07.03.2024

Autor*in

Sofia Unger
absolvierte ein Studium der europäischen Kunstgeschichte und studiert aktuell in Düsseldorf den Master Kunstvermittlung und Kulturmanagement, in welchem sie auch wissenschaftliche Hilfskraft war. Bis 2023 unterstützte sie den Landschaftsverband Rheinland in der Öffentlichkeitsarbeit für Kultur und sammelte praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Kulturinstitutionen.
Kristin Oswald
leitet die Online-Redaktion von Kultur Management Network. Sie studierte Geschichte und Archäologie in Jena und Rom sowie Social Media-Marketing in Berlin. Sie ist freiberuflich in der Wissenschaftskommunikation und im Museumsmarketing mit Schwerpunkt online tätig.
Rückblick Jahrestagung des Fachverbands Kulturmanagement 2023

Kulturbesuch ist nicht gleich kulturelle Teilhabe

Nur eine Minderheit der Menschen in Deutschland gehört zum Stammpublikum öffentlicher Kultureinrichtungen. Noch weniger Menschen erfahren jedoch wirkliche Teilhabe oder Repräsentation von Seiten dieser Häuser. Wie sich das ändern lässt, thematisierte die Jahrestagung des Fachverband Kulturmanagement 2023.
Was meint eigentlich "kulturelle Teilhabe"? Wie sieht die kulturelle Teilhabe heute aus und was muss sich ändern, damit morgen mehr Menschen an Kultur teilhaben? Mit diesen Fragen öffnete die Jahrestagung des Fachverbands Kulturmanagements zwischen dem 20. und 22. September 2023 in Berlin ihre Türen. Die Veranstaltung wurde vom Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) in Zusammenarbeit mit der Hochschule Macromedia und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) organisiert. Sie bot dreizehn Panel-Sessions zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten kultureller Teilhabe, etwa im Kontext verschiedener Kultursparten und kultureller Aufgabenbereiche. Dadurch konnten Forschende und Praktiker*innen tief in das Thema eintauchen, in andere Kulturbereiche hineinschnuppern oder auch drei Tage in der eigenen Sparte verbringen.
 
Dieses sehr fokussierte und strukturierte Tagungsprogramm baute auf der umfangreichen thematischen Expertise insbesondere des Organisationsteams vom Zentrum für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) schon vor der Tagung auf. So zeigen die Studien des IKTf, dass öffentlich geförderte Kultureinrichtungen in den drei P - Publikum, Personal und Programm - vor allem weiße, bildungsbürgerliche Menschen repräsentieren und eher konservative Themen in traditionellen Formaten bespielen. Die Häuser bilden zumindest in der Wahrnehmung vieler Menschen die gesellschaftliche Diversität nicht ab. Ob dies der Realität entspricht oder nicht: Schon, dass es diese Wahrnehmung gibt, könnte für die öffentliche Finanzierung von Kultureinrichtungen ein Problem werden angesichts von Multikrisen, steigender Lebenshaltungskosten und erfolgreicher privatwirtschaftlicher Konkurrenzangebote. Es muss also etwas passieren. Deshalb diskutierten die Teilnehmenden und Keynote-Speaker*innen der Tagung in verschiedenen Formaten nicht nur Hürden, sondern auch Lösungsansätze anhand erfolgreicher Beispiele gelebter Teilhabe im Kulturbetrieb. 
 
Dass jeder Tag mit einer Eröffnung inkl. Wrap Up startete, bot auch Nachzügler*innen die Chance, in die Themeninhalte des vergangenen Tages einzusteigen und sich willkommen zu fühlen. Die Panel-Sessions wurden zudem durch Impulse, Workshops und interaktive Formate aufgelockert. Die einzelnen Formate können in der Mediathek des IKTfs nachgeschaut werden. Dieser kostenlose Zugang zur Dokumentation bietet eine großartige Gelegenheit für alle, die nicht persönlich an der Tagung teilnehmen konnten. Darüber hinaus profitieren auch jene davon, die vor Ort waren, weil die Panels parallel stattfanden, sodass man zwangläufig interessant Inhalte verpasste - durchaus auch ein Nachteil einer so umfangreichen Veranstaltung. 
 
Im Einklang mit dem Leitgedanken der Tagung "miteinander anstatt übereinander sprechen" gab es neben den Präsentationsformaten genügend Zeit, um sich zu vernetzen. Diese wurde von den Teilnehmenden intensiv genutzt, denn die Veranstaltung war die erste Tagung des Fachverbands seit 2020 und damit ein herzliches Wiedersehen der Kulturmanagement-Community nach der pandemiebedingten Pause. 
 
Community Building ist im Trend 
 
20.15 Uhr Tatort? Wie wäre es stattdessen mit einem Theaterbesuch zur Prime Time, bei dem man sogar mitmachen kann? Das ist nur eine der Maßnahmen, die Theater nach Kalle Witzkowski ergreifen können, um neue Publika zum Kulturbesuch zu motivieren. In seiner künstlerischen Eröffnung der Tagung sprach er ein zentrales Thema des folgenden Panels an: Inwieweit können Kultureinrichtungen und deren Mitarbeitende als Akteur*innen im Rahmen kultureller Teilhabe agieren? Die Erkenntnisse aus diesem Panel mit einem guten Mix aus akademischen und praktischen Perspektiven waren vielfältig. So untersucht das Forschungsprojekt "Kulturelle Teilhabe in Salzburg" Ausschluss- und Diskriminierungserfahrungen in Kunst und Kultur sowie Ansätze von Kultureinrichtungen, um kulturelle Teilhabe und Diversität zu erhöhen. Die Ergebnisse sind wenig überraschend, denn die Programme werden nicht nur als elitär wahrgenommen, sondern enthalten diskriminierende Inhalte, schließen Communitys aus und bieten mangelnde Sichtbarkeit von Vorbildern. Hinzu kommen bauliche und kommunikative Barrieren sowie hohe Eintrittspreise, prekäre Arbeitsverhältnisse und eine Ungleichverteilung der Förderungen. Um diesen Missständen entgegenzutreten, so erklärte die Referentin Anita Moser, braucht es Veränderungen der kulturpolitischen Bedingungen und der Strukturen in den Häusern, Anerkennung von Diversität sowie Sensibilisierungsmaßnahmen. Ähnlich zeigt die vorgestellte empirischen Untersuchung von Gunnar Otte und Dave Balzer, dass bisher insbesondere in den Bereichen Bildende Künste, Film und Musik das männliche und weiße Angebot dominiert. Sie stellten fest, dass die Befragten tendenziell männliche Künstler*innen bevorzugen, allerdings auch deshalb, weil häufig weibliche fehlen. 
 
Diesem Problem können Kulturbetriebe durch ein diverses und partizipatives Programm entgegenwirken. Wie das aussehen kann, erklärte Valerie Stephanie anhand des Projekts "Ent Schlossen" der Klassik Stiftung Weimar. Hierfür schaffte die Stiftung mit dem Co-Labor einen Ansatz, um mit Menschen in der Stadt und darüber hinaus ins Gespräch zu kommen. Dazu gehören ein temporäres Gebäude vor dem Stadtschloss Weimar, drei Lastenräder mit Mitmach-Stationen sowie Partnerschaften, um für Gruppen unterschiedlicher sozialer Herkunft neue Angebote zu schaffen. Zudem werden die Menschen dazu eingeladen, das Co-Labor für ihre eigenen Veranstaltungen zu nutzen. Im Zentrum steht also eine aktive Rolle in der Zivilgesellschaft, um Diversität, Partizipation und vielfältige Erfahrungen zu fördern. Bisher scheinen diese Ansätze der Stiftung gut bei der Bevölkerung Weimars anzukommen. 
 
Perspektivwechsel ist angesagt 
 
Um von kultureller Teilhabe zu sprechen, müssen Kultureinrichtungen verstehen, wer das Publikum ist. In der Studie "Cultural Participation Monitor" untersuchte Oliver Mantell das britische Kulturpublikum und schaute, ob sich die Befragten eher als "Initiators" sehen, also als Organisator*innen für Besuche von Kulturveranstaltungen, oder dazu tendieren, von Freund*innen mitgezogen zu werden, also "Responders" zu sein. Je nachdem, welche der beiden Gruppen sie adressieren wollen, können Kultureinrichtungen aus den Ergebnissen Marketingstrategien ableiten und anpassen. So könnten sie zum Beispiel Ressourcen sparend "Initiators" ansprechen, die in der Funktion von Multiplikator*innen die "Responders" erreichen. 
 
Das Panel zum Perspektivwechsel beleuchtete zudem die strategisch und kulturpolitisch zentrale Frage, ob man schon von kultureller Teilhabe sprechen kann, wenn Besucher*innen nur bei Kulturveranstaltungen anwesend sind. Ein klares Nein gab es dazu von den Keynote-Speaker*innen Dieter Haselbach und Corinna Vosse. Denn wie die Projekte aus Salzburg und Weimar zeigten, muss Teilhabe von den Bedürfnissen und Wünschen des Publikums ausgehen und sich von den meist top down geplanten Programmen zumindest ein Stück weit verabschieden. Teilhabe ist mit einem zusätzlichen Format oder einer kreativen Werbekampagne nicht zu erreichen. Vielmehr geht es darum, dass Menschen Gestaltungsmacht und Selbstwirksamkeit erfahren, und das funktioniert nur, wenn Teilhabe als Kern der Arbeit in einer Institution verankert ist und in möglichst allen Arbeitsschritten mitgedacht wird. Wie Haselbach und Vosser verdeutlichten, sind in der aktuellen Kulturförderung aber weder Publikumsinteressen noch Teilhabekonzepte strukturell verankerte Kriterien. Somit wird anstatt Teilhabe die Musealisierung eines bildungsbürgerlichen Kanons gestärkt. 
 
Eine andere Perspektive brachte Theresa Stärk ein, die die Potenziale und Grenzen digitaler musealer Vermittlungsangebote für kulturelle Teilhabe zur Diskussion stellte. Sie zeigte, dass digitale Teilhabe, sofern die Angebote barrierearm gestaltet sind, dabei helfen kann, dass sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen an Kultur beteiligen können, also dass finanzielle, zeitliche, gesundheitliche oder ortsbezogene Barrieren abgebaut werden. 
 
We have to start somewhere
 
Der zweite Tag bot noch einmal mehr inhaltliche Diskussionen und versammelte viele neue Eindrücke. Ein absolutes Highlight bildete der Impulsvortrag von Prasanna Oommen. Sie sprach über die Gelingensbedingungen von diversitätsorientiertem Wandel im Kulturbetrieb. Neben Best Cases zeigte sie auch fünf Handlungsempfehlungen für Kultureinrichtungen auf:
 
  • Aufbau von Resilienzen gegenüber rechter Einflussnahme auf Kulturarbeit. Kultureinrichtungen können bspw. Unterstützung zum Umgang mit rechtem Kulturkampf beim Verein für Demokratische Kultur in Berlin oder der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin finden. 
  • Kulturförderung muss sich an Public-Value-Kriterien orientieren, also danach fragen, warum der eigene Kulturbetrieb wertvoll für die Gesellschaft ist. Das sollte bestenfalls über Besucher*innen- und Nicht-Besucher*innen-Befragungen geschehen. 
  • Kulturarbeit müssen für Menschen aus allen Klassen und Gruppen geöffnet werden durch konkrete monetäre und zwischenmenschliche Förderung, etwa Mentoring-Programme, erweiterte Einstellungskriterien und zeitgemäße Recruitingprozesse. 
  • Jurys und/oder Findungskommissionen für Leitungspositionen müssen heterogener besetzt sein, verschiedene Perspektiven unserer Gesellschaft repräsentieren sowie ethische und Führungskompetenzen stärker berücksichtigen. 
  • Wissen über effektive Diversity-Maßnahmen muss vergütet werden, wenn es von den betroffenen Personen eingeholt wird, und dieses Wissen muss zwischen Institutionen geteilt und kontinuierlich erweitert werden.
Neben diesem wichtigen Impuls war der zweite Tagungstag auch ein kleiner Marathon, denn zusätzlich zu Panels zu Kulturpublikum und Audience Development, Strukturaufbau durch Kulturpolitik sowie Fördermitteln als Gelingensbedingungen standen auch zwei interaktive Formate auf Plan. Das dichte Programm sah zwar Pausen vor, doch diese waren mit einem Lunch-Talk, Poster-Sessions sowie den Formaten Meet the Editors und Meet the Vorstand gefüllt. Anstatt die Angebote in den Pausen wahrzunehmen, nutzten viele Teilnehmer*innen die Gelegenheiten, um sich bei sonnigem Wetter auf der wunderschönen Spree-Terrasse der HTW Berlin auszutauschen. Dadurch gingen die angebotenen Aktivitäten in den Pausen leider etwas unter. 
 
Licht ins Dunkel bringen 
 
Am letzten Tag konnten sich die Teilnehmer*innen erneut auf viel Input freuen. Unter anderem gab es einen Workshop zu Community Building, der allerdings nicht das versprach, was angekündigt worden war. Anstatt einen Werkzeugkasten zu bekommen, mit dem man kulturelle Teilhabe wirksam auf die Straße bringen kann, war der Workshop eher ein Vortrag über Instrumente des Kulturmarketings. Dementsprechend enttäuscht waren die Praktiker*innen, die sich Tipps für Community Building in ihrem Alltag gewünscht hatten. Davon abgesehen gab Helge Kaul aber dennoch eine spannende Übersicht darüber, wie man je nach Vermittlungsaufgabe das passende Marketinginstrumente auswählen kann, um spezifische Ziele wie Kund*innenbindung oder -ansprache zu erreichen. 
 
Der letzte Tag bot zudem die Möglichkeit, in einem Panel mit Doktorand*innen über ihre Forschungprojekte zu diskutieren. Leider nahmen diese Möglichkeit nur wenige Teilnehmer*innen wahr. Zudem wurde das Panel nicht aufgezeichnet, sodass die Inhalte im Gegensatz zu den anderen nicht nachhaltig erschließbar sind. Dabei gaben alle drei Speaker*innen interessante und interdisziplinäre Einblicke in kulturelle Teilhabe. Christine Stender stellte die Methode des Citizen Science vor, also der gemeinsamen Forschung mit nicht-Wissenschaftler*innen, während Dario Gödecke und Nele Gittermann Unterschiede zwischen dem Verhalten des Publikums im ländlichen und städtischen Raum darstellten. Die Frage war dabei, ob Kultureinrichtungen in den Städten vom ländlichen Raum lernen können und beispielsweise Theateraufführungen anbieten, die von Besucher*innen nicht in erster Linie als Kunstprodukt, sondern als Freizeiterlebnis verstanden werden.  
 
Weitere Panel-Sessions des Tages beschäftigten sich mit der Messung kultureller Teilhabe, mit Partizipation, kultureller Teilhabe in der Hochschullehre und in der Kulturpolitik. Gerade die Inhalte des Panels zur Messung sind dabei besonders relevant. Nicht nur wird die Messbarkeit kultureller Teilhabe häufig als unmöglich oder einseitig abgelehnt, sondern die existierenden Erhebungen sind oft einseitig und wenig aussagekräftig. Umso spannender war es, dass die Referent*innen gängige Herangehensweisen verglichen und in ihrer bisherigen Umsetzung in Frage stellten. So zeigte Lukas Arnold anhand einer Studie aus Vorarlberg, Österreich, anhand des Verhaltens von 10.000 Haushalten, dass mit zunehmendem Alter und höherem Einkommen die Wahrscheinlichkeit für den Besuch hochkultureller Veranstaltungen steigt. Dieses Ergebnis ist wenig überraschend. Es unterstreicht aber die Bedeutung der sozialen Herkunft. Dabei ist Habitus der Einrichtungen abhängig vom Habitus des Personals. Dieses ist meist bildungsbürgerlich und entsprechend zeigen die Häuser ein ebensolches Auftreten, das von nicht-bildungsbürgerlichen Gruppen mitunter als arrogant oder elitär empfunden wird. Daran ändern auch schulische Kulturbesuche nur wenig, wie Marie Schlosser und Tim Sawert zeigten, denn der Einfluss des Elternhauses ist gerade bei eher "hochkulturfernen" Gruppen häufig stärker als der der Schule. Mit dem Habitus einher geht zudem eine eher geringe Kenntnis über andere gesellschaftliche Gruppen, wie sich etwa an der Nutzung der Personamethode zeigt. Aida Bakhtiara und Anja Gebauer machten diesbezüglich deutlich, dass hier oft steoreotype Vorstellungen einfließen, sodass die aus der Methode abgeleiteten Maßnahmen auf die stereotyp adressierten Gruppen im Zweifelsfall eher abschreckend als ansprechend wirken. Mit dem Kulturmilieumodell stellte Oliver Tewes-Schünzel schließlich einen Ansatz vor, der kulturelle Teilhabe basierend auf Lebensstilen erfasst. Diese sind zwar schwieriger zu greifen als rein sozioökonomische Faktoren, liefern aber bessere Aussagen über kulturelle Präferenzen. 
 
Was also tun? 
 
In der Session zur Kulturvermittlung wurden verschiedene Ansätze vorgestellt, um mit diesen Problemen umzugehen. So zeigte Helena Deiß anhand eines partizipativen Projekts am Naturhistorischen Museum Wien (NHM), wie bereichernd es für alle Beteiligten sein kann, das Publikum direkt in die Arbeit am Haus einzubinden. Dabei haben Schüler*innen untersucht, wie Kolonialismus im NHM vermittelt wird, sprachen mit Mitarbeitenden und entwickelten neue Ideen für Vermittlungsansätze. Hier wurde deutlich, dass insbesondere die Rückmeldungen der Jugendlichen an das Personal wichtig waren, um im Haus zu einer Neuausrichtung zu kommen und die gewohnte Denkweise zu überwinden. 
 
Maria Nesemann stellte in ihrem Vortrag das Good-Neighbor-Konzept vor, bei dem Kultureinrichtungen zu zentralen Punkten innerhalb ihrer Nachbarschaft werden und ihre Arbeit daran ausrichten, welche Themen und Bedarfe diese Nachbarschaft beschäftigen. Und Axel Petri-Preis beschäftigte sich mit der Rolle von Musikvermittler*innen in Orchestern. Seine Forschung zeigt, dass Musikvermittler*innen die klassischen Konzertformate kritisch sehen. Sie suchen neue Wege, um Musik zugänglicher zu machen, stehen dabei aber häufig vor der Hürde der konservativen Vorstellungen des administrativen und künstlerischen Personals. Hier zeigt sich also, dass Vermittlung, Kommunikation und Partizipation häufig noch als sekundär zur künstlerischen Arbeit gesehen werden, aber als Einzelmaßnahmen kaum zu wirklicher Teilhabe beitragen können. 
 
Was bleibt? 
 
Die Jahrestagung widmete sich intensiv dem Status quo und den Zukunftsperspektiven der kulturellen Teilhabe in verschiedenen Panel-Sessions. Trotz des wertvollen wissenschaftlichen Inputs kam der Wohlfühlcharakter nicht zu kurz und neben den Diskussionsrunden konnten die Teilnehmer*innen sich bei guter Verpflegung informell austauschen. In dem besonders aufschlussreichen Abschlussformat diskutierten Vera Allmannritter, Noosha Aubel und Leyla Ercan unter der Moderation von Julia Glesner darüber, wie eine konkrete Politik der kulturellen Teilhabe aussehen könnte. Dabei hob Leyla Ercan hervor, dass viele Kultureinrichtungen einem Elefanten ähneln, der an einem Pfahl angebunden immer um diesen herumläuft. Denn trotz vieler neuer Inputs bezüglich kultureller Teilhabe fällt es den kulturellen Einrichtungen schwer, ihr angelerntes Verhalten abzulegen und neue Wege zu beschreiten. Um diesen eingefahrenen Mustern zu entkommen und innovative Wege einzuschlagen, sind kulturpolitische Maßnahmen erforderlich, die den Einrichtungen die nötige Flexibilität und Unterstützung bieten, um sich weiterzuentwickeln.

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