Politische Stimme für die Kreativwirtschaft

Mit der Gründung des Verbandes Kreativwirtschaft Schweiz wollen sie der Schweizer Kreativwirtschaft zu einem neuen Selbstverständnis verhelfen, ihr eine politische Stimme geben und letztlich ihre Rahmenbedingungen verbessern. Die Schweiz ist reich an kreativem Potenzial. Gerade in Zürich trägt die Kreativwirtschaft mit mehr als 8% der Gesamtbeschäftigung einen wichtigen Teil zum Bruttosozialprodukt der Volkswirtschaft bei. Aber: Kreativunternehmen in der Schweiz sind stark fragmentiert und untereinander kaum vernetzt. In den einzelnen kreativen Disziplinen gibt es noch kein gemeinsames Verständnis für Disziplinen übergreifende Anliegen. Daraus folgt, dass die Kreativwirtschaft als Ganzes weder auf politischer noch auf medialer Ebene ihrer Bedeutung entsprechend wahrgenommen wird.

Mehr Visibilität und eine politische Stimme für die Kreativwirtschaft
Der Verband Kreativwirtschaft Schweiz wolle dies ändern, sagt Präsidiumsmitglied Andrew Katumba an der Pressekonferenz zur Gründung des Verbandes. Und der Kreativwirtschaft zu einem neuen Selbstverständnis verhelfen. Die ständigen Aufgaben des Verbandes Kreativwirtschaft Schweiz sieht Präsidiumsmitglied Gesa Schneider folgerichtig in der Förderung der Visibilität der Kreativwirtschaft im In- und Ausland, in der Erklärung der politischen Anliegen und Positionen der Kreativwirtschaft gegenüber der Schweizer Öffentlichkeit und im Aufbau und in der Pflege des Beziehungsnetzes der Kreativwirtschaft zu EntscheidungsträgerInnen und MeinungsführerInnen. Der Verband strebe zudem eine bessere Vernetzung unter den einzelnen kreativen Disziplinen an, ergänzt Kulturunternehmer Michel Pernet, ebenfalls Präsidiumsmitglied. Zu den Disziplinen der Kreativwirtschaft zählen nach gängiger Definition sämtliche Unternehmen, Kleinstfirmen und Selbständigerwerbende aus der Software- und Game-Industrie, dem Architekturmarkt, der Designwirtschaft, dem
Pressemarkt, der Musikwirtschaft, dem Rundfunk, dem Buchmarkt, der Darstellenden Kunst, der Filmwirtschaft, dem Werbemarkt, dem Kunstmarkt, dem Kunsthandwerk und dem Phonotechnischen Markt.

Eigener Think Tank
Der Verband Kreativwirtschaft Schweiz, der nun in einer gross angelegten Vernehmlassung seine politische Agenda festlegen will, betreibt einen eigenen Think Tank. In diesem sollen grundsätzliche Fragen wie zum Beispiel Förderungsstrategien, Clusterentwicklung der Kreativwirtschaft, Entwicklung von Strategien und Standortfaktoren kreativer Regionen aus der Sicht der Kreativwirtschaft diskutiert werden. Direktor des Think Tank ist der renommierte Publizist und Soda-Herausgeber Martin Lötscher.