Die Klagegesänge über eine Krise der Musiktheaterlandschaft durchziehen seit Jahren die Feuilletons. Ein Paradigmenwechsel tut Not, er setzt jedoch eine Änderung der Perspektive voraus: Regisseure, Intendanten, Theater- und Musikwissenschaftler sowie Kulturökonomen wagen diesen neuen Blick und überwinden das Lamento: Der Band versammelt 21 Beiträge, in denen die Zukunftsfähigkeit der unmöglichen Kunst Musiktheater auf den Prüfstein gestellt und eindrucksvoll bestätigt wird. Es werden Visionen für das Musiktheater entwickelt, die von den Bildungswegen ausgehen, über ästhetische Problemstellungen und eine Befragung des Begriffes Regietheater zu kulturökonomischen Konzepten und schließlich zum eigentlichen Ziel des Musiktheaters, zum Publikum, führen. Kritisch und konstruktiv werden die relevanten Fragen zur gewandelten Legitimation, zu Strukturveränderungen und zur ästhetischer Neuorientierung gestellt und beantwortet. Sie verstehen sich als aktive Anregung eines Diskurses, der die künstlerische, politische und wirtschaftliche Besitzstandswahrung überwindet und die sinnlichste und schönste, die integrativste und berührendste aller Künste von Grund auf erneuert.