19.09.2018
Deutscher Bühnenverein: http://www.buehnenverein.de/de/ publikationen-und-statistiken/statistiken/theaterstatistik.html
Theaterstatistik 2016/2017
Theater- und Orchestersektor wächst, Besucherzahlen sinken aber leicht
Die Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins dokumentiert die wichtigsten Wirtschaftsdaten der Theater und Orchester in Deutschland: Zuschüsse und Eigeneinnahmen, Anzahl der Vorstellungen und weiteren Veranstaltungen sowie Mitarbeiter und Besucher. Sie zeigt für die Spielzeit 2016/2017 für fast alle Bereiche ein Wachstum. Einzige Ausnahme sind die Besucher des normalen Programms.
Bei den öffentlich getragenen Theatern und Orchestern stiegen die Zuschüsse um rund 100 Millionen Euro auf etwa 2,6 Milliarden Euro - eine Erhöhung um ca. 3,7 Prozent. Bei den Vorstellungen ist die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf 65.794 zurückgegangen. Trotzdem sind die Eigeneinnahmen bei ca. 551 Millionen Euro stabil. Das prozentuale Einspielergebnis ist etwas gesunken, von 18,2 Prozent auf 17,8 Prozent.
Die Besucherzahlen der öffentlich getragenen Theater und Orchester einschließlich der Gastspiele sind im Vergleich zum letzten Jahr leicht gesunken, von rund 21 Millionen auf etwa 20,5 Millionen Zuschauer*innen. "Diese Schwankungen sind nicht ungewöhnlich", sagte der Geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Marc Grandmontagne. "Seit 15 Spielzeiten gehen die Besucherzahlen auf und ab. Es kommt hinzu, dass in den letzten Jahren an wechselnden Orten durch Sanierungen und Ausweichspielstätten weniger Plätze zur Verfügung stehen oder die Sommerpause verlängert wurde. Bemerkenswert ist aber, dass Angebote, die zur Vermittlung von Inhalten und zum Dialog mit den Menschen einladen, mehr Zuschauer angezogen haben". Die Besucherzahlen der "sonstigen Veranstaltungen" (+ 7,9 Prozent) und des "theaternahen Rahmenprogramms" (+ 5,2 Prozent) sind erneut gestiegen und korrelieren mit einem Anstieg der Veranstaltungszahlen im theaternahen Rahmenprogramm um 5,4 Prozent auf 15.303. Zu diesen Formaten gehören Vermittlungsveranstaltungen, Stück-Einführungen und Podiumsdiskussionen, die auch oft außerhalb des Theaters stattfinden. Die anderen Sparten verzeichnen bei den Besucher*innen einen Rückgang: Die Oper um 2,2 Prozent, der Tanz um 3,3 Prozent, die Operette um 6,4 Prozent, das Musical um 6,3 Prozent, das Schauspiel um 2,9 Prozent, das Kinder- und Jugendtheater um 3,7 Prozent und im Bereich Konzert nur um 1,6 Prozent.
Bei der Gesamtbesucherzahl ist ein Vergleich mit der Spielzeit davor kaum möglich, da die Zahlen der STAGE Musicaltheater weitgehend nicht mehr enthalten sind. Dadurch verringert sich die Summe bei den Privattheatern. Inklusive der öffentlich getragenen Theater, der Festspiele, der aufgeführten Privattheater und der selbstständigen Sinfonieorchester besuchten demnach 2016/2017 rund 35,5 Millionen Zuschauer*innen die Häuser.
Die Zahl der fest angestellten Theatermitarbeiter*innen - befristet und unbefristet - ist wie-der leicht gestiegen, von 39.505 auf 39.692. Insgesamt sind 44.361 Personen fest in den Theatern und Orchestern angestellt, einschließlich der Musiker*innen der selbstständigen Orchester und Rundfunkorchester. Das künstlerisch-technische Personal (Technik, Werkstätten, Kostüm und Maske) stieg um immerhin 3,6 Prozent auf 13.140 Stellen. "Die Steigerung ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein gutes Zeichen. Wir hoffen, dass hier auch in den nächsten Jahren positive Zahlen zu vermelden sind", so Marc Grandmontagne. Die Zahl der nicht ständig beschäftigten Mitarbeiter*innen erhöhte sich erneut, diesmal von 27.780 auf 31.703.
Insgesamt 140 Staatstheater, Stadttheater und Landesbühnen sowie 128 Orchester (inklusive Theaterorchester), 210 Privattheater und 84 Festspiele teilten 2016/2017 ihre Einnahmen und Ausgaben, Personalangaben, Besucherzahlen und Veranstaltungen mit. Die Statistik ist das umfangreichste Nachschlagewerk über die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Theater und Orchester in Deutschland.
Wichtiger Hinweis: Nicht alle existierenden Festspiele und Privattheater sind in dieser Statistik erfasst; auch die Zahlen der Rundfunkorchester liegen nur auszugsweise vor.
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