11.08.2014

Autor*in

Leonie Krutzinna
studierte Skandinavistik und Literaturwissenschaft an der Georg August-Universität Göttingen.
Konferenzen

Kulturmanagement Face to Face. Ein Überblick über Tagungen und Konferenzen der zweiten Jahreshälfte 2014

KulturmanagerInnen müssen sich um Informationen nicht sorgen. Sie warten überall: auf Nachrichtenseiten und Blogs, in Newslettern, auf Facebook oder Twitter. Analog helfen Bücher oder Fachzeitschriften dabei, sich das weite Feld des Kulturmanagements zu erschließen. Besonders fruchtbar, inspirierend und motivationssteigernd ist aber noch immer die Face to Face-Kommunikation mit KollegInnen und ExpertInnen. Unsere Redaktion hat deshalb die Branchentreffs und Konferenzen der zweiten Jahreshälfte 2014 in den Blick genommen und präsentiert eine Auswahl der innovativsten und spannendsten Tagungen im deutschsprachigen Raum angefangen bei den thematischen Evergreens Kulturpolitik und Kulturvermittlung über gesamtgesellschaftliche Themen wie Ökologie und Nachhaltigkeit hin zu Diversity-Management und neuesten Technologien.
Global und digital

Im August widmet man sich in Chur in der Schweiz der Museumsforschung. Um ungenutzte Potenziale der kollaborativen Forschung an Museen und Universitäten wird es deshalb während des Jahreskongresses von ICOM Schweiz und dem VMS vom 28. bis 29. August 2014 gehen.

Um Vernetzung, nun vor allem die digitale, bemüht man sich kurz darauf, vom 6. bis 11. September auch in Dresden. Im Rahmen der Jahrestagung von CIDOC bekommt der Museumsbetrieb Möglichkeit zum globalen Networking und diskutiert Aspekte der Digitalisierung und Langzeitarchivierung. Wem das zu abstrakt ist, der kann sich während einer der vielen Exkursionen, u.a. nach Leipzig, Görlitz und Chemnitz, dem Museumsmanagement live zuwenden.

Gastfreundlich zeigt sich nicht nur Sachsen sondern auch Niedersachsen: Das Institut für Kulturpolitik im überschaubaren Hildesheim richtet dieses Jahr vom 9. bis 12. September die achte International Conference on Cultural Policy Research (ICCPR2014) aus. Hier wird die Rolle, Bedeutung und Auswirkung der Kulturpolitik grenz- und zeitübergreifend diskutiert. Im Anschluss gehts dann von der Provinz in die Hauptstadt, um sich dort exklusiv mit Kulturmachern und politikern der Hauptstadt auszutauschen wie es im Programm heißt. Darunter ist zum Beispiel Kulturstaatssekretär Tim Renner.

Etwas niedrigschwelliger dürfte der Zugang zu den mittlerweile sehr beliebten und von uns hochgeschätzten stARTCamps ausfallen. Eines davon findet am 27. September in Köln statt, ein weiteres am 23. Oktober im österreichischen Essl-Museum.

Hard- und Software im Museum

Darüber hinaus bietet Österreich mit der Tagung Museum morgen. Sammlung / Sammeln vom 25. bis 26. September in Wien eine Gesprächsplattform zur Geschichte der musealen Sammlungen und dem Sammeln heute.

Allerdings kümmert man sich diesen Herbst nicht nur intensiv um Sammlungsobjekte und Exponate sondern auch um die Hardware der Museen. Die Tagungsreihe Das grüne Museum beschäftigt sich mit Fragen der Gebäudesanierung und Baumaßnahmen, und zwar gleich in drei Städten, nämlich in Wien, Berlin und Düsseldorf.

Wer nun angesichts von desolater Bausubstanz im eigenen Haus die Wirklichkeit ein wenig manipulieren möchte, kann sich am 29. und 30. Oktober in München während der inside AR - Augmented Reality Conference technisch auf den neusten Stand bringen.

Vielfalt und Interkulturalität

Der Herbst steht schließlich im Zeichen der Vielfalt. Während des 5. Bundesfachkongress InterKultur vom 6. bis 8. Oktober in Mannheim soll versucht werden das weite Feld von Heimaten auszumessen und in einem Konzept der Vielfalt zu verorten. Behandelt werden, so verspricht das Tagungsprogramm u.a. der Paradigmenwechsel beim Umgang mit Vielfalt, die Beheimatung durch die Künste, Gestaltung von (neuer?) Heimat in Stadtentwicklungsprozessen, Umgang mit Heimatlosigkeit und Rassismus, Freizügigkeit und Abschottung, Bildung als ein wesentliches Element für die Verortung von Heimaten.

Wie das Thema Diversity konkret im Management zu berücksichtigen ist, lässt sich kurz darauf in Berlin erfahren: Hier richten Der Tagesspiegel und die Charta der Vielfalt am 13. und 14. November zum dritten Mal eine Konferenz mit hochkarätigen PodiumsdiskutantInnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft rund um das Thema Diversity-Management aus.

Kulturpartnerschaften

Berlin ist unterdessen schon zwei Wochen vorher eine Reise wert nicht nur weil das Team von Kulturmanagement.net dort anzutreffen sein wird. Der KulturInvest Kongress vom 30. bis 31. Oktober versammelt darüber hinaus mehr als 100 Referenten aus Wirtschaft, Kultur, Tourismus, Politik und Medien und verspricht neue Impulse in den zehn Topics Kulturpolitik, Kulturmanagement, Kulturtourismus, Kulturmarketing, Kulturfinanzierung, Kultursponsoring, Kulturimmobilien, Kulturpersonal, Kulturmarkt & Börse sowie Online- und Social-Media-Marketing.

Eine Medienpartnerschaft unterhalten wir diesen Herbst zudem mit der Karlshochschule International University in Karlsruhe, wo am 16. und 17. Oktober während der Tagung ReThinking Management 2014: The Impact of Cultural Turns über notwendige Neuausrichtungen im Management diskutiert wird, die durch kulturelle Veränderungen bedingt werden. Zudem kooperieren wir mit dem Freilichtmuseum am Kiekeberg in Hamburg. Hier sind wir vom 10. bis 11. November während der 11. Museumsmanagement-Tagung With a little help from my friends. Fördervereine und Freundeskreise von Museen. anzutreffen.

Bürgerschaftliches Engagement und Partizipation sind en vogue, nicht nur in Form von Freundeskreisen. Deshalb fragt das Österreichische Museum für Volkskunde in Wien unter dem Titel Das de-professionalisierte Museum. Neue Akteure, neue Publika, neue Professionen? im Dezember nach den Chancen und Risiken bei der Einbeziehung von Laien in die Museumspraxis. Auswirkungen auf die Berufsbilder von KuratorInnen und VermittlerInnen werden ebenso diskutiert wie die Wandlung museumstypischer Arbeitsfelder des Sammelns und Bewahrens.

Und die Nichttagenden?


Mindestens so angesagt wie Partizipation ist das Thema Besucherentwicklung im Kulturbereich. Will man einem Kulturprojekt auf den Zahn fühlen, dann am besten ex negativo: Wen interessiert es nicht? Übertragen auf tagungsfreudige und weniger tagungsfreudige Kulturbranchen, attestieren wir der Museumswelt größtmögliches Engagement (bei mitunter mäßiger Innovation), während sich der Musik- und Theaterbetrieb diesen Herbst vornehm zurückhält. Vielleicht meldet er sich ja zu Wort, wenn er aus dem Sommerschlaf erwacht ist.



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