Wie soll mit Kunst- und Kulturgegenständen, die aus ehemaligen europäischen Kolonien stammen, verfahren werden? Die Debatte um eine mögliche Restitution der Kolonialgüter, die sich heute in Museen in ganz Europa befinden, hat in den letzten Jahren stark an Intensität und Sichtbarkeit gewonnen. Die Aufarbeitung und Erforschung der kolonialen Vergangenheit der europäischen Museen rückte erst in jüngster Zeit in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. 

Ausgehend von einer Konferenz des österreichischen Kulturministeriums in Kooperation mit ICOM Österreich vereint der vorliegende Sammelband den aktuellen Forschungsstand zu (potenziell) kolonialen Provenienzen an österreichischen Bundesmuseen. Doch das Buch wirft auch einen Blick darüber hinaus, auf internationale Stimmen, Beispiele und Vorbilder aus anderen Ländern zu einem möglichen Umgang mit diesem Thema.
Czernin Verlag, 16.08.2021
Schon vor 50 Jahren kämpfte Afrika um seine Kunst, die während der Kolonialzeit massenweise in europäische Museen gelangt war. Und es fand durchaus Unterstützung im Westen. Am Ende jedoch war der Kampf nicht nur vergebens, er wurde auch erfolgreich vergessen gemacht. Auf der Grundlage von unzähligen unbekannten Quellen aus Europa und Afrika erzählt Bénédicte Savoy die gespenstische Geschichte einer verpassten Chance, einer Niederlage, die heute mit umso größerer Wucht auf uns zurückschlägt.

Afrikas Bemühungen um seine in der Kolonialzeit nach Europa verbrachte Kunst sind keineswegs neu. Schon bald nach 1960, als 18 ehemalige Kolonien die Unabhängigkeit erlangten, wurde von afrikanischen Intellektuellen, Politikern und Museumsleuten eine ungeheure Dynamik in Gang gesetzt. In ganz Europa suchten daraufhin Politikerinnen und Politiker, Journalisten, Akademiker und einige Musemsleute einen Weg, afrikanische Kulturgüter im Sinne einer postkolonialen und postrassistischen Solidarität zurückzugeben. Die Argumente aber, mit denen andere versuchten, die Forderungen aus Afrika zu entkräften und Lösungen zu verhindern, ähneln auf frappierende Weise denen von heute. Schließlich verlief alles im Sand. Bénédicte Savoy verfolgt den postkolonialen Aufbruch und sein Ersticken und fragt, welche Akteure, Strukturen und Ideologien damals dafür sorgten, dass das Projekt einer geordneten, fairen Rückgabe von Kulturgütern traurig scheiterte.
C.H.Beck, 13.04.2021
Demokratie wird in kulturhistorischen Museen vornehmlich als politische Demokratie repräsentiert. Ihre sozialen Voraussetzungen und die Bedeutung der sozialen Demokratie für die Regulierung der Arbeitswelt und des Verteilungskonfliktes werden meist unterschlagen. Soziale Rechte sind jedoch Voraussetzung und Bedingung für politische Rechte, die Staatsbürger*innen erst in den Stand setzen, ihre Interessen individuell und kollektiv zu vertreten. Wolfgang Jäger analysiert vor diesem Hintergrund Dauerausstellungen großer Museen und zeigt dabei gelungene Ansätze, aber auch die Defizite bei der Repräsentation sozialer Demokratie auf. Sein Credo: Demokratiegeschichte im Museum ist ohne soziale Demokratie nur die halbe Geschichte.
Transcript Verlag, 10.06.2020
Das Kunstmuseum als Gegenwartsort partizipativer Demokratie? Sarah Hübscher zeigt das Museum Ostwall im Dortmunder U als »Reallabor« sozialer Öffentlichkeiten und eröffnet damit eine interdisziplinäre Sicht auf Kunst und Bildung, Institution und Akteur*innen, Sichtbarkeiten des Vergangenen und Gestaltungsformen des Gegenwärtigen.

Die Interaktion wird dabei zum entscheidenden Moment bei der Konzeption kollaborativer Projekte in der Vermittlung und dem Umgang mit Objekten und Räumen der Sammlung. Zugleich diskutiert die Studie kultur- und bildungswissenschaftliche Positionen in der Verschränkung mit raumtheoretischen und erinnerungskulturellen Überlegungen.
Transcript Verlag, 06.05.2020
Der erste Band der Schriftenreihe "Provenire" des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste präsentiert Ergebnisse und Erfahrungen der Provenienzforschung zu NS-Raubgut in Deutschland und bündelt Material aus zehn Jahren Forschungsförderung in kulturgutbewahrenden Einrichtungen. Enzyklopädisch nach Orten und Akteuren des NS-Kulturgutraubs sortiert, wird der Aufbau der Provenienzforschung als ein dynamisches Forschungsfeld abgebildet. Die Institutionsgeschichte der Häuser sowie Aktivitäten und Netzwerke von Akteuren stehen dabei im Fokus. Vielfältige Forschungsansätze an Museen, Bibliotheken und Archiven sowie unterschiedliche, resultierende "gerechte und faire Lösungen" im Sinne der Washingtoner Prinzipien werden dargestellt.
Gruyter, Walter de GmbH, 08.10.2019
Das Wort »privat« war seit Mitte der 1950er Jahre und vor allem in Folge der Kulturrevolution für Chinesen lange Zeit nicht greifbar - das Gesellschaftsverständnis war vielmehr vom Kollektiv geprägt. »Privatbesitz« als Gegenstück zum »Staatsbesitz« tauchte erst nach der Reform und Öffnung 1978 wieder auf. Die Entstehung privater Kunstmuseen ab 1998 spiegelt in vielerlei Hinsicht den Prozess dieser Gesellschaftstransformation wider.

Die vielschichtigen Zusammenhänge zwischen dem politischen und ökonomischen Wandel Chinas, der rasanten Ausbreitung der Gründungen privater Kunstmuseen und der Entwicklung sowie Rezeption der chinesischen Gegenwartskunst stellt Meng Schmidt-Yin in einem interdisziplinären Ansatz dar.
transcript Verlag, 07.10.2019
Die Debatte um das Museum als "Identitätsfabrik" hat dessen Selbstverständnis seit den 1980er Jahren nachhaltig gewandelt. Gesellschaftliche Umbrüche und kulturelle Pluralisierungen beschleunigten diesen Prozess, sodass sich Museen heute nicht mehr nur als gesellschaftliche Akteure und Produzenten von Kultur begreifen, sondern ebenso als Diskursinstanzen und Plattformen gesellschaftlichen Wandels. Wie Museen heute Identitäten verhandeln und sich als Resonanzräume kultureller Vielfalt und Lebensstile formieren, dokumentiert dieser Band zur 21. Tagung der dgv-Kommission "Sachkulturforschung und Museum" vom 22. bis 24. Mai 2014 in Karlsruhe.
Lit Verlag, 03.05.2019
Warum  gehen  Menschen  nicht  ins  Museum?  Diese  Forschungsfrage  ist  Kern  der  vorliegenden  Arbeit,  die  mögliche  Ansätze  für  Audience  Development  mit  Marketing  4.0 vorstellt. Für  die  Beantwortung  der  Frage  wurde  eine  deutschsprachige  Online-Publikumsbefragung  im  Frühjahr  2018 durchgeführt,  an der über 600 Personen teilgenommen haben. Die im Anschluss der Befragung vorgenommenen prozentuellen wie korrelativen Auswertungen zeigen Erfahrungen und Erwartungen der  Menschen. Auf  Basis  der  vorgestellten  Theorie  und  der Studienergebnisse ergeben sich zahlreiche praktische Ansätze für zielgerichtetes  Museumsmarketing  -  besonders  im  Hinblick  auf  Kommunikation und  Prozessoptimierung. Im letzten Teil der Arbeit werden, mit Blick auf die Besonderheiten eines Museumsbetriebes, neben Möglichkeiten auch Grenzen der Besucherorientierung reflektiert und Visionen für die Zukunft vorgestellt.
 
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06.08.2018
»Das Museum des Zweiten Weltkriegs in Danzig war ein mutiger und historisch beispielloser Versuch, die Geschichte dieses Krieges tatsächlich aus globaler Perspektive darzustellen und die polnische Perspektive damit zu verbinden. Dieses Museum wurde von den polnischen Konservativen in seiner ursprünglichen Form zerstört, da es im Widerspruch zu ihrer nationalistischen Geschichtsdeutung steht. Pawe Machcewicz, Direktor und intellektueller Kopf dieses Unternehmens, wurde auf Weisung der polnischen Regierung entlassen. Er zeigt in sei­nem Buch eindrücklich, wie schwierig es ist, eine gemeinsame Sprache zu finden, um den Zweiten Weltkrieg zu beschreiben, und welchen Widerständen er sich gegenüber sah. Dieses Buch deckt die Gräben auf, die nicht nur in Polen zwischen nationaler und universaler Erinnerungskultur bestehen.« Ulrich Herbert
 
»Die Art und Weise, wie die kommenden Generationen von Polen sich selbst, die Demokratie und Europa sehen werden, hängt zumindest zu einem gewissen Grad davon ab, ob sie einen Zugang zur komplizierten Geschichte ihres Landes während des Zweiten Weltkriegs haben werden. Das erste vom Museum aufgegriffene Thema, der Zusammenbruch der Demokratie, könnte nicht dringender sein als heute. Die Präsentation des Krieges als weltumspannende Tragödie könnte nicht lehrreicher sein. Die Beseitigung des Museums ist ein Schlag gegen das glo­bale Kulturerbe.« Timothy Snyder
 
Pawe Machcewicz (geb. 1966) ist Professor für Geschichte am Institut für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Er hat viele Bücher über den Zweiten Weltkrieg, den Kommunismus und den Kalten Krieg geschrieben. Das Museum des Zweiten Weltkriegs in Danzig ist auf seine Anregung hin entstanden; zwischen 2008 und 2017 war er sein Direktor.
Harrassowitz, O, 08.05.2018
museOn forscht: Museen und Universitäten - Orte des Wissens im Austausch war Titel und Thema der Tagung 2016 von museOn | weiterbildung & netzwerk an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Museen und Universitäten - zwei große Institutionen des Wissens in der Gesellschaft. Was ist ihnen gemeinsam? Was unterscheidet sie essenziell? Wo ergänzen sie sich? Und wo ist eine Verknüpfung vielleicht verloren gegangen? Für viele Bereiche musealer Arbeit ist ein akademisches Studium Voraussetzung, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten wissenschaftlich, aber viele benötigen Kompetenzen, die sie nicht an der Universität erwerben. Museen haben Bestände, die längst nicht erforscht sind und mit den eigenen personellen Ressourcen nicht aufgearbeitet werden können. Die Kenntnis über die eigene Sammlung ist aber die Grundlage, um sie an ein Publikum aller Bildungsebenen zu vermitteln.
 
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FRAMAS – Freiburger Akademie für Museums-,Ausstellungs- und Sammlungswissen, museOn | weiterbildung & netzwerk, 01.01.2017
Tagung/ Kongress
Veranstalter: Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Ort: Berlin
3. Fachtagung des Masterstudiengangs Museumsmanagement und -kommunikation der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Mit dem offiziellen Beitritt Deutschlands in das von der UNESCO verabschiedete Abkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes stehen auch die Museen vor neuen Herausf
17.02.2014
Buchpräsentation
Veranstalter: Museumsakademie Joanneum
Ort: Graz
Runder Tisch in Kooperation mit dem Verbund Oberösterreichischer Museen Ein Gutteil der Museen im deutschsprachigen Raum sind regionale, kleinstädtische und Heimatmuseen. In mehreren Ländern Europas gibt es Strategiepapiere und Pläne zur bestmöglichen zukünftigen Entwic
28.11.2013
Das Recht der Kunst und Kultur aller Sparten hat in den letzten Jahren an Umfang, Bedeutung und Vielfalt gewonnen. Dem entspricht die Zunahme kunstrechtlicher Publikationen. Es fehlte aber bislang eine umfassende Gesamtdarstellung, die in Form eines Lehrbuchs Wege durch das Labyrinth des Kunstrechts aufzeigt und in konziser Beschreibung dem auch nicht juristisch ausgebildeten Leser hilft, diese selber gehen zu können. Im dritten Band dieses Lehrbuchs stehen die Akteure marktbezogenen Verhaltens im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang wird auf einen Schwerpunkt des Kunstrechts das Urheberrecht besonders eingegangen. Das Kunstvertragsrecht bezieht sich indes nicht nur auf urheberrechtliche Beziehungen, sondern weist eine Fülle bedeutsamer Fallgestaltungen auf. Denen wird vertieft nachgegangen, wobei auch das Recht künstlerischer Veranstaltungen aller Sparten behandelt wird. Insgesamt geht es zunächst um die positive und zukunftsgerichtete Gestaltung solcher Verträge. Sodann ist zu erläutern, was rechtlich gilt, wenn etwas passiert. Dabei geht es um Fragen der Verantwortung, der Haftung, des Schadensersatzes und der Versicherung von Kunst. Das Werk abschließend wird das Internationale Privatrecht in Bezug auf Kunst kurz vorgestellt. Prof. Dr. iur. Dr. phil. h.c. Peter M. Lynen ist Leiter des Zentrums für Internationales Kunstmanagement (CIAM) der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie Mitglied und Sekretar (Vizepräsident) der Klasse für Künste der NRW-Akademie der Wissenschaften und der Künste, Düsseldorf. Der Verfasser verbindet jahrzehntelange Praxiserfahrungen im Kunst- und Musikmanagement mit wissenschaftlichen und didaktischen Fähigkeiten als Hochschullehrer.

Über den Autor

Prof. Dr. iur. Dr. phil. h.c. Peter M. Lynen ist Leiter des Zentrums für Internationales Kunstmanagement (CIAM) der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie Mitglied und Sekretar (Vizepräsident) der Klasse für Künste der NRW-Akademie der Wissenschaften und der Künste, Düsseldorf.
VS Verlag, 01.10.2012
Das Recht der Kunst und Kultur aller Sparten hat in den letzten Jahren an Umfang, Bedeutung und Vielfalt gewonnen. Dem entspricht die Zunahme kunstrechtlicher Publikationen. Es fehlte aber bislang eine umfassende Gesamtdarstellung, die in Form eines Lehrbuchs Wege durch das Labyrinth des Kunstrechts aufzeigt und in konziser Beschreibung dem auch nicht juristisch ausgebildeten Leser hilft, diese selber gehen zu können. Im dritten Band dieses Lehrbuchs stehen die Akteure marktbezogenen Verhaltens im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang wird auf einen Schwerpunkt des Kunstrechts das Urheberrecht besonders eingegangen. Das Kunstvertragsrecht bezieht sich indes nicht nur auf urheberrechtliche Beziehungen, sondern weist eine Fülle bedeutsamer Fallgestaltungen auf. Denen wird vertieft nachgegangen, wobei auch das Recht künstlerischer Veranstaltungen aller Sparten behandelt wird. Insgesamt geht es zunächst um die positive und zukunftsgerichtete Gestaltung solcher Verträge. Sodann ist zu erläutern, was rechtlich gilt, wenn etwas passiert. Dabei geht es um Fragen der Verantwortung, der Haftung, des Schadensersatzes und der Versicherung von Kunst. Das Werk abschließend wird das Internationale Privatrecht in Bezug auf Kunst kurz vorgestellt. Prof. Dr. iur. Dr. phil. h.c. Peter M. Lynen ist Leiter des Zentrums für Internationales Kunstmanagement (CIAM) der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie Mitglied und Sekretar (Vizepräsident) der Klasse für Künste der NRW-Akademie der Wissenschaften und der Künste, Düsseldorf. Der Verfasser verbindet jahrzehntelange Praxiserfahrungen im Kunst- und Musikmanagement mit wissenschaftlichen und didaktischen Fähigkeiten als Hochschullehrer.

Über den Autor

Prof. Dr. iur. Dr. phil. h.c. Peter M. Lynen ist Leiter des Zentrums für Internationales Kunstmanagement (CIAM) der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie Mitglied und Sekretar (Vizepräsident) der Klasse für Künste der NRW-Akademie der Wissenschaften und der Künste, Düsseldorf.
VS Verlag, 01.10.2012
Das Thema »Migration« findet zunehmend Eingang in Ausstellungen und Museen: Vielerorts werden Sonderausstellungen gestaltet oder Sammlungsbestände unter dem Aspekt Migration neu untersucht. Mit dem Migrationsmuseum hat sich zudem ein neuer Museumstyp etabliert.
Dieser Band leistet einen Beitrag zur differenzierten Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Visualisierungspraktiken in Migrationsausstellungen und -museen. Er versammelt Analysen von Ausstellungen in Deutschland, Frankreich, Österreich und im angloamerikanischen Raum, die zeigen, auf welche Weise die Repräsentationsformen von Migration von den jeweiligen gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen und nationalen Geschichtsnarrativen bestimmt werden.

Regina Wonisch (Mag. phil.) ist Mitarbeiterin am Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Museologie, Minderheiten- und Migrationsforschung.

Thomas Hübel (Dr. phil.) ist Generalsekretär des Instituts für Wissenschaft und Kunst in Wien. Sein Arbeitsschwerpunkt ist Wissenschaftsvermittlung und -kommunikation.
transcript, 01.09.2012
Kurzbeschreibung

Dokumentation des 5. Kulturpolitischen Bundeskongresses am 11./12. Juni 2009 in Berlin Es gibt ein neues Interesse an der Geschichte. Historische Themen sind immer häufiger Gegenstand aufwändig inszenierter Ausstellungen und Filme. Romane, Dokumentarfilme und interaktive PC-Spiele mit geschichtlichen Inhalten erreichen ein Massenpublikum. Viele Bürger engagieren sich in historischen Vereinen und Initiativen. Zugleich hat auch das Interesse der politischen Akteure an einer geschichtlichen Rückversicherung zugenommen. Nach einem halben Jahrhundert europäischer Einigungsprozesse ist zudem deutlich geworden, dass zu einer andauernden friedlichen Gemeinschaft auch die Überprüfung tradierter Geschichtsbilder und damit des kulturellen Erbes gehört. Kein Zweifel: Geschichte und Gedächtnis sind zentrale Themen für Politik und Gesellschaft. Der Fünfte Kulturpolitische Bundeskongress der Kulturpolitischen Gesellschaft und der Bundeszentrale für politische Bildung ging der Frage nach, wie Kulturpolitik und politische Bildung die Themen Geschichtskultur und Erinnerung in Zukunft aufgreifen sollen und welche Formen der Erinnerung und historischen Bildung zeitgemäß sind. Der Band enthält u.a. die Beiträge von Rudolf Asskamp, Christoph Classen, Cornelia Dümkke, Lutz Hachmeister, Christoph Jacke, Dorothea Kolland, Thomas Krüger, Norbert Lammert, Julia Lehner, Martin Sabrow, Oliver Scheytt, Paul Sigel, Harald Welzer, Wolfgang Thierse sowie zusammenfassende Berichte zu allen Panels und Foren.
Klartext-Verlagsges., 01.04.2010
Abschluss: M.A.
Institution: Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Ort: Frankfurt (Oder)
Ausbildungsdauer: 4 Semester
Museumsfachleute beobachten die zunehmende Bedeutung von publikumsorientierten Ausstellungen kritisch. Sie befürchten, dass der Bildungsauftrag zu Gunsten von Oberflächenreizen aufgegeben wird.
Die Studie blickt einerseits kritisch-diagnostisch auf die gegenwärtige Ausstellungskultur. Besucherorientierte Konzepte mit narrativen, künstlerischen sowie partizipativen Ansätzen werden vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus thematisiert das Buch mit einer praktisch-produktiven Intention kommunikative Dimensionen musealer Präsentationen. Eine exemplarische Ausstellungsanalyse konkretisiert die theoretischen Überlegungen in der Praxis.

Brigitte Kaiser (Dr. phil.) war Leiterin des Stadtmuseums in Neuötting und arbeitet jetzt freiberuflich im Bereich Ausstellungswesen und Kulturvermittlung.
Transcript, 01.01.2006
Das Handbuch der Bibliotheken Deutschland, Österreich, Schweiz ist ein umfassendes und aktuelles Nachschlagewerk von hoher Zuverlässigkeit und Nützlichkeit für Bibliothekare, Archivare, Buchhändler, Dokumentare und interessierte Bibliotheksbenutzer. Für die neue Ausgabe wurde der Bibliotheksbestand sorgfältig überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht.

Jeder Eintrag beinhaltet neben Namen, Adresse, Telefon, Fax, E-Mail und Internetadresse der Bibliothek unter anderem auch den Namen des Direktors bzw. verantwortlichen Leiters, Hauptabteilungen, bedeutende Sonderbestände und Spezialsammlungen mit detaillierten Angaben, Beteiligung an Datenbanken oder Möglichkeiten des Zugriffs auf elektronische Informationssysteme, Teilnahme am auswärtigen Leihverkehr, Mitgliedschaft bei nationalen und internationalen bibliothekarischen Fachverbänden, Bestandsstatistiken.

Im Hauptteil sind die Bibliotheken innerhalb eines jeden Landes ortsalphabetisch und innerhalb des Ortes namensalphabetisch aufgeführt. Der Registerteil gliedert sich in ein Namen- und Sachregister. Das Namenregister verzeichnet sämtliche Bibliotheken und Institutionen in alphabetischer Reihenfolge und verweist vom Bibliotheksnamen auf die Eintragsnummer. Das alphabetische Sachregister umfaßt 627 Schlagwörter und erlaubt unter inhaltlichen Gesichtspunkten eine gezielte Suche nach Bibliotheken mit besonderer fachlicher Ausrichtung oder spezialisierten Abteilungen.
Saur, 01.01.2006
Gesellschaftlicher Funktionen von Museen. Makro-, meso- und mikrosoziologische Perspektiven

Das Museum als Institution versteht sich heute immer mehr als Bestandteil und nicht als außenstehender Beobachter der Gesellschaft. In dem vorliegenden Buch werden die multifunktionalen und mehrdimensionalen Interaktionen von Museum und Gesellschaft analysiert und interpretiert. Zweck dieses Buches ist es, aktuelle gesellschaftliche Standorte von Museen zu bestimmen und das gesellschaftliche Interesse an Museen zu erfassen. Wer interessiert sich warum für Museen? Wer besucht sie und wer meidet sie? Und welchen Wandel haben sowohl gesellschaftliche Interessen wie Standortbestimmungen erfahren? Von einem makrosoziologischen Standpunkt aus wird dieser Wandel als Teil der aktuellen Veränderung der Gesamtgesellschaft verstanden, die von Ritzer in Weiterführung der Weberschen Rationalisierungsthese als "McDonaldisierung" etikettiert wird. Weiter werden von einer mesosoziologischen Perspektive aus unter Zuhilfenahme von erstens Mertons Dichotomisierung in manifeste und latente Funktionen und zweitens Sojas Dreiteilung der Stadt in Firstspace, Secondspace und Thirdspace die unterschiedlichen städtischen Funktionen von Museen analysiert. Die mikrosoziologische Perspektive, der Kern der empirischen Studie, analysiert die aktuelle Nachfrage nach Museen. Die Frage, ob Besucher im Rahmen eines selbstbestimmten Lebensstils oder ob sie außenbestimmt, zum Beispiel aufgrund ihres Habitus, den Museumsbesuch wählen, bestimmt den Hauptteil des Buches. Im letzten Kapitel werden die Ergebnisse der Überlegungen auf der Makro-, Meso- und Mikroperspektiven miteinander verknüpft.

Dr. Volker Kirchberg ist Professor für Kulturvermittlung und Kulturorganisation am Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Lüneburg.
Vs Verlag, 01.01.2005
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