Best Practice
Am Anfang ist das Kunstwerk
Das neue Zentrum für Audience Development in Berlin
Seit einem Monat haben Kulturmanager eine neue Anlaufstelle für Besucherentwicklung. Und weil man sich an der Freien Universität Berlin sich weder allein auf Publikumsforschung noch auf Kulturvermittlung beschränken will, wählte man den im englischsprachigen Raum eingeführten Begriff des Audience Development.
Aus der Überzeugung heraus, dass sich in der heutigen Zeit nichts mehr von selbst vermittelt, gründete sich am 5. Juni 2007 am Institut für Kultur- und Medienmanagement in Berlin das Zentrum für Audience Development (ZAD). Als transdisziplinäre, anwendungsorientierte Einrichtung beschäftigt man sich mit den konzeptionell-organisatorischen Voraussetzungen zur Gewinnung, Bindung und Entwicklung der Kulturpublika von heute und morgen. In gewisser Weise demonstriert man damit auch die Erkenntnis, dass Kulturmarketing inzwischen auch in Deutschland eine neue Stufe erreicht hat. Während nur noch Unbelehrbare auf eine sich selbst erklärende und vermittelnde Kunst setzen, erkennen die meisten Kultureinrichtungen hierzulande die Chance, ja geradezu die Lust, neue Zielgruppen zu erkennen und sich damit auch neu zu entdecken. Das ZAD will aber auch nicht einer dem breiten Publikumsgeschmack folgenden Kunst Raum geben, sondern vielmehr Anlaufstelle für neue Expertisen in diesem Forschungsbereich sein.
Das dürfte auch und gerade dem Studiengang zu weiterer Reputation und Stärke verhelfen. Schon der Wechsel von der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin-Mitte - ein ebenso charmanter wie traditioneller Standort - zur Business- orientierten Freien Universität nach Dahlem war ein Signal, dass der Studiengang von Prof. Klaus Siebenhaar die Nähe zur Wirtschaft und Forschung sucht. So ist weniger die allerorten sich vollziehende Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse das Besondere, sondern die Entwicklung zu einem Kompetenzzentrum für Kultur und Wirtschaft. Fast unbemerkt hat sich das Team um Siebenhaar eine Position erarbeitet, der den Studierenden eine praxisnahe Lehre ebenso bietet wie Forschungsmöglichkeiten und den direkten Draht zu Wirtschafts- und Medienunternehmen. Traditionell pflegt man den intensiven Austausch zwischen deutschen und amerikanischen Kulturmanagern. Zudem ist man inzwischen für das gesamte Hochschulmarketing zuständig. Man darf gespannt sein, wie sich das Zentrum für Audience Development in diesem Kontext entwickelt.
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