29.09.2015
Termin: 30.09.2015 09:00
Referent*in
Rainer Glaap
ist freier Autor und befindet sich seit dem 01.01.2020 im (Un)Ruhestand. Er war davor die letzten 15 Jahre bei CTS EVENTIM für das Produktmarketing der Ticketinglösung EVENTIM.Inhouse verantwortlich, die bei zahlreichen Kultureinrichtungen in Deutschland, Finnland, Italien, der Schweiz u.a. im Einsatz ist. Er ist Autor zahlreicher Fachbeiträge zu Kulturmarketing und Ticketing. Seit Mitte 2022 beschäftigt er sich in seinem Blog Publikumsschwund mit Besuchszahlen nach dem Ende der Pandemie, Anfang 2023 begann er, sich mit den historischen Dimensionen der Publikumsentwicklung der verschiedenen Sparten des deutschen Theaters zu beschäftigen.
58. Treffpunkt Kulturmanagement
September 2015: Dynamic Pricing im Kulturbetrieb
Jeder von uns kennt das Phänomen der Preisschwankungen für Reisen und Benzin, Sonderangebote sind absolut geläufig. Warum also nicht im Kulturbetrieb? Mit Dynamic Pricing beschäftigt sich der 58. Treffpunkt Kulturmanagement.
Seit Jahren buchen wir Flüge und Hotelzimmer im Internet und wundern uns nicht über ständig neue Preise bis hin zum Doppelten und Dreifachen, z. B. zu Messezeiten. Wir buchen frühzeitig bei der Bahn, um einen der wenigen Sparpreise zu ergattern, und nehmen dabei in Kauf, dass der "normale" Vollpreis ein Mehrfaches des Sparpreises beträgt die Kosten für eine flexible Zeitgestaltung. Websites folgen ihren Kunden über Re-Targeting und reagieren mit höheren Preisen bei nachgewiesenem Interesse. Dazu nutzen sie Informationen, die jeder Browser preisgibt und bieten z.B. Apple-Jüngern teurere Produkte an (nach dem Motto: Wer sich ein Apple-Gerät leistet, bezahlt auch anderswo gerne mehr).
Im Prinzip wird hier marktwirtschaftlich verfahren: Jeder Kunde soll zu dem für ihn besten Preis zufriedengestellt werden. Steigende Nachfrage erhöht den Preis. Darf man solche Prinzipien auch auf Kunst und Kultur anwenden? Das scheint vielen Akteuren fast schon ein Sakrileg Kunst und Kultur sind zwar (noch) nicht in der Verfassung verankert, aber ein wichtiges Bildungsgut, das bitte außerhalb betriebswirtschaftlicher Überlegungen zu stehen habe.
Aber: In der Oper gibt es heute oft schon bei Premieren keine Ermäßigungen mehr, die Dienstagsvorstellung ist günstiger als die am Freitag, und ein Premieren-Abo kann auch ein Privileg sein und kostet nicht weniger, sondern mehr als die Summe der Einzelpreise. Museen mit stark nachgefragten Sonderausstellungen bieten Buchungen per Time-Slot an und wer den VIP-Zuschlag zahlt, kann an der Kassenschlange ungehindert vorbeispazieren und den VIP-Eingang benutzen. Variable und dynamische Preisgestaltung sind also auch im Kulturbetrieb angekommen, es haben nur noch nicht alle bemerkt.
Welche Überlegungen führen nun zu welchen Preisen? Mit welchen Analysen stellt man fest, ob und welche Preise geändert werden sollten? Mit Rainer Glaap, Leiter Produkt Marketing bei Eventim, sprechen wir über den Auslastungsfetisch, Heatmaps, und Zulaufstatistiken, No Gos bei der Gestaltung des jährlichen Spielplanhefts und fragen zum Schluss: Wie reagiert eigentlich das Publikum auf diese Art der Preisgestaltung?
Im Prinzip wird hier marktwirtschaftlich verfahren: Jeder Kunde soll zu dem für ihn besten Preis zufriedengestellt werden. Steigende Nachfrage erhöht den Preis. Darf man solche Prinzipien auch auf Kunst und Kultur anwenden? Das scheint vielen Akteuren fast schon ein Sakrileg Kunst und Kultur sind zwar (noch) nicht in der Verfassung verankert, aber ein wichtiges Bildungsgut, das bitte außerhalb betriebswirtschaftlicher Überlegungen zu stehen habe.
Aber: In der Oper gibt es heute oft schon bei Premieren keine Ermäßigungen mehr, die Dienstagsvorstellung ist günstiger als die am Freitag, und ein Premieren-Abo kann auch ein Privileg sein und kostet nicht weniger, sondern mehr als die Summe der Einzelpreise. Museen mit stark nachgefragten Sonderausstellungen bieten Buchungen per Time-Slot an und wer den VIP-Zuschlag zahlt, kann an der Kassenschlange ungehindert vorbeispazieren und den VIP-Eingang benutzen. Variable und dynamische Preisgestaltung sind also auch im Kulturbetrieb angekommen, es haben nur noch nicht alle bemerkt.
Welche Überlegungen führen nun zu welchen Preisen? Mit welchen Analysen stellt man fest, ob und welche Preise geändert werden sollten? Mit Rainer Glaap, Leiter Produkt Marketing bei Eventim, sprechen wir über den Auslastungsfetisch, Heatmaps, und Zulaufstatistiken, No Gos bei der Gestaltung des jährlichen Spielplanhefts und fragen zum Schluss: Wie reagiert eigentlich das Publikum auf diese Art der Preisgestaltung?
Wir laden Sie herzlich ein, am 30. September 2015 von 9 bis 10 Uhr dabei zu sein. Die Veranstaltung findet online statt. Der KM Treff ist wie immer kostenlos, Sie müssen lediglich diesen Link anklicken: https://proj.adobeconnect.com/treffpunktkulturmanagement
Über den Treffpunkt Kulturmanagement
Der Treffpunkt Kulturmanagement ist ein kostenfreies digitales Weiterbildungsangebot zu aktuellen Themen des Kulturmanagements, das Interessierte vernetzen, informieren und zum Diskutieren anregen möchte. Um teilzunehmen, brauchen Sie lediglich die Zoom-App herunterladen und den Link zum Chatraum der jaweiligen Ausgabe anklicken.
Der Treffpunkt Kulturmanagement existiert in zwei Formaten:
- Der KM Treff beginnt mit einem Impulsreferat durch eine*n Expert*in, nach dem alle Teilnehmer*innen Fragen stellen und sich austauschen können. Er wird aufgezeichnet und anschließend auf YouTube veröffentlicht. Der KM Treff ist ein gemeinsames Format von PROJEKTkompetenz.eu, Kultur Management Network und der StartConference.
- Der KM Redaktionstreff ist ein Austauschformat der Redaktion von Kultur Management Network ohne Referat. Er bietet einen sicheren Raum für kollegialen Austausch und wird nicht aufgezeichnet.
Gegen eine Aufwandsgebühr von 5€ stellen wir Teilnahmebestätigungen aus, beispielsweise für Bewerbungen oder zur Vorlage bei Arbeitgebern. Schreiben Sie dafür einfach eine Email an redaktion@kulturmanagement.net.
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