23.10.2015
Alexandra Vogt
absolvierte ihren Bachelor in Europa-Studien an der TU Chemnitz und anschließend in Passau den Master »Kulturwirtschaft«.
Nele Totzke

Vorankündigung Sondermagazin 2016

Macht doch, was ihr wollt im 4. Gewinnermagazin des KM Magazin Redaktionswettbewerbs

Einmal im Jahr fordert das KM Magazin Studierende dazu auf, mit ihrem idealistischen und unverbrauchten Blick auf die aktuelle Situation im Kulturbetriebs zu schauen. Wie unsere Vorgänger wollen auch wir für alte Kulturhasen scheinbar selbstverständliche Fragen stellen, der Kulturwelt ein bisschen auf den Schlips treten und unbequeme Wahrheiten aufdecken. Das, die Lust am Schreiben und die Verlockung, ein eigenes Magazin zu veröffentlichen, war die Motivation für uns, Nele Totzke und Alexandra Vogt, am 4. KM Magazin Redaktionswettbewerb teilzunehmen. Umso mehr freut es uns, als Gewinnerinnen mit der Sonderausgabe, die im März 2016 erscheinen wird, ein Thema in den Blick zu nehmen, das zum must-have des Kulturbetriebs geworden ist: Partizipation.
 
Weil das Thema nun mal Mitbestimmung heißt, lassen wir Sie am Prozess der Entstehung unserer Sonderausgabe teilhaben: Zum einen, indem Sie für unser Magazin eine Rezension für Partizipatives Kulturmanagement. Interdisziplinäre Verhandlungen zwischen Kunst, Kultur und Öffentlichkeit schreiben können, die ganz Ihre Meinung vertritt. Und zum anderen, indem wir auf der Facebook-Seite des KM Magazins Einblicke in unsere Arbeit geben, nach Ihrer Meinung fragen und einen Vorgeschmack auf die Artikel geben, die Sie erwarten. Unter dem Hashtag #Teilkultur kann auch auf Twitter diskutiert werden.
Partizipation und Öffnung meinen erst einmal etwas Gutes: mit der Hinwendung zum Besucher, Austausch, gegenseitiger Inspiration und neuen Perspektiven die Kluft zwischen Profis und Laien überwinden. Mit der Möglichkeit, Kultur mitzugestalten, wird das Publikum zur Mündigkeit erhoben und kann selbst bestimmen, wie das Angebot aussehen soll, das es konsumiert. Zeit wirds, könnte man denken - und sich fragen was wirklich hinter dieser sogenannten Beteiligungsoffensive steckt? Woher kommt der Umschwung? Und wollen die Kulturbetriebe tatsächlich die Meinung der Besucher und auch unsere, die des Nachwuchses - hören oder folgen sie nur einem Trend?
Und ist es überhaupt sinnvoll, das Publikum entscheiden zu lassen? Was passiert wirklich, wenn sich die Konsumenten von Kultur ihr Angebot selbst schaffen? Wie würde dieses Konzept unsere Kulturlandschaft beeinflussen? Und ist es dem Publikum nicht lieber, das kulturelle Angebot fertig und in mundgerechten Stückchen serviert zu bekommen wurde es doch seit Jahrzehnten zum unmündigen Kulturkonsum erzogen? Kann Kultur von allen also funktionieren?
In dem Magazin wollen wir dem demokratischen Grundgedanken der Kultur nachforschen, herausfinden. wie viel Mitbestimmung der Kulturbetrieb überhaupt verträgt und auch die negativen Seiten nicht außen vor lassen: Kann der Kulturbetrieb, der bislang eher über den passiv konsumierenden Bürgern schwebte, überhaupt Teilhabe ertragen? Fühlen sich Kulturschaffende ihrer Deutungshoheit beraubt und dem Willen der Nachfrager unterjocht, wenn sie sich danach richten müssen, was ankommt?
Wir sind beide (noch) keine Expertinnen der Kulturszene, doch genau darum scheuen wir uns nicht, nachzubohren und kritisch zu hinterfragen. Den Rahmen des Magazins sollen deshalb unsere persönlichen Gedanken zum Thema Partizipation im Kulturbetrieb bilden. Im Editorial machen wir uns Gedanken über die Mündigkeit der heutigen Kulturkonsumenten. Wenn die Kulturbetriebe mehr auf ihre Kunden zugehen wollen, müssen sie sich in ihrem Wesen ändern: Keine Hochkultur, die Barrieren schafft und durch Eliten reproduziert wird, sondern eine Kultur, die die Wünsche und Bedürfnisse aller berücksichtigt.
"Ist Partizipation überhaupt gewollt?, fragen wir z.B. die Professorin Dr. Hanne Seitz. Ob Demokratie die Kulturwelt voranbringt oder Partizipation eher ein Albtraum ist, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen auch in unserem Magazin. Die Forderung nach einer Annäherung an ein nachfrageorientiertes Kulturmanagement flankieren wir mit Erfolgs- und auch Misserfolgs-Stories. Auch die Frage, ob es aus wirtschaftlicher Sicht funktionieren kann, wenn sich das Publikum sein Angebot selbst schafft, möchten wir stellen und uns die Rahmenbedingungen anschauen, die es bereits für Partizipation gibt. Schließlich lässt es sich auch der ehemalige Frankfurter Kulturdezernent Hilmar Hoffmann nicht nehmen, seine Kultur für alle im Kontext der Beteiligungsoffensive zu betrachten.
Am Anfang, am Ende und zwischendurch wollen wir uns einmischen und zusammenfassen, noch mehr Fragen aufwerfen und zum Nachdenken anregen. Beschließen möchten wir unser Heft mit einem persönlichen Fazit unter dem Titel Rumgeträumt, indem wir überlegen, was passiert, wenn Partizipation bis zum Ende gedacht wird: Muss in Kauf genommen werden, sich von klassischen und traditionellen Formaten zu entfernen, und akzeptiert werden, dass die Ergebnisse den bisherigen Vorstellungen von Kultur in Deutschland widersprechen könnten? Wer muss an der Mitbestimmung beteiligt werden, um ein reales Abbild der Vorlieben und Interessen aller zu schaffen und sind diejenigen, die auf die Aufforderungen reagieren, nicht sowieso schon die jetzige Zielgruppe?


Ausführlich vorgestellt werden die Ausschreibung und die Gewinner des 4. KM-Redaktionswettbewerbs für Studierende hier.

Inhaltsverzeichnis

 

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