angewendete Filter: Gemischtes
Das Leben in der Bundesrepublik Deutschland wird von Millionen Migrant*innen mitgeprägt. Lange blieb ihre Geschichte ungeschrieben, doch 1990 begannen die aus der Türkei stammenden Pionier*innen des »Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland e.V.« (DOMiD) damit, alltagskulturelle Objekte aus der Ära der so genannten »Gastarbeiter*innen« zusammenzutragen und in Ausstellungen zu präsentieren.

Heute umfasst die Sammlung über 150.000 Zeitzeugnisse aus der Migrationsgeschichte Deutschlands seit 1945 bis heute. Unzählige unerzählte Geschichten multipler Migrationen knüpfen sich daran. Das Buch zeichnet die Geschichte des Vereins nach.
Transcript Verlag, 03.11.2021
Kulturelle Bildung trägt zu einer gesunden Entwicklung und vielseitigen Resilienz junger Menschen bei. Sie bietet experimentelle Freiräume und fördert darin den selbstbestimmten Umgang mit individuellen und globalen Krisenereignissen. Warum und wie genau helfen kulturelle Spiel- und Erfahrungsräume dabei, in Krisensituationen psychisch und seelisch stabil zu bleiben?

Die Herausgeber*innen nehmen die Corona-Pandemie zum Anlass, wertvolle Erfahrungen und Handlungsempfehlungen von 48 bundesweit und international aktiven Expert*innen in Theorie und Praxis zusammenzutragen, die sich schon seit mehreren Jahren mit Kultur, Spiel und Resilienz beschäftigen. Je früher Kinder und Jugendliche ihren rechtlich begründeten und barrierefreien Zugang zu Kultureller Bildung erhalten und in kulturell-kreativen Tätigkeiten Selbstwirksamkeit erfahren, umso mehr sorgt die dabei entstehende persönliche und gesellschaftliche Resilienz für einen selbstbewussten und bereichernden Umgang mit Krisen.
kopaed, 01.11.2021
Spätestens seit der Corona-Krise ist klar geworden, dass Kultur und Bildung "system­relevant" sind. Die Argumente dafür bleiben aber meist plakativ und deshalb weitgehend wirkungslos. In den Städten mit ihren vielen Kultur- und Bildungseinrichtungen zeigt sich die "Klugheit der Städte" besonders deutlich. Kultur ist mehr als nur Bildung. Und Bildung ist mehr als nur Kultur. Aber ohne Kulturelle Bildung können beide nicht dauerhaft existieren. Bildung ohne Kultur ist der Weg in die asoziale Leistungsgesellschaft. Kultur aber wird erst nachhaltig durch Bildung.
Beide Bereiche kann man also nicht isoliert begreifen. Sie sind Teil von Stadtpolitik und ändern sich mit den Städten und ihrer Gesellschaft. Dazu gehört die Entwicklung von Digitalität, Migration, Stadtstruktur und Wirtschaft, die auch einen Wandel der kulturellen Infrastruktur verlangt. Kultur- und Bildungspolitik werden dabei zum Schlüssel für Teilhabe und Demokratie.
Das Buch zeigt Politikern, Akteuren in Bildung und Kultur sowie Studierenden, warum die Gestaltung von Stadt und Gesellschaft eine kulturpolitische Aufgabe ist und warum wir Kultur kommunalpolitisch denken müssen.
kopaed , 01.11.2021
Was passiert, wenn Jugendliche, die eine städtische Haupt- bzw. Mittelschule besuchen, im Zuge eines mehrwöchigen kultur- und medienpädagogischen Workshops mit avantgardistischen künstlerischen Ausdrucksformen konfrontiert werden? Wie an der hier präsentierten empirischen Studie ersichtlich, kann die Bandbreite ihrer Reaktionen von absoluter Ablehnung bis hin zur faszinierten Mitwirkung an einem solchen Projekt reichen. Letzteres zeigt einerseits, dass es möglich ist, im Verlauf derartiger Vorhaben ‚kreative Kollisionen‘ auszulösen, aus denen - gerade in Folge der Begegnung mit dem Fremden - lustvolle (Differenz-)Erfahrungen resultieren. Andererseits lässt das einige Axiome, die sowohl die praktische Arbeit im Feld der Kulturellen Medienbildung als auch ihre theoretischen Fundierungen derzeit prägen, kritisch hinterfragen - und hier nicht zuletzt die Orientierung an den ‚intrinsischen‘ Interessen von Jugendlichen, die sozioökonomischen Diskriminierungen ausgesetzt sind, zum Zwecke ihres (vermeintlichen) Empowerments.

Im ersten Band werden zunächst die theoretischen Hintergründe der Untersuchung beleuchtet. Im Zuge dessen erfolgt eine Schwerpunktsetzung auf Diskurse zu soziologischen, pädagogischen sowie ästhetischen Aspekten, die an den Schnittstellen von Kultureller Bildung und Medienpädagogik von herausragender Bedeutung sind. Danach findet die Präsentation der methodologischen Verortung und der Forschungszugänge der Studie statt, wobei der Fokus auf Ansätzen der Praxisforschung und des Design-Based Research liegt. Sowohl im Hinblick auf die Theorie als auch die Methoden dient der Pragmatismus als eine Klammer, die die vielfältigen behandelten Inhalte aneinander bindet.
kopaed, 01.11.2021
Was passiert, wenn Jugendliche, die eine städtische Haupt- bzw. Mittelschule besuchen, im Zuge eines mehrwöchigen kultur- und medienpädagogischen Workshops mit avantgardistischen künstlerischen Ausdrucksformen konfrontiert werden? Wie an der hier präsentierten empirischen Studie ersichtlich, kann die Bandbreite ihrer Reaktionen von absoluter Ablehnung bis hin zur faszinierten Mitwirkung an einem solchen Projekt reichen. Letzteres zeigt einerseits, dass es möglich ist, im Verlauf derartiger Vorhaben ‚kreative Kollisionen‘ auszulösen, aus denen - gerade in Folge der Begegnung mit dem Fremden - lustvolle (Differenz-)Erfahrungen resultieren. Andererseits lässt das einige Axiome, die sowohl die praktische Arbeit im Feld der Kulturellen Medienbildung als auch ihre theoretischen Fundierungen derzeit prägen, kritisch hinterfragen - und hier nicht zuletzt die Orientierung an den ‚intrinsischen‘ Interessen von Jugendlichen, die sozioökonomischen Diskriminierungen ausgesetzt sind, zum Zwecke ihres (vermeintlichen) Empowerments.

Im zweiten Band wird die empirische Studie im Detail vorgestellt - mit einem Schwerpunkt auf die Prozesse, die im Verlauf aller untersuchten Workshops zu beobachten waren. Dabei werden die Reaktionen der SchülerInnen auf die drei Projekte, in denen avantgardistische Ausdrucksformen im Vordergrund standen, mit den Resonanzen derselben Jugendlichen auf jene Workshops verglichen, die stärker an der Populär- und Alltagskultur orientiert waren. Im Zuge der darauf folgenden Analysen findet die Suche nach Erklärungen für diesbezügliche Analogien und Differenzen aus verschiedenen Perspektiven statt, was zu einer Weiterentwicklung der im Theorieteil präsentierten Schlussfolgerungen führt.
kopaed, 01.11.2021
Gesellschaftliche Entwicklungen in sozialen, politischen und kulturellen Bereichen sind eng mit digitalen Räumen und den Praktiken ihrer Aneignung und Ausgestaltung verwoben. Die Transformation politischen, gesellschaftlichen Engagements in diesen Räumen vollzieht sich mit hoher Geschwindigkeit und scheinbar auch mit großer Selbstverständlichkeit. Dies bringt neben immer neuen Formaten gleichermaßen auch erweiterte Möglichkeiten der Teilhabe und Mitgestaltung hervor. Für die Medienpädagogik ist dies Herausforderung und Chance zugleich: Sie hat einerseits eine Verantwortung, die Entwicklungen zu kennen und zu begleiten und im Sinne einer demokratischen Gesellschaft das Engagement von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu fördern, und sie muss gleichzeitig Praktiken und Phänomene in ihren Implikationen kritisch einordnen. Dabei geht es sowohl um politische Lösungen, die erforderlich sind, um zum Beispiel der (Über-)Macht globaler Konzerne souverän begegnen zu können, als auch Teilhabe im Allgemeinen sowie in (medien-)pädagogischen Kontexten. Die große Bandbreite der Handlungsfelder spiegelt sich in der Vielfalt der Beiträge wider.
Die beiträge zeigen, dass die Medienpädagogik in allen Bildungsbereichen als Akteurin der politischen Bildung gefordert ist, die Kultur(en) der Öffentlichkeit mitzugestalten und zu begleiten und zuvorderst Kindern und Jugendlichen ein Recht auf unbeschwerte Teilhabe in digitalen Räumen zu ermöglichen. Die Beiträge loten die Rolle der Medienpädagogik in politischen (Bildungs-)Räumen neu aus und zeigen Möglichkeiten und Grenzen von Teil- und Einflussnahme im Spannungsfeld von politisch-kultureller Bildung und Engagement für eine demokratische Gesellschaft auf.
kopaed, 15.10.2021
Die Unterscheidung von E-Musik und U-Musik hat ausgedient. Als neuen Ansatz präsentieren Magdalena Fürnkranz und Harald Huber ein Stilfeldermodell und führen es am Beispiel der österreichischen Musiklandschaft der Gegenwart aus. In Form von qualitativen Fallstudien und vergleichenden Analysen erkunden sie Differenzen und Diffusionen zwischen den Stilfeldern »Klassik/zeitgenössische Musik«, »Jazz/improvisierte Musik«, »Volksmusik/World Music«, »Dance/HipHop/Elektronik«, »Rock- und Popmusik« sowie »Schlager/volkstümliche Musik«. Der kultursoziologische Ansatz von Pierre Bourdieu erfährt hier eine transformierte Konkretisierung und dient der Neubestimmung musikalisch-kultureller Diversität und Hybridität.
Transcript Verlag, 06.10.2021
»Kultur« ist zu einer respektierten Kategorie in der Analyse des Alters avanciert. Künstlerische und kreative Praktiken haben im Alter unter den Bedingungen existenzieller Knappheit und Aktivierungsansprüchen des Wohlfahrtsstaates eine immense Bedeutung. Gleichzeitig nehmen ältere Menschen im institutionalisierten Kultursektor als homogenisierte Publikumsgruppe oder wenig beachtete Kulturschaffende eine marginalisierte Position ein. Auf Basis von aktuellen Forschungsergebnissen verdeutlichen die Autor*innen, unter welchen Bedingungen eine vermeintliche Kulturalisierung des Alters stattfindet, welche Potenziale kulturelles Handeln im Alter birgt und welche Prekaritäten, Risiken und Unsicherheiten eine »neue Kultur des Alterns« befördert.
Transcript Verlag, 01.10.2021
In den Theaterwissenschaften entwickelt sich das Forschungsfeld der »festivals studies« stetig weiter. Die Beiträger*innen des Bandes rücken erstmals die Arbeit an Festivals in den Fokus der Betrachtung und diskutieren sie hinsichtlich ihres performativen Potenzials in praxisorientierten Gesprächen, Essays und Aufsätzen. Diese bilden im Zusammenspiel einen Ansatz für eine radikale und ganzheitliche Betrachtung von Theaterfestivals und zeigen das Wechselspiel zwischen Ästhetik, Ökonomie und Kulturproduktion auf.
Transcript Verlag, 01.10.2021
Im internationalen Vergleich verfügt Deutschland über einen bemerkenswerten Theatersektor im Hinblick auf Ensembles und Spielstätten. Die darstellenden Künste sind zudem der Kulturbereich mit der höchsten öffentlichen Förderung. Theater ist daher in besonderer Weise abhängig von der Politik. Was bedeutet das für den Alltag der Theatermacher*innen? Wie und mit welchen Zielsetzungen greift Kulturpolitik in die darstellenden Künste ein? Welche Governance-Strukturen lassen sich erkennen? 
 
Antworten auf diese Fragen geben Ergebnisse der DFG-Forschungsgruppe "Krisengefüge der Künste", die das Zusammenspiel von Politik, Organisation und künstlerischer Produktion untersucht. Die Beiträge dieses Open Access Buches decken ein breites Themenspektrum ab, das von Fallbeispielen kulturpolitischer Governance und Legitimationsstrategien einzelner Häuser, über empirische Studien zur Beschäftigungssituation und zur Wahrnehmung von Theater in der Bevölkerung bis hin zu Analysen ästhetischer Neu-Formatierungen reicht.
Springer VS, 01.09.2021
Im digitalen Zeitalter begegnen junge Menschen Kunstwerken im Museum auf neue Art. Denn nicht erst seit der Covid-19-Pandemie birgt die Digitalisierung erweiterte Möglichkeiten, um Zugänge zu Kunstwerken zu gestalten. Doch wie können mobile Medien Kindern vor Ort eine Ausstellung vermitteln und welche Spezifika ergeben sich dabei? An diesen drängenden Fragen setzt die vorliegende Forschungsarbeit an. Darin wird ein Format digitaler Kunstvermittlung methodisch entworfen, empirisch beforscht und modellhaft systematisiert. Das Design Thinking dient als systematische Vorgehensweise, um unter partizipativem Einbezug der Zielgruppe Kinder und fundierend auf kunst- und museumspädagogischen Theoriebezügen die mobile Anwendung Mit Marion durch den Blauen Reiter zu entwickeln. Eine qualitativ-empirische Studie untersucht die digitale Vermittlungssituation in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. Die Grounded Theory bildet den Forschungsstil für die Erhebung und Auswertung ethnografischer Zugänge, elektronischer Daten und Interviewverfahren. Sechs Handlungsspektren führen aus, wie die Kinder in der digitalen Vermittlungssituation mobil schweifen, sozial, kognitiv und digital browsen, blickend klicken, kreieren und remixen oder hacken und herumtreiben. Sie beschreiben erstmalig, welche Interaktionen bei einem digital vermittelten Ausstellungsrundgang entstehen. Zuletzt zeigt ein Strukturmodell die spezifische Dynamik digitaler Kunstvermittlung im Dialog zwischen Subjekt und Kunst auf. Anhand der bildlichen Metapher der Linse werden Eigenschaften, Einflussfaktoren sowie Implikationen in den Blick genommen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Forschungslücke im Bereich digitaler Kunstvermittlung im Museum zu bearbeiten und digitale Transformationsprozesse in ihrer Spezifik gestaltbar zu machen.
kopaed, 01.09.2021
Wie soll mit Kunst- und Kulturgegenständen, die aus ehemaligen europäischen Kolonien stammen, verfahren werden? Die Debatte um eine mögliche Restitution der Kolonialgüter, die sich heute in Museen in ganz Europa befinden, hat in den letzten Jahren stark an Intensität und Sichtbarkeit gewonnen. Die Aufarbeitung und Erforschung der kolonialen Vergangenheit der europäischen Museen rückte erst in jüngster Zeit in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. 

Ausgehend von einer Konferenz des österreichischen Kulturministeriums in Kooperation mit ICOM Österreich vereint der vorliegende Sammelband den aktuellen Forschungsstand zu (potenziell) kolonialen Provenienzen an österreichischen Bundesmuseen. Doch das Buch wirft auch einen Blick darüber hinaus, auf internationale Stimmen, Beispiele und Vorbilder aus anderen Ländern zu einem möglichen Umgang mit diesem Thema.
Czernin Verlag, 16.08.2021
Weiblichkeit im Film hat viele Facetten: Starlets und Diven, eigensinnige, tapfere und souveräne Frauenfiguren. Im Kino ist mehr zu erleben als die einfache Formel vom männlichen Blick erwarten lässt. Das Buch zeichnet in 29 psychoanalytischen Interpretationen nach, wie die Inszenierung der Frau im Film auf Zuschauerinnen und Zuschauer wirkt.
Springer , 12.08.2021
Die Kasseler persönlichen Exemplare der "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Grimm gehören zum UNESCO-Weltdokumentenerbe und damit zum weltweit anerkannten kulturellen Gedächtnis. Erzähltraditionen gibt es zudem auf der ganzen Welt. Das macht sie zum idealen Ausgangspunkt für gleichberechtigte Verständigung. Durch einen Vermittlungsansatz, der das gegenseitige Erzählen über Sprach- und kulturelle Barrieren hinweg ermöglicht, hat das Modellprojekt ERZÄHL MIR DEINE GESCHICHTE/N für die Teilhabe von Geflüchteten und zivilgesellschaftliches Engagement auf Grundlage der "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Grimm dafür vielseitige didaktische und künstlerische Arbeitsmaterialien entwickelt. Die Publikation reflektiert das Projekt und kontextualisiert es in den Themenfeldern von Teilhabe, Bildungsvermittlung, World Heritage Education sowie kulturpolitischen Entwicklungen.
Tectum Verlag, 28.07.2021
The Corona pandemic has affected orchestra organizations around the globe since January 2020. Most of the ensembles were forced to stop operations during hard lockdown periods of public life. Freelance ensembles and privately funded orchestras faced even higher pressure than state funded ones. The pandemic has shown, how fragile orchestras may be. On the other hand the pandemic has brought forth a boost of creative alternatives from single musicians, from greater ensembles and from orchestra managements to upkeep operations under new physically distanced conditions and on the internet. Highest flexibility was shown in artistic planning, in creating new programs, in digital and recording work, in outreach and education activities, in new concert formats or support of pandemic-related charity campaigns. The pandemic has shown, how agile orchestras might be.The very questions are: What are the lessons learned from the pandemic challenges? What are new structural approaches for musicians and managements to rethink orchestral organizations for the post-pandemic future? How can the engagement of musicians and staff for the own organization be enhanced? How can the ties towards the members of already familiar audience groups be strengthened? Every co-author of this book is a specialist in his or her field. Together we re looking out to all aspects from which we think that orchestral organizations should take a breeze of fresh air and rethink their operations in the new normal after the pandemic. There is no step back, there only are steps forward.
Schott Music, 15.07.2021
Ohne Kooperation keine Kultur und auch keine Kulturpolitik. Doch wie funktioniert Kooperation im Kulturbereich genau? Sie zieht sich durch alle Ebenen und Aktionsbereiche, sie hilft Aufgaben teilen, will aber auch organisiert sein. Immer zielt sie auf die Zone des Gemeinschaftlichen. Diese wird allerdings nicht nur vom Staat und den Kommunen bespielt, sondern sehr stark von der Zivilgesellschaft, die selbst Ausdruck von Kooperationsbeziehungen ist.

Der Band zeigt auch anhand von Beispielen auf, wie Kooperation ins Werk gesetzt wird und welche institutionellen Formen von Kooperation es gibt. Er verfolgt damit die Ziele der Reihe "Aktuelle Beiträge zur Kulturpolitik", gegenwärtig relevante Themen prägnant zu erschließen und die Debatte zu bereichern.
Leipziger Universitätsverlag, 27.05.2021
Das Buch schreibt die Entstehungsgeschichte des Kulturgüterschutzes im Völkerrecht aus einer postkolonialen Perspektive neu. Im Gegensatz zur bisherigen Historiographie von "Kultur" im Völkerrecht argumentiert die vorliegende Studie, dass der eurozentrische "Kulturstandard" des 19. und 20. Jahrhundert maßgeblich in Wechselwirkung mit der Entwicklung des Kulturgüterschutzes stand. Verschiedene Akteure nutzten das Recht auf unterschiedliche Weise, um an dem "Zivilisationsdiskurs" teilzuhaben. Das Ziel des Buchs ist es, ein neues Narrativ in die Geschichte des Kulturgüterschutzes einzuführen. Das dominante Fortschrittsnarrativ soll durch eine kritische Genealogie des Völkerrechts ersetzt werden, welche die hegemonialen Strukturen der Vergangenheit und Gegenwart aufdeckt.
Nomos Verlagsges.MBH + Co, 01.05.2021
Schon vor 50 Jahren kämpfte Afrika um seine Kunst, die während der Kolonialzeit massenweise in europäische Museen gelangt war. Und es fand durchaus Unterstützung im Westen. Am Ende jedoch war der Kampf nicht nur vergebens, er wurde auch erfolgreich vergessen gemacht. Auf der Grundlage von unzähligen unbekannten Quellen aus Europa und Afrika erzählt Bénédicte Savoy die gespenstische Geschichte einer verpassten Chance, einer Niederlage, die heute mit umso größerer Wucht auf uns zurückschlägt.

Afrikas Bemühungen um seine in der Kolonialzeit nach Europa verbrachte Kunst sind keineswegs neu. Schon bald nach 1960, als 18 ehemalige Kolonien die Unabhängigkeit erlangten, wurde von afrikanischen Intellektuellen, Politikern und Museumsleuten eine ungeheure Dynamik in Gang gesetzt. In ganz Europa suchten daraufhin Politikerinnen und Politiker, Journalisten, Akademiker und einige Musemsleute einen Weg, afrikanische Kulturgüter im Sinne einer postkolonialen und postrassistischen Solidarität zurückzugeben. Die Argumente aber, mit denen andere versuchten, die Forderungen aus Afrika zu entkräften und Lösungen zu verhindern, ähneln auf frappierende Weise denen von heute. Schließlich verlief alles im Sand. Bénédicte Savoy verfolgt den postkolonialen Aufbruch und sein Ersticken und fragt, welche Akteure, Strukturen und Ideologien damals dafür sorgten, dass das Projekt einer geordneten, fairen Rückgabe von Kulturgütern traurig scheiterte.
C.H.Beck, 13.04.2021
Abschluss: Master of Science
Institution: Universität Hamburg
Ort: Hamburg
Ausbildungsdauer: 2 Jahre/4 Semester
Soziokulturelle Zentren und Initiativen sind in Deutschland Bühnen für die kreative Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Diskursen. Trotzdem ist die Verbindung von Kultur und Nachhaltigkeit nicht selbstverständlich und kaum praktiziert - geschweige denn durch die Träger von Kulturarbeit und Kunstproduktion programmatisch entwickelt worden. Neue Ziele, Kriterien und Methoden gilt es zu etablieren. Die Freiheit künstlerischer Ausdrucksformen ist im Sinne einer Zukunftsfähigkeit mit dem ökologischen Fußabdruck zu harmonisieren.

Mit der Entwicklung eines branchenspezifischen Nachhaltigkeitskodexes sollen Akteure der Kulturlandschaft jetzt in Richtung Nachhaltigkeit begleitet werden, um hier in Zukunft noch engagierter zu sein. Denn Infrastrukturen sind oft von gestern, die Kultureinrichtungen kämpfen heute oft ums Überleben: Nötig sind Konzeptionen für morgen, die Fragen der Ökologie in den Fokus nehmen und dafür Rahmenbedingungen entwickeln.

Die hier vorgestellten Forschungsergebnisse mahnen deshalb auch Korrekturen in der Kulturförderung an, fordern die Stärkung kultureller Bildung für nachhaltige Entwicklung als kultur- und bildungspolitischen Auftrag und plädieren für Kulturentwicklungsplanungen als Instrument mit nachhaltiger Wirkung.
Oekom Verlag, 01.04.2021
Cookie-Einstellungen
Wir setzen auf unserer Website Cookies ein. Einige von ihnen sind notwendig (z.B. für den Stellenmarkt), während andere uns helfen, unsere Angebote (Redaktion, Magazin) zu verbessern und wirtschaftlich zu betreiben. Einige Angebote können nur genutzt werden, wenn Cookies gesetzt wurden.
Sie können die nicht notwendigen Cookies akzeptieren oder per Klick auf die graue Schaltfläche ablehnen. Nähere Hinweise erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Ich akzeptiere
nur notwendige Cookies akzeptieren
Impressum/Kontakt | AGB