20.08.2010

Autor*in

Leticia Labaronne
ist Professorin für Kulturmanagement und leitet das Zentrum für Kulturmanagement der ZHAW sowie das Masterprogram Arts Management. Sie engagiert sich in verschiedenen Fachgremien, beispielsweise als Advisory Board bei ENCATC, das von der UNESCO mitbegründete European Network on Cultural Management and Policy. 
 
Subventionierung in Bern

56 Millionen Franken für Kulturinstitutionen

Die öffentliche Hand soll für die fünf grossen Berner Kulturinstitutionen tiefer in die Tasche greifen: Die Regionalkonferenz Bern- Mittelland schlägt für die Zeitspanne 2012-15 Subventionen von jährlich 55,8 Millionen Franken vor. Das sind 2,5 Prozent mehr als bisher. Damit solle die Teuerung aufgefangen werden, hiess es vor den Medien.
Unter dem Strich stünden den Kulturbetrieben nicht mehr Geld zur Verfügung. Mit den vorgeschlagenen Subventionen würden die Institutionen nicht auf Rosen gebettet, könnten aber weiterhin qualitativ hochstehende Angebote schaffen, hiess es an der Pressekonferenz. Dass nicht alle Begehrlichkeiten der Kulturbetreiber befriedigt werden könnten, liege in Zeiten der Finanzkrise auf der Hand.

Die 81 Regionsgemeinden können sich wie Stadt, Kanton und Burgergemeinde Bern bis 30. September zu den neuen Kulturverträgen äussern. Die abschliessende Genehmigung nimmt der bernische Regierungsrat bis Mitte 2011 vor. Von den Subventionen profitieren das Kunstmuseum (6,2 Mio), das Bernische Historische Museum (6,7 Mio), das Zentrum Paul Klee (5,6 Mio) und vor allem das "Musik-Theater-Bern" (37,3 Mio), das ab 2011 das Symphonieorchester und das Stadttheater in einer Organisation zusammenfasst.

Der Zusammenschluss stelle sicher, dass im Kanton Bern langfristig eine starke Kultur möglich sei, sagte Erziehungsdirektor Bernhard Pulver. Das Haus wird - wie seit längerem bekannt - weiterhin mit den vier Sparten Ballett, Schauspiel, Konzert und Oper geführt. Allerdings kommt es zu Umlagerungen. Bei der Technik werden 700 Stellenprozente abgebaut und beim Orchester 500. Entlassungen sollen dank Pensionierungen und natürlichen Abgängen vermieden werden. Das Schauspielensemble wird dagegen um 600 Stellenprozente aufgestockt. Damit könne das Schauspiel, das in den Vidmarhallen und im Grossen Haus zuletzt an Publikum gewonnen habe, etwas ausgebaut werden, sagte Pulver. Das Symphonieorchester muss dagegen künftig nur noch in 70 statt 92 Vorstellungen mitwirken. Reduziert werde aber nicht die Zahl der Produktionen, sondern die Anzahl der Aufführungen, betonte Pulver.

Dass der Zusammenschluss der beiden traditionsreichen und bislang eigenständigen Häuser zu Misstönen und Reibereien geführt habe, sei verständlich, sagte Pulver weiter. Die nun vorliegende Lösung sei aber vom Leitungsgremium mit Vertretern beider Häuser einstimmig verabschiedet worden. Als Nächstes soll nun der Verwaltungsrat von "Musik-Theater-Bern" bestimmt werden. Dieses strategische Leitungsgremium wird dann einen Geschäftsführer für die neue Organisation bestimmen.

Im Rahmen der Konsultation sollen sich die Gemeinden auch zur Renovation des 107 Jahre alten Stadttheaters äussern. Die Stadtbauten Bern prüfen zurzeit, welche Massnahmen mit Kosten von 35 oder sogar 45 Millionen Franken umgesetzt werden könnten. Stadt und Kanton Bern haben bereits in Aussicht gestellt, einen Beitrag an diese Kosten zu leisten. Die Regionsgemeinden sollen sich gemäss dem gewohnten Subventionsschlüssel mit elf Prozent beteiligen. Ob sie die Totalsanierung mittragen werden, ist offen. "Das Verständnis ist vorhanden, die Finanznot der Gemeinden allerdings auch", sagte Berns Stadtpräsident Alexander Tschäppät. Könne man das Gebäude nicht sanieren, werde man "ständig etwas flicken müssen, ohne dass man eine anständige Bühne hat".
 

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