Stiftungsgründung
Beeindruckende Spendenbereitschaft
Fragen an Wibke Kähler-Siemssen, Geschäftsführerin der Stiftung Elbphilharmonie Hamburg.
Dirk Heinze: Frau Kähler-Siemssen, wer waren die Initiatoren der Stiftung Elbphilharmonie, als sie im Oktober 2005 gegründet wurde?
Wibke Kähler-Siemssen: Die Stiftung Elbphilharmonie wurde im Oktober 2005 von den beiden Hamburger Bankhäusern M.M.Warburg & CO und HSH Nordbank AG als eine Stiftung privaten Rechts gegründet. Damit haben diese beiden Unternehmen den Grundstein und die organisatorische Voraussetzung für die breite Bürgermobilisierung gelegt, die wir in den letzten 18 Monaten für dieses herausragende Projekt entfachen konnten.
DH: Was waren Gründe für diese Initiative, und was sind ihre Ziele?
WKS: Die Bankhäuser und die dahinter stehenden handelnden Personen haben erkannt, dass ein solches Projekt eine breite Bürgerbeteilung braucht und verdient. Sie haben mit ihrer Initiative für die Gründung die organisatorische Grundlage hierfür geschaffen: Eine Organisation, die für die Bürger und vor allem die Spender da ist und sich um sie kümmert. Die Stiftung versteht sich als Bürgerinitiative zur Unterstützung des Hamburger Jahrhundertprojekts Elbphilharmonie und handelt auch so. Das satzungsmäßige Ziel war es zunächst, die Stadt bei den Baukosten zu entlasten. Jetzt, wo die Finanzierung gesichert ist und der Bau beginnt, konzentrieren wir uns auf die Einwerbung von Zustiftungen für den späteren Spielbetrieb. Aus den Kapitalerträgen des Stiftungskapitals soll dauerhaft der künstlerische Betrieb der Elbphilharmonie unterstützt werden.
DH: Wie ist der aktuelle Stand bei der Einwerbung von Spenden?
WKS: Die Spendenbereitschaft für die Elbphilharmonie in Hamburg ist beeindruckend. Seit dem Beginn der Kampagne haben mehr als 5.500 Bürger das Projekt unterstützt, durch Spenden oder den Kauf der offiziellen Spendennadel. Die Spenden und Spendenzusagen belaufen sich inzwischen auf 64 Mio. EUR.
Wibke Kähler-Siemssen: Die Stiftung Elbphilharmonie wurde im Oktober 2005 von den beiden Hamburger Bankhäusern M.M.Warburg & CO und HSH Nordbank AG als eine Stiftung privaten Rechts gegründet. Damit haben diese beiden Unternehmen den Grundstein und die organisatorische Voraussetzung für die breite Bürgermobilisierung gelegt, die wir in den letzten 18 Monaten für dieses herausragende Projekt entfachen konnten.
DH: Was waren Gründe für diese Initiative, und was sind ihre Ziele?
WKS: Die Bankhäuser und die dahinter stehenden handelnden Personen haben erkannt, dass ein solches Projekt eine breite Bürgerbeteilung braucht und verdient. Sie haben mit ihrer Initiative für die Gründung die organisatorische Grundlage hierfür geschaffen: Eine Organisation, die für die Bürger und vor allem die Spender da ist und sich um sie kümmert. Die Stiftung versteht sich als Bürgerinitiative zur Unterstützung des Hamburger Jahrhundertprojekts Elbphilharmonie und handelt auch so. Das satzungsmäßige Ziel war es zunächst, die Stadt bei den Baukosten zu entlasten. Jetzt, wo die Finanzierung gesichert ist und der Bau beginnt, konzentrieren wir uns auf die Einwerbung von Zustiftungen für den späteren Spielbetrieb. Aus den Kapitalerträgen des Stiftungskapitals soll dauerhaft der künstlerische Betrieb der Elbphilharmonie unterstützt werden.
DH: Wie ist der aktuelle Stand bei der Einwerbung von Spenden?
WKS: Die Spendenbereitschaft für die Elbphilharmonie in Hamburg ist beeindruckend. Seit dem Beginn der Kampagne haben mehr als 5.500 Bürger das Projekt unterstützt, durch Spenden oder den Kauf der offiziellen Spendennadel. Die Spenden und Spendenzusagen belaufen sich inzwischen auf 64 Mio. EUR.
Dabei sind die Arten der Spenden sehr vielfältig. Jeder Euro zählt, und unser Anspruch ist, für jeden Spender eine passende Spendenmöglichkeit zu bieten. Den Grundstock für diese erfolgreiche Kampagne haben die Hamburger Ehrenbürger, das Ehepaar Greve mit seiner Spende über 30 Mio. EUR gelegt. Weitere Großspender sind der Hamburger Unternehmer Michael Otto und die Hermann-Hinrich-Reemtsma Stiftung mit jeweils 10 Millionen für den Bau. Auch Stiftungen haben sich engagiert, so hat die Körber-Stiftung, die sich ja in unmittelbarer Nähe der Elbphilharmonie befindet, 3 Mio. EUR für den Körber Fonds ZukunftsMusik zur Verfügung gestellt. Dieses Geld wird im Stiftungskapital der Stiftung Elbphilharmonie verwaltet, aus den Kapitalerträgen werden schon heute musikpädagogische Angebote realisiert. Aber auch die Bürgerspenden haben große Beiträge geleistet, z.B. durch die vielen Spendernadeln oder Spendenbriefe.
DH: Kommen die Spenden ausschließlich aus der Stadt und Region, oder engagieren sich auch Unternehmen und Bürger aus dem Ausland?
WKS: Nicht ausschließlich aus der Region, aber überwiegend. Es gibt einige Spender, die nicht in Hamburg leben, aber der Stadt verbunden sind. Wir konzentrieren aber unsere Aktivitäten weitgehend auf Hamburg und die Metropolregion. Wir sehen hier das deutlich höhere Potenzial und die Zahlen geben uns recht. Die meisten unserer Spender sind stolz auf Ihre Stadt, freuen sich über die neuen Entwicklungen in der HafenCity und wollen einen Beitrag leisten zu Hamburgs neuem Wahrzeichen und für die Musik!
DH: Auf welche Art und Weise versuchen Sie potenzielle Spender anzusprechen?
WKS: Unsere Spenderwerbung besteht aus drei Bausteinen. Zum einen nutzen wir natürlich klassische Werbemedien und Werbemittel. Hierzu haben wir im Herbst 2005 eine erste Werbekampagne mit Plakaten und Postkarten entwickelt, die unter dem Motto Hamburg baut ein Wahrzeichen stand. Ziel war es, den Bürgern zu zeigen, dass jeder mitmachen kann und jeder Beitrag zählt. Prominente Unterstützer wie Simone Young und Johannes B. Kerner waren darauf mit einem gelben Bauhelm der Elbphilharmonie zu sehen: Als Bauherren der Elbphilharmonie - denn nach unserem Verständnis ist jeder Spender auch ein Bauherr. Diese Kampagne hat sehr positive Reaktionen und vor allem große Unterstützung aus der Werbewirtschaft erfahren. Wir haben viele Freiplakatierungen durch Hamburger Werbefirmen erhalten, was sicherlich auch auf die sehr schönen Motive zurückzuführen ist. Zusätzlich haben wir natürlich auch einen Flyer entwickelt, den wir über Kooperationspartner und über Kulturinstitutionen vertreiben. Ein weiteres wichtiges Werbemittel ist eine Zeitungsbeilage, die wir inzwischen zum zweiten Mal eingesetzt haben. Eine achtseitige Sonderbeilage in den Hamburger Zeitungen, die zum Baubeginn erschienen ist, haben wir zum Beispiel über Anzeigen von Kooperationspartnern finanziert. Hierüber haben wir sehr viele positive Reaktionen und Spenden generieren können. Wichtig ist uns bei der Konzeption und Umsetzung von Werbemaßnahmen, dass wir die Rückläufe den einzelnen Maßnahmen in der Auswertung auch zuordnen können.
DH: Kommen die Spenden ausschließlich aus der Stadt und Region, oder engagieren sich auch Unternehmen und Bürger aus dem Ausland?
WKS: Nicht ausschließlich aus der Region, aber überwiegend. Es gibt einige Spender, die nicht in Hamburg leben, aber der Stadt verbunden sind. Wir konzentrieren aber unsere Aktivitäten weitgehend auf Hamburg und die Metropolregion. Wir sehen hier das deutlich höhere Potenzial und die Zahlen geben uns recht. Die meisten unserer Spender sind stolz auf Ihre Stadt, freuen sich über die neuen Entwicklungen in der HafenCity und wollen einen Beitrag leisten zu Hamburgs neuem Wahrzeichen und für die Musik!
DH: Auf welche Art und Weise versuchen Sie potenzielle Spender anzusprechen?
WKS: Unsere Spenderwerbung besteht aus drei Bausteinen. Zum einen nutzen wir natürlich klassische Werbemedien und Werbemittel. Hierzu haben wir im Herbst 2005 eine erste Werbekampagne mit Plakaten und Postkarten entwickelt, die unter dem Motto Hamburg baut ein Wahrzeichen stand. Ziel war es, den Bürgern zu zeigen, dass jeder mitmachen kann und jeder Beitrag zählt. Prominente Unterstützer wie Simone Young und Johannes B. Kerner waren darauf mit einem gelben Bauhelm der Elbphilharmonie zu sehen: Als Bauherren der Elbphilharmonie - denn nach unserem Verständnis ist jeder Spender auch ein Bauherr. Diese Kampagne hat sehr positive Reaktionen und vor allem große Unterstützung aus der Werbewirtschaft erfahren. Wir haben viele Freiplakatierungen durch Hamburger Werbefirmen erhalten, was sicherlich auch auf die sehr schönen Motive zurückzuführen ist. Zusätzlich haben wir natürlich auch einen Flyer entwickelt, den wir über Kooperationspartner und über Kulturinstitutionen vertreiben. Ein weiteres wichtiges Werbemittel ist eine Zeitungsbeilage, die wir inzwischen zum zweiten Mal eingesetzt haben. Eine achtseitige Sonderbeilage in den Hamburger Zeitungen, die zum Baubeginn erschienen ist, haben wir zum Beispiel über Anzeigen von Kooperationspartnern finanziert. Hierüber haben wir sehr viele positive Reaktionen und Spenden generieren können. Wichtig ist uns bei der Konzeption und Umsetzung von Werbemaßnahmen, dass wir die Rückläufe den einzelnen Maßnahmen in der Auswertung auch zuordnen können.
Der zweite wichtige Baustein ist natürlich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Hierbei nutzen wir vor allem Veranstaltungen, die wir alleine oder in Kooperation mit anderen Partnern durchführen. Ein Beispiel hierfür ist eine aktuelle Aktion Tag des offenen Kaispeichers, den wir vor dem Baubeginn durchgeführt haben. 800 Bürger hatten die Möglichkeit an einer letzten Besichtigung durch den Kaispeicher teilzunehmen. Die Ankündigung lief über zwei Pressepartner, das CallCenter hat uns die Hamburg Tourismus GmbH zur Verfügung gestellt. Und der Andrang war enorm: Wir hatten 2.500 Anrufen in drei Stunden, danach waren alle Tickets vergeben!
Ein dritter wichtiger Baustein ist der Ausbau und die Durchführung von Kooperationen mit Unternehmen. Die Mittel für Marketingaktivitäten sind sehr begrenzt, daher suchen wir Partner aus der Hamburger Wirtschaft und entwickeln mit ihnen für ihre Kunden maßgeschneiderte Angebote. Eine win-win Situation für beide. Die Unternehmen können sich gegenüber Ihren Kunden mit dem Hamburger Thema Elbphilharmonie positionieren, wir bekommen ohne Aufwand Zugang zu diesen Kunden und Kontakten. Ein Beispiel hierfür ist die Kooperation mit J.J.Darboven im vergangenen Jahr. Von Mai bis Oktober warb ein Aufkleber auf 1 Mio. Kaffee Verpackungen für Hamburgs neues Wahrzeichen. Die Käufer der Kaffeepackungen bekamen bei Einsendung von drei Etiketten die offizielle Anstecknadel der Elbphilharmonie und ein umfassendes Informationspaket zum Projekt. Diese Aktion war eine hervorragende Möglichkeit für uns, auf einer breiten Basis Interessenten für die Elbphilharmonie zu gewinnen.
Eine weitere Kooperation mit eigenen Veranstaltungen und Werbemitteln läuft mit der Hamburger Sparkasse, die mit 1 Mio. Kunden die größte Sparkasse in Deutschland ist. Weitere Kooperationen haben wir auf unserer Internetseite beschrieben.
DH: Neben den bereits stark engagierten Hamburger Unternehmern hoffen Sie auch auf eine breite Bürgerbeteiligung. Sind Sie damit bisher erfolgreich?
WKS: Eigentlich sind bisher die Bürger bei den Spenden stärker engagiert, die Unternehmen haben wir eher auf der Ebene der Kooperationen gewinnen können. Beides möchten wir ausbauen und erweitern. Zum einen geht die Ansprache der Bürger für Spenden natürlich weiter, aber auch hier können wir uns auf Bürgerebene Kooperationen vorstellen. Vereine sammeln für die Elbphilharmonie, wir haben Ehrenamtliche, die für uns im Einsatz sind oder Spender wünschen sich zum Geburtstag Spenden von ihren Freunden.
Auf der anderen Seite möchten wir auch die Unternehmen stärker als Spender gewinnen und haben hierfür schon entsprechende Angebote entwickelt.
DH: Wie und auf welche Weise verläuft die Zusammenarbeit zwischen den am Projekt Elbphilharmonie beteiligten Institutionen?
WKS: Die Zusammenarbeit mit den anderen Projektbeteiligten ist sehr eng und sehr gut. Dies ist für unsere Arbeit auch unentbehrlich, denn als private Förderstiftung sind wir darauf angewiesen eng mit dem Projekt, für das wir sammeln, zu kooperieren. Vor allem die Kultursenatorin Frau Prof. Dr. Karin von Welck setzt sich sehr für die Stiftung ein und unterstützt uns bei unserer Arbeit. Es gibt sowohl mit der Kulturbehörde als auch ReGe Hamburg, die Bauherrin des Projektes ist, eine enge Abstimmung, sowohl auf strategischer als auch operativer Ebene.
DH: Frau Kähler-Siemssen, vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.
DH: Neben den bereits stark engagierten Hamburger Unternehmern hoffen Sie auch auf eine breite Bürgerbeteiligung. Sind Sie damit bisher erfolgreich?
WKS: Eigentlich sind bisher die Bürger bei den Spenden stärker engagiert, die Unternehmen haben wir eher auf der Ebene der Kooperationen gewinnen können. Beides möchten wir ausbauen und erweitern. Zum einen geht die Ansprache der Bürger für Spenden natürlich weiter, aber auch hier können wir uns auf Bürgerebene Kooperationen vorstellen. Vereine sammeln für die Elbphilharmonie, wir haben Ehrenamtliche, die für uns im Einsatz sind oder Spender wünschen sich zum Geburtstag Spenden von ihren Freunden.
Auf der anderen Seite möchten wir auch die Unternehmen stärker als Spender gewinnen und haben hierfür schon entsprechende Angebote entwickelt.
DH: Wie und auf welche Weise verläuft die Zusammenarbeit zwischen den am Projekt Elbphilharmonie beteiligten Institutionen?
WKS: Die Zusammenarbeit mit den anderen Projektbeteiligten ist sehr eng und sehr gut. Dies ist für unsere Arbeit auch unentbehrlich, denn als private Förderstiftung sind wir darauf angewiesen eng mit dem Projekt, für das wir sammeln, zu kooperieren. Vor allem die Kultursenatorin Frau Prof. Dr. Karin von Welck setzt sich sehr für die Stiftung ein und unterstützt uns bei unserer Arbeit. Es gibt sowohl mit der Kulturbehörde als auch ReGe Hamburg, die Bauherrin des Projektes ist, eine enge Abstimmung, sowohl auf strategischer als auch operativer Ebene.
DH: Frau Kähler-Siemssen, vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.
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