Rückblick 14. Forum Tiberius 2006
Michael Roßnagl beim Forum Tiberius
Prof. Kajo Schommer, Sächsischer Wirtschaftsminister a.D., begrüßte die rund 40 Gäste, am 13.12.2006, zum 14. Forum Tiberius 2006 im Rektoratsamt der TU Dresden. Die Referate in dieser Veranstaltungsreihe beschäftigten sich alle mit der Frage, wie die Zukunft Deutschlands als Industrie- und Kulturland aussieht.
Es ist wohl nur im Internationalen Forum für Kultur und Wirtschaft möglich, dass ein ehemaliger Wirtschaftsminister eine Initiative gegen die zunehmende Ökonomisierung fordert. Das Forum zählt 170 Mitglieder und wird in diesem Jahr von der Villa Tiberius in nicht minder attraktive Räumlichkeiten nahe der Frauenkirche umziehen.
Den einleitenden Vortrag hielt Dr. Knut Nevermann, Staatssekretär beim Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Die Breite und Dichte der Kultur in den Bürger- und ehemaligen Residenzstädten hierzulande suche weltweit ihresgleichen. Die öffentliche Förderung könne seiner Meinung nach viel besser in die Fläche hinein wirkten, als das mit privaten Geldern möglich wäre. Wichtig war Nevermann die Beschäftigung mit praktischen Fragen, ob die Sponsoringeinnahmen versteuert werden müssen, oder wie stark die Wahrnehmung eines Sponsoren sein darf, ohne die erhoffte Wirkung ins Gegenteil zu verkehren. Er sprach sich zwar für mehr Transparenz in der Wirtschaftlichkeit von Kulturbetrieben aus, dennoch bedürfe es seiner Meinung nach "eines gewissen Nebels", einer Aura, die Kulturbetriebe umgeben müsse. Der Beifall war ihm gewiss - wohlgemerkt sowohl von den Kultur- wie den Wirtschaftsvertretern, die in diesem Forum ohne die üblichen Berührungsängste zusammenkommen. Partner auf Augenhöhe sein, so die Devise. Michael Roßnagl, Leiter des Siemens Arts Program und Geschäftsführer der Ernst von Siemens Musikstiftung, referierte über das Geben und Nehmen, und wie Kultur und Wirtschaft miteinander umgehen können. Bereits in den 50er Jahren wurde der Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft aus der Überzeugung gegründet, dass auch die Wirtschaft etwas für den Wiederaufbau und Erhalt der Kultur tun müsse. Dies war anfangs rein mäzenatischer Natur, während später in den 80er und 90er Jahren das Kultursponsoring populär wurde. Nur wenn man die Gesetzmäßigkeiten des Sponsorings und der Kunst gleichermaßen versteht, könne das Geben erfolgreich sein.
Der Aspekt, wie Kultur und Wirtschaft miteinander umgehen können, wurde leider nur gestreift. Selten konnte Roßnagl Neuigkeiten vermitteln. Die Aufmerksamkeit bei den Zuhörern ließ daher etwas nach. Umso aufmerksamer lauschte man danach den hochklassigen musikalischen Beiträgen von Nachwuchstalenten. Camilla Jende (Oboe) und Gelsomino Rocco (Klavier) überzeugten durch engagierten, virtuosen Vortrag.
Auf Nachfrage von Kulturmanagement Network ging Michael Roßnagl auch auf die aktuellen Negativschlagzeilen des Siemens-Konzerns ein. Mit einem großen kulturellen Engagement könne das Image des Unternehmens in Krisenzeiten seiner Meinung nicht so schnell leiden. Man komme freilich nicht einfach dadurch aus den Schlagzeilen, indem man Kulturförderung macht, dafür kann man aber nachhaltiges Vertrauen aufbauen. Jeder müsse in seinem Verantwortungsbereich arbeiten. Roßnagl zeigte sich ausgesprochen dankbar für das großzügige Engagement, das die Siemens-Führung der Musikstiftung respektive dem Kulturprogramm zuteil werden lässt.
Den einleitenden Vortrag hielt Dr. Knut Nevermann, Staatssekretär beim Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Die Breite und Dichte der Kultur in den Bürger- und ehemaligen Residenzstädten hierzulande suche weltweit ihresgleichen. Die öffentliche Förderung könne seiner Meinung nach viel besser in die Fläche hinein wirkten, als das mit privaten Geldern möglich wäre. Wichtig war Nevermann die Beschäftigung mit praktischen Fragen, ob die Sponsoringeinnahmen versteuert werden müssen, oder wie stark die Wahrnehmung eines Sponsoren sein darf, ohne die erhoffte Wirkung ins Gegenteil zu verkehren. Er sprach sich zwar für mehr Transparenz in der Wirtschaftlichkeit von Kulturbetrieben aus, dennoch bedürfe es seiner Meinung nach "eines gewissen Nebels", einer Aura, die Kulturbetriebe umgeben müsse. Der Beifall war ihm gewiss - wohlgemerkt sowohl von den Kultur- wie den Wirtschaftsvertretern, die in diesem Forum ohne die üblichen Berührungsängste zusammenkommen. Partner auf Augenhöhe sein, so die Devise. Michael Roßnagl, Leiter des Siemens Arts Program und Geschäftsführer der Ernst von Siemens Musikstiftung, referierte über das Geben und Nehmen, und wie Kultur und Wirtschaft miteinander umgehen können. Bereits in den 50er Jahren wurde der Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft aus der Überzeugung gegründet, dass auch die Wirtschaft etwas für den Wiederaufbau und Erhalt der Kultur tun müsse. Dies war anfangs rein mäzenatischer Natur, während später in den 80er und 90er Jahren das Kultursponsoring populär wurde. Nur wenn man die Gesetzmäßigkeiten des Sponsorings und der Kunst gleichermaßen versteht, könne das Geben erfolgreich sein.
Der Aspekt, wie Kultur und Wirtschaft miteinander umgehen können, wurde leider nur gestreift. Selten konnte Roßnagl Neuigkeiten vermitteln. Die Aufmerksamkeit bei den Zuhörern ließ daher etwas nach. Umso aufmerksamer lauschte man danach den hochklassigen musikalischen Beiträgen von Nachwuchstalenten. Camilla Jende (Oboe) und Gelsomino Rocco (Klavier) überzeugten durch engagierten, virtuosen Vortrag.
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