Masterstudiengange. Die Studierenden stammen weltweit aus mehr als 30 Nationen.
Akademisches Studium und kulturelle Praxis, das sind die Hauptmerkmale des zweijahrigen berufsbegleitenden Masterstudiengangs Kultur + Management. Wesentlicher Bestandteil ist der Erwerb praktischer Handlungskompetenzen, die dem Berufsbild des Kulturmanagers entsprechen. Die Besonderheit des Studiengangs liegt in der gemeinsamen Tragerschaft von fuhrenden Kulturinstitutionen. Dafur schlossen sich die Dresden International University, die Sachsische Staatsoper Dresden, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Staatsschauspiel Dresden, das Deutsche Hygiene-Museum Dresden und das Europaische Zentrum der Kunste Hellerau zur Dresden School of Culture zusammen. Diese Kombination theoretischen und praktischen Lehrens in Verbindung mit der Vielfalt der vertretenen kunstlerischen Sparten stellt ein in Europa einmaliges Studienangebot dar.

Dresden School of Culture
Bereits zum Studienstart im Wintersemester 2009/2010 bezeichnete die FAZ diese kulturelle Symbiose als Gesamtkunstwerk. Herausragende Wissenschaftler und renommierte Kulturschaffende vermitteln anwendungsorientierte Kompetenzen und bereiten so die Studierenden gezielt auf die berufliche Zukunft vor. Die Studierenden haben die Moglichkeit in den kooperierenden Hausern ihre Praxisphase zu bestreiten und sich an realen kunstlerischen Projekten zu beteiligen. Daruber hinaus konnen sie dank der zahlreichen Praxisdozenten aus den Dresdner Partnereinrichtungen die verschiedensten Arbeitsbereiche von der kunstlerischen Planung bis hin zum Controlling, oftmals auch vor Ort, kennenlernen.

Vielfalt der Lehrenden
Mehr als 20 Dozenten aus Wissenschaft und Kultur gestalten das Curriculum. Neben Hochschullehrern sind darunter Intendanten, Direktoren und kunstlerische Leiter, aber ebenso technisches Personal großerer und kleinerer kultureller Einrichtungen. Dadurch erhalten die Studierenden einen umfassenden und vielseitigen Einblick sowohl in die Administration als auch in die inhaltlichen Programme traditioneller und moderner Kulturbetriebe. Sie haben so von Studienbeginn an die Moglichkeit, tatsachlich hinter die Kulissen zu schauen und sich ein realistisches Bild gegenwartiger Herausforderungen des kulturellen Marktes zu machen.

Der berufsbegleitende Vollzeitstudiengang Kultur + Management fuhrt die Teilnehmer zum Master of Arts (M.A.). Inhaltlich ist das Programm mit 120 ECTS in sechs Module gegliedert. Diese bestehen aus Prasenzphasen und Selbststudium. Berufsbegleitend bedeutet hier, dass die Lehrveranstaltungen in den ersten beiden Semestern vierzehntagig gehalten werden. Die Studierenden sind von Donnerstag bis Samstag in Dresden und konnen sich ausschließlich auf das Studium konzentrieren. Ein Einstieg in den Studiengang mit kleinen Lerngruppen von maximal 15 Studierenden ist jeweils im Sommer- und Wintersemester moglich.

Im ersten Modul werden Kulturwissenschaftliche Grundlagen im Zusammenhang mit der Geschichte und Soziologie kunstlerischer Genres (Kunst, Musik, Darstellende Kunste, Literatur, moderne Medien) und verschiedener Kulturinstitutionen (Theater, Oper, Museum etc.) vermittelt. Die Behandlung volkswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Grundlagen verbunden mit Kosten-, Leistungsrechnung und Controlling folgt im zweiten Modul. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im offentlichen und burgerlichen Recht, einschließlich des internationalen Rechts fur Kulturbetriebe. Grundlagen nationaler und internationaler Kulturpolitik sowie Formen der Kulturforderung und -planung stehen im Mittelpunkt des dritten Moduls. Im vierten Modul werden Besonderheiten der kunstlerischen Produktion, deren Planung und Organisation sowie ihrer begleitenden Evaluation in den unterschiedlichen Schwerpunktbereichen erarbeitet (z.B. Staatsschauspiel Dresden). Dazu gehoren auch technische Kenntnisse, etwa uber Raumgestaltung, Leihverkehr, Versicherungsfragen oder Sicherheitstechnik (z.B. Staatliche Kunstsammlungen Dresden). Und schließlich lasst sich Kultur nicht vermitteln ohne Offentlichkeitsstrategien, welche auf die traditionellen Felder PR und Werbung nicht einzuengen sind, sondern kulturelle Bildung bis hin zur virtuellen Prasenz von Kulturgutern einschließen. Darauf aufbauend werden im funften Modul spezielle Managementprobleme, wie Personalorganisation und -fuhrung sowie die bedarfsorientierte Analyse von Zielgruppen im Rahmen des Kulturmarketing diskutiert.

Die in den verschiedenen Modulen erworbenen Kenntnisse werden praxisorientiert an Fallbeispielen vertieft. Dem dient beispielsweise eine Exkursion ins europaische Ausland, in der Besonderheiten der Kulturpolitik ebenso vorgestellt werden wie exemplarische Kultureinrichtungen und Initiativen. Bisherige Ziele waren unter anderem London, Rom, Amsterdam und Prag.

Intensive Praxisphase
Ein zentraler Teil des Studiums ist das 400 Stunden umfassende Kulturelle Projektstudium, das den intensiven Praxisbezug der Lehrveranstaltungen abrundet. In diesem Rahmen werden die Studierenden in die Arbeitsablaufe einer Kultureinrichtung ihrer Wahl integriert und gestalten vor Ort ein ausgewahltes Projekt (z.B. Ausstellung, Inszenierung, Veranstaltungsreihe). Erfolgreiche

Arbeiten Erfolgreiche Zukunft
Die wissenschaftliche Reflexion der Studierenden uber die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse des Projektstudiums wird durch die betreuenden Wissenschaftler in den kulturellen Einrichtungen befordert. Diese fließt in einen eigenen Beitrag der Studierenden zum wissenschaftlichen Kolloquium, welches das kulturpraktische Projektstudium abschließt. Nicht selten ergibt sich aus diesen praktischen Erfahrungen das Themenfeld der Masterarbeit.

Masterarbeiten kultureller Vielfalt
Bearbeitung des polnischen Marktes zur Erhohung der Besucherzahlen auf der Kulturinsel Einsiedel Identifikation von Barrieren beim effektiven Marketing in Polen von Ulrike Konrad.
Veranderungsmanagement an offentlichen Musikschulen von Sebastian Jaenichen.
Audience Development im Ballett von Melanie Koch.
Kunstlerische Qualitat und Motivation von Musikern in deutschen Kulturorchestern Welche Ziele und Visionen bietet ein nachhaltiges Personalmanagement in diesem Spannungsfeld? von Anne Neubert.

Wissenschaftliche Leitung

PROF. DR. KARL SIEGBERT REHBERG seit 1992 Gründungsprofessor und Inhaber des Lehrstuhls für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie an der TU Dresden, seit 2009 als Seniorprofessor. Er ist ständiger Gastprofessor an der Università degli Studi di Trento und war Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie von 2003 bis 2007. 2011 erhielt er den Wissenschaftspreis der AbyWarburg-Stiftung Hamburg und wurde zum Chevalier dans lOrdre des Palmes académiques ernannt.

MEHR INFORMATIONEN www.di-uni.de/culture
KONTAKT tanja.matthes@di-uni.de

Dieser Beitrag erschien in ausführlicher Form zuerst im KM Magazin 03/2015

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zum Masterstudiengang Kultur + Management an der Dresden International University (DIU) finden Sie in unserem Ausbildungsführer.

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