Erfolgsmodell mit Raum für Verbesserungen

Frankfurt, 13.04.2011 (VUT) - Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), gab im Gespräch mit VUT-Vorstand Mark Chung ein "klares Bekenntnis zum Urheberrecht" ab. Er zeigte sich mit Blick auf die grassierende Online-Piraterie aufgeschlossen gegenüber einer Stärkung der geistigen Eigentumsrechte - wie sie auch in der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU, CSU und FDP niedergelegt ist. Er könne sich etwa eine Regelung vorstellen, in der sogenannte "anlassbezogene Warnhinweise" an Urheberrechtsverletzer das heutige bürokratische und missbrauchsanfällige System teurer Abmahnungen ersetzen. Internet-Sperren jeglicher Art seien durch die Regierungskoalition jedoch zurecht explizit ausgeschlossen worden. Er kündigte an, dass das BMWi eine vergleichende Studie in Auftrag geben werden, welche die Systeme zur Durchsetzung von geistigen Eigentumsrechten in anderen europäischen Staaten analysieren werde.

 

Besonderes Augenmerk legten die Gesprächspartner auf die Initiative Musik, die laut Staatssekretär Otto mit ihrem Etat von zwei Millionen Euro schon eine Menge erreicht habe. Otto wies darauf hin, dass im ersten Quartal 2011 "bereits sechsunddreißig Projekte mit einer Summe von insgesamt 600.000 EUR gefördert wurden, darunter zwei Projekte aus Hessen, nämlich Cargo City aus Frankfurt und Ira Atari aus Zierenberg in Nordhessen." Mark Chung, der selbst als Mitglied des Aufsichtsrates die Initiative Musik unterstützt, nannte die Fördersummen im Vergleich mit der Filmwirtschaft, die jährlich rund 60-70 Millionen allein aus Mitteln des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien erhalte "bescheiden" und bat Herrn Otto, sich für eine Erhöhung einzusetzen. Otto betonte, dass er die Initiative Musik weiterhin unterstützen werde, wies aber auch auf die dringend notwendigen Sparanstrengungen hin. Er verwies im Anschluss auf die erfolgreiche Förderung von Messeauftritten bei MIDEM und SXSW (South By Southwest), die außerhalb der Initiative Musik und über deren Budget hinaus möglich seien.

 

In Bezug auf die weitere Zusammenarbeit des VUT mit der Musikmesse hatte der Staatssekretär mit Wahlkreis in Frankfurt eine Anregung parat: Seiner Meinung nach sollte die Messe musikalisch stärker in der Stadt spür- und erlebbar sein. Dies ließe sich aus VUT-Sicht zum Beispiel durch Außenbühnen und Clubkonzerte in der Frankfurter Innenstadt realisieren.

 

Obwohl erst im Jahr 2009 gegründet, hat die VUT Regionalgruppe Mitte bereits zum zweiten Mal den Gemeinschaftsstand bei der Frankfurter Musikmesse organisiert und erstmals auch für Mitgliedsfirmen aus dem gesamten Bundesgebiet geöffnet. Neben zahlreichen Mitausstellern aus RheinMain und Hessen, waren erstmals auch Firmen aus Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Baden-Würtemberg (mit dem Popbüro Region Stuttgart) und Bayern am VUT-Stand vertreten. Auch Jazz-Spezialist Dagobert Böhm von Ozella Music aus Borchen bei Paderborn war erstmals als Aussteller in Frankfurt dabei. Sein Fazit: Auch wenn wir in der lautesten Halle waren, war es insgesamt sehr klasse. Die Veranstaltungen am Stand und angenehme, relaxte Gespräche draußen in der Sonne haben die Musikmesse für uns sehr schön abgerundet. Zu den Aktivitäten am VUT-Stand gehörten zahlreiche Showcases auf der zusammen mit Regioactive.de bespielten Bühne, darunter so unterschiedliche Bands wie El Maachi (Worldbeat), Frolleinwunder (Deutsch-Rock) und Inhuman (Rock/Alternative).

 

Beim Pressegespräch und einer Info-Veranstaltung am Publikumssamstag konnten Interessenten direkt bei Herrn Helmut Schmitz von der IHK erfahren, unter welchen Voraussetzungen sie die staatliche Prüfung zum "Musikfachwirt (IHK)" erstmals im Jahr 2012 in Frankfurt ablegen können, die vom VUT in Zusammenarbeit mit der IHK Frankfurt initiiert wurde.

 

Insgesamt zieht der ehrenamtliche Regionalrat des VUT Mitte ein positives Fazit zur Musikmesse 2011, insbesondere der logistische Support durch die Messegesellschaft war über das Maß des "Selbstverständlichen" hinaus gut. Es haben sich zahlreiche Ansatz-punkte für eine Fortsetzung und Ausweitung der Kooperation mit der Musikmesse ergeben.

 

Informationen zum Foto:

 

Von links nach rechts: Martin Ginz (VUT-Mitte), Andy Ludyk (VUT-Mitte), Hans-Joachim Otto (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie), Christian Arndt (VUT-Mitte), Mark Chung (VUT)

 

Fotograph: Markus Biedermann