Rückblick 4. Arbeitsmarktkonferenz Medien und Kultur 2011
Ergebnisse der 4. Arbeitsmarktkonferenz Medien und Kultur
Bessere Rahmenbedingungen für kreative Selbständige gefordert.
Branchenkomplex nur unzureichend auf Demografischen Wandel und Fachkräftesicherung vorbereitet
Über 200 Teilnehmer besuchten die 4. Arbeitsmarktkonferenz Medien und Kultur im Kölner Mediapark, die unter dem als Frage formulierten Motto "Eine Branche wie jede andere auch?" stand. Gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass die Kreativwirtschaft mit derzeit über 200.000 Beschäftigten in NRW - Tendenz steigend - eine zunehmende Bedeutung gewinnt, beherrschten arbeitsmarktpolitische Themen die Tagung. Der Fokus richtete sich in den unterschiedlichen Foren und Diskussionsrunden auf die Entwicklung von Maßnahmen, wie sich die Strukturen und Arbeitsbedingungen in der Kultur- und Medienbranche, nicht zuletzt zur Fachkräftesicherung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, verbessern lassen.
Die von der SK Stiftung Kultur, der AIM / sk stiftung jugend und medien, der Agentur für Arbeit Köln und der Stadt Köln gemeinsam organisierte Konferenz machte deutlich, dass die kleinteilige Branche mit ihren vielen Selbständigen und Soloselbständigen mehr Angebote zur Unterstützung und Beratung bedarf, beispielsweise in Fragen von Förderangeboten und der Nutzungsmöglichkeiten von Räumen. Stiftungsgeschäftsführer Prof. Hans-Georg Bögner betonte den Unterschied zu anderen Branchen: "Der Kern der Kreativwirtschaft ist ein künstlerischer Schöpfungsprozess". Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln, machte darauf aufmerksam, dass in der Kreativwirtschaft zu wenig in Aus- und Weiterbildung investiert wird. Während die durchschnittliche Ausbildungsquote bei knapp fünf Prozent liegt, beträgt sie im Bereich Medien und Kultur nur etwa drei Prozent. Der Demografische Wandel, so führte Welters weiter aus, verschärft die Probleme bei der Fachkräftegewinnung zusätzlich. Die Branche läuft Gefahr, den Wettbewerb um die besten Köpfe zu verlieren, da andere Branchen oft günstigere Arbeitsbedingungen, einschließlich der Entlohnung, für hoch qualifizierte Arbeitnehmer mit vergleichbaren Qualifikationsprofilen bieten.
Die Abschlussdiskussion war von dem Thema beherrscht, wie viel Regulierung möglich ist, wenn es darum geht, die ökonomischen Lebensbedingungen von Kreativen zu verbessern. Rainer Weiland, Leiter der Gruppe Medien und Telekommunikation in der Staatskanzlei, sagte zu, dass die Landesregierung das Thema Arbeitsbedingungen bei der Neukonzeption ihrer Förderrichtlinien überprüfen wird. Konrad Peschen, Leiter der Stabsstelle Medien der Stadt Köln, kündigte eine Veranstaltung mit den Verbänden an, bei der die Beratungsangebote vorgestellt werden.
Auch im kommenden Jahr wird es wieder eine Arbeitsmarktkonferenz geben.
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