14. Europäischer Kulturmarken-Award verliehen
jazzahead!, STEGREIF.orchester, Hedwig Fijen und Oliver Scheytt ausgezeichnet
Die Preisträger der 14. Europäischen Kulturmarken-Awards stehen fest. Am 07. November wurden die Gewinner der acht Wettbewerbskategorien im Rahmen einer Gala im Welterbe Zollverein in Essen bekannt gegeben. Zudem wurde erstmals der Lifetime-Achievement-Award verliehen. 42 Juroren entschieden über die Preisträger.
In der Kategorie Europäische Kulturmarke des Jahres 2019 entschied die Jury sich für die jazzahead! als internationale Messe mit nachhaltiger und konsequenter Markenführung, Markenidentität und Positionierung. Durch ihre unverwechselbare Kommunikation beweist die jazzahead! inhaltliche Konsequenz in Philosophie und Werten.
Europäische Trendmarke des Jahres 2019 wurde das STEGREIF.orchester aus Berlin. Durch originelle und trendsetzende Impulse und ein singuläres künstlerisches Konzept zeigt das Orchester nicht nur Kreativität und Innovationsgeist, sondern hat auch klaren Alleinstellungswert auf dem Klassik-Markt. Die Marke STEGREIF.orchester besticht durch Regelbrüche und inhaltliche Klarheit sowie durch Konsequenz in der Inszenierung seines künstlerischen Konzepts.
Hedwig Fijen, Direktorin der Nomadenbiennale Manifesta, wurde der Preis in der Kategorie Europäische Kulturmanagerin des Jahres 2019 verliehen. Ihr Mut zu neuen Ansätzen in der Kulturvermittlung, ihr kooperatives Denken und ihr beispielhafter Gestaltungswille waren ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury. Das europäische Großkunst-Event Manifesta setzt Trends durch Ideenreichtum und zeigt Kompetenz in der Umsetzung neuer Denkansätze.
Die Schweizer Art Stations Foundation engagiert sich für experimentelle Ansätze in der zeitgenössischen Kunst sowie für kulturelle Bildung und Forschung. Für die besondere Förderung des 2019 eröffneten MUZEUM SUSCH in einem ehemaligen Kloster am Flüela Pass erhielt die Stiftung den Preis Europäischer Kulturinvestor des Jahres 2019. Hier verbinden sich kreative Einbindung des Investors mit nachhaltiger Wirkung eines Kulturprojekts, das internationale Innovationskraft besitzt.
Europäisches Bildungsprogramm des Jahres 2019 wurde das Projekt "Erbe, Tradition, Moderne - Europäischer Kultur- und Wissenstransfer durch Wandergesellen" der Deutschen Gesellschaft e.V. in Berlin. Wandergesell*innen u. a. aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich reisten in das von deutschen und luxemburgischen Siedler*innen gegründete Hermannstadt/ Sibiu, um gemeinsam zum Erhalt des kulturhistorischen Erbes beizutragen. Das Projekt erhält den Preis aufgrund der neuartigen Vermittlungsstrategien in der kulturellen Bildung sowie der Entwicklung qualifizierter internationaler Partnernetzwerke.
Das Kulturland Brandenburg ist Europäische Kulturtourismusregion des Jahres 2019. Durch die Berücksichtigung von nachhaltig wirkenden ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien bei der Entwicklung seiner Kulturprojekte hat das Kulturland Brandenburg sich als starke Region mit klaren Zielsetzungen präsentiert. Themenkampagnen, kulturgeprägtes Markenmanagement und eine erfolgreiche Integration von Kulturanbietern sowie der Kultur- und Kreativwirtschaft waren weitere Kriterien für den Juryentscheid.
Die Stadt Krefeld mit dem Krefelder Perspektivwechsel erhielt den Preis für Stadtkultur 2019. Unter Einbeziehung von möglichst vielen städtischen Milieus haben die Planer der Stadtkultur originelle und kreative Konzepte entwickelt, die zur Stärkung der Identifikation von Bürger*innen mit ihrer Stadt beitragen. Die Projekte und ihre partizipative Wirkung haben Vorbildcharakter für andere Städte, so die Jury.
Der Europäische Preis für Medienkultur 2019 geht an Monopol, das Magazin für Kunst und Leben, das mit unterschiedlichen Formaten der Kulturberichterstattung neue Zugänge verschafft und damit einen Beitrag zu einer zeitgemäßen Kulturvermittlung leistet. Mit Podcast, Text und Bild steht Monopol für kreative Kulturvermarktung unter Einsatz der multimedialen Möglichkeiten.
Den Lifetime-Achievement-Award in der Kategorie Kulturmanager des Jahres 2019 erhielt der langjährige Juryvorsitzende und ehemalige Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft, Prof. Dr. Oliver Scheytt. Die Jury würdigt damit sein langjähriges Engagement für wegweisende Kulturprojekte wie "Essen für das Ruhrgebiet. Kulturhauptstadt Europas 2010" sowie zahlreiche weitere visionäre Maßnahmen. Oliver Scheytt gilt als Vordenker der Kulturpolitik und des Kulturmanagements in Deutschland. Mit seinem Sachverstand, seinen Ideen und seinem Engagement hat er einer ganzen Region seinen Stempel aufgedrückt und bundesweit Akzente gesetzt. In den Augen der Juroren verdient er damit bereits heute die Auszeichnung für sein Lebenswerk, "obwohl er mit seiner Kreativität, seinen Ideen und Konzepten hoffentlich noch viele Jahre lang die Kulturszene bereichern wird".
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