27.01.2017
Meldung

Call for Papers: Symposium zur Zukunft des Kulturbetriebs in der digitalisierten Gesellschaft

Der Kulturbetrieb in den deutschsprachigen Ländern befindet sich seit Jahren in einem tiefgreifenden Transformationsprozess, der sich mit demographischem Wandel, Ressourcenverknappung, veränderten Formen der Geschmacksbildung, Fragen nach Inklusion und Teilhabe sowie einem massiven Zuwachs digitaler Techniken im Alltag grob umreißen lässt. Das Symposium Die Zukunft des Kulturbetriebs in der digitalisierten Gesellschaft möchte diese Veränderungen und Wege thematisieren, ihnen zu begegnen. Es wird vom 9. bis 11. Oktober 2017 an der Universität Regensburg stattfinden. Deadline ist der 28. Februar.
Im Zuge der Forschungen zur Cultural Governance verschiebt sich der Fokus zunehmend von einer top-down agierenden Kulturpolitik hin zur Betrachtung der fluiden und produktiven Netzwerke der beteiligten Akteurinnen hierzu zählen auch die alten und neuen Allianzen zwischen verschiedenen Sparten des Kulturbetriebs. Neue bzw. aktualisierte Fragestellungen, etwa nach der Rolle von Kultur bei Prozessen der Identitätsbildung sowie nach adäquaten Maßstäben von Erfolg machen deutlich, wie das Feld des Kulturbetriebs als Aushandlungs- und Konfliktraum eine zentrale Rolle für das kulturelle Selbstverständnis auf lokaler wie überregionaler Ebene spielt.

Begleitet werden diese Prozesse und Diskurse von einer zunehmenden Durchdringung des Alltags und der Arbeitswelten durch digitale Medien, Plattformen und neue technische Möglichkeiten, die nicht nur unterstützend wirken, sondern auch tief in den künstlerischen wie organisatorischen Arbeitsalltag von Kulturbetrieben sowie die Kommunikations- und Partizipationsstrukturen eingreifen. Vorhandene Netzwerke werden durch digitale Werkzeuge und Medien sowohl erweitert und unterstützt als auch substantiell verändert. Gleichzeitig entstehen neue Möglichkeiten und Formen bei der Innen- und Außenwahrnehmung der Kulturszene sowie bei den Strategien zu Wissensaustausch und Wissenskollaboration.

Unter dem Blickwinkel des Information Behavior eröffnet sich ein gewinnbringendes Forschungsfeld, in dem das Zusammenspiel von kulturellen Praktiken und Arbeitsroutinen, den Spezifika des Kulturbetriebs und der individuellen wie gesellschaftlichen Bedeutung von Informationen im alltäglichen Handeln durchleuchtet werden kann. Die Transformationsprozesse des Kulturbetriebs und die Dynamik der Digitalisierung bilden ein technisch und kulturell produktives System, das es in seinen Potentialen zu erfassen gilt, um die Weiterentwicklung des Kulturbetriebs verstehen und unterstützen zu können.

Mögliche Fragestellungen sind hierbei:

  • Welche aktuellen Transformationsprozesse sind prägend für den deutschsprachigen Kulturbetrieb, speziell die Theaterlandschaft?
  • Was bedeuten die gesellschaftlichen Veränderungen für die aktuellen Strukturen des Kulturbetriebs bzw. wie werden sie dort wahrgenommen? Wie lassen sie sich gewinnbringend nutzen, um den Kulturbetrieb und die Theater (sowie die beteiligten Akteure) fit für die Zukunft zu machen?
  • Welche Rolle können und sollen die Forderungen nach einem klar definierten und verbindlichen Kulturauftrag bzw. einer kulturellen Grundsicherung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt spielen?
  • Wie verändern sich in diesem Zusammenhang die Zuschreibungen und Selbstverständnisse von Künstlerinnen, Kulturreferentinnen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft?
  • Welche Rolle für die alltägliche Arbeit im Kulturbetrieb spielt dabei die Digitalisierung?
  • Welche Modelle und Ansätze zur Digitalisierung sind zu beobachten?
  • Welche neuen sozialen Räume entstehen durch die digitalen Medien in Bezug auf den Kulturbetrieb?
  • Welche Infrastrukturen und Kompetenzen sind nötig, um Digitalisierung voranzubringen und in den Alltag zu integrieren (Stichwort Information Behavior)?
  • Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die schon vorhandenen Netzwerke im Kulturbetrieb, auf die Vermittlungsarbeit und auf das künstlerische Schaffen?
Das Symposium wird im Rahmen des Projektes eKulturPortal von den Lehrstühlen für Medieninformatik und für Vergleichende Kulturwissenschaft der Universität Regensburg ausgerichtet und organisiert. Eine Publikation der Tagungsbeiträge ist beabsichtigt. Veranstaltungsort ist die Universität Regensburg. Die Tagungssprache ist deutsch, englischsprachige Beiträge sind möglich.

Gesucht werden bisher unveröffentlichte Beiträge aus Volkskunde / Europäische Ethnologie / Kulturanthropologie, Medieninformatik, Kulturmanagement, Theaterwissenschaft, Betriebswirtschaftslehre oder weiteren relevanten Disziplinen.

Proposals für einen ca. 20-minütigen Vortrag im Umfang von max. einer DIN A4-Seite (inklusive Curriculum Vitae und Kontaktdaten) werden bis 28.2.2017 erbeten an: helmut.groschwitz@ur.de

Ob Reise- und Übernachtungskosten ganz oder anteilig übernommen werden können, ist von ausstehenden Förderzusagen abhängig und kann derzeit leider nicht zugesagt werden.

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