Magazin November 2015
Ausgabe 107: Widerstand
Wenn wir als Menschen heranwachsen, dann sind es die Dinge, an denen wir uns stoßen, die unsere tiefsten Charakterzüge und Überzeugungen in unsere Persönlichkeit meißeln. Und das auf zwei Arten: Entweder, wir geben nach. Oder wir leisten Widerstand gegen das, was uns gegen den Strich geht, unsere Gefühle verletzt und unsere Überzeugungen verhöhnt. Wir wachsen an den äußeren und unseren eigenen, inneren Widerständen, ohne die wir uns gar nicht ordentlich mit uns und unseren Vorstellungen auseinandersetzen müssten.
Widerstand ist ein wertvolles Gut, das in unserer Gesellschaft allerdings ein zweifelhaftes Ansehen genießt. Widerständigen Menschen wird Destruktivität vorgeworfen, eine pubertäre Attitüde und ein zielloses Anschreien gegen das, was ihnen ungerecht erscheint. Dabei vergessen wir, dass Widerstand die Voraussetzung dafür ist, verkrustete Strukturen auf den Prüfstand zu stellen und zum Guten zu verändern. Dafür braucht es aufmerksame und widerständige Geister, die laut und entrüstet Dagegen! schreien.
Auch der Kulturbetrieb als Institution und das Kulturmanagement als institutionalisiertes Wissen laufen schnell Gefahr, in eingefahrenen Strukturen zu erstarren. Da kann Widerstand eine Chance bieten, Gegebenes mit den aktuellen Lebenswirklichkeiten der Menschen abzugleichen. Kultur hat theoretisch die Freiheit, außerhalb wirtschaftlicher, politischer und sozialer Zwänge auf Missstände hinzuweisen und an Utopien für ein anderes Zusammenleben zu basteln. Was tut der Kulturbetrieb mit dieser Freiheit? In dieser Ausgabe des Magazins haben wir uns die Freiheit genommen, auch unsere Strukturen durcheinanderzuwirbeln und einfach mal Menschen zuzuhören, die auf ihre Weise Widerstand leisten.
Auch der Kulturbetrieb als Institution und das Kulturmanagement als institutionalisiertes Wissen laufen schnell Gefahr, in eingefahrenen Strukturen zu erstarren. Da kann Widerstand eine Chance bieten, Gegebenes mit den aktuellen Lebenswirklichkeiten der Menschen abzugleichen. Kultur hat theoretisch die Freiheit, außerhalb wirtschaftlicher, politischer und sozialer Zwänge auf Missstände hinzuweisen und an Utopien für ein anderes Zusammenleben zu basteln. Was tut der Kulturbetrieb mit dieser Freiheit? In dieser Ausgabe des Magazins haben wir uns die Freiheit genommen, auch unsere Strukturen durcheinanderzuwirbeln und einfach mal Menschen zuzuhören, die auf ihre Weise Widerstand leisten.
Inhaltsverzeichnis
SCHWERPUNKT - Widerstand
THEMEN & HINTERGRÜNDE
THEMEN & HINTERGRÜNDE
- Protest wirkt. Warum soziale Bewegungen für die Re-Demokratisierung wichtig sind. Ein Beitrag von Sybille De La Rosa, Seite 5
- Wie populär ist Widerstand in Subkulturen? Oder: Warum der Punk den Kapitalismus braucht, wie die Made den Speck. Ein Beitrag von Tanja Ehmann und Daniel Schneider, Seite 10
- Jetzt erst recht! Freiheitsbedrohungen als Chance. Ein Beitrag von Christina Steindl und Eva Jonas, Seite 30
KOMMENTAR
- Widerstandortfaktor. Hausbesetzungen in Berlin zwischen autonomem Protest und Stadtmarketing. Ein Beitrag von Valentin Domann, Seite 14
- Art Strike! Arbeitskampf statt Kunst. Ein Beitrag von Pablo Hermann, Seite 19
KM IM GESPRÄCH
- Vernetzt Euch! Ein Gespräch mit dem Bündnis kritischer Kulturpraktiker_innen über Strategien und Visionen für einen diskriminierungskritischen Kulturbetrieb, Seite 22
- Der Negativpreis für technophoben Kulturpessimismus. Ein Gespräch mit dem Künstler Johannes Grenzfurthner über den Versuch, Menschen mit Humor zum Widerstand zu bewegen, Seite 33
VORGESTELLT...
- Pionierin am Theater. Ein Weg voller Widerstände für eine Schauspielerin, die nicht der Norm entspricht. Ein Beitrag von Jana Zöll, S. 27
- Sag alles ab! Von einer Kulturmanagerin die auszog, zweifelte und kündigte. Ein Beitrag von Lea Matika, Seite 37
DER MONAT
KOMMENTAR
KOMMENTAR
- Reden ist Silber, Schweigen ist Gold? Wissenschaftskommunikation im Kulturmanagement. Ein Beitrag von Kristin Oswald, Seite 40
KM IM GESPRÄCH
- Das Museum ist weniger ein Ort als eine Aufgabe. Die Digitalisierungsstrategie des Städl Museums, Seite 43
KM KOLLOQUIUM
- Kulturmanagement querdenken. Das Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Ein Beitrag von Reinhard Flender, Sarah Horbach und Chris-tiane Klein, Seite 47
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