12.11.2021
Europäische Kulturmarken Awards 2021 verliehen

Eliad Moreh-Rosenberg, Europäische Kulturhauptstadt Novi Sad 2022, Dresdner Sinfoniker und Jasmin Vogel ausgezeichnet

Die Preisträger*innen der 16. Europäischen Kulturmarken-Awards stehen fest. Ab dem 10. November 2021 werden diese innerhalb individueller Veranstaltungen mit einer AURICA geehrt.
Die 16. Europäischen Kulturmarken-Awards werden in diesem Jahr an zehn Preisträger*innen verliehen und zeichnen damit innovatives Kulturmanagement, trendsetzendes Kulturmarketing und nachhaltige Kulturförderung aus. Coronabedingt wurde die ursprünglich geplante Preisverleihung an alle Preisträger*innen im Galacharakter in der Dresdner Staatsoperette am 11. November 2021 abgesagt, sodass die Verleihung in individuellen Veranstaltungen stattfindet. Die erste Preisübergabe fand am 10. November 2021 im Gewandhaus Dresden an Eliad Moreh-Rosenberg, die Kulturhauptstadt Novi Sad 2022 und die Dresdner Sinfoniker statt.
 
Als "Europäische Kulturmarke des Jahres 2021" wird BTHVN2020 (D) als größter musikalischen Impulsgeber der letzten beiden Jahre ausgezeichnet. Darüber hinaus überzeugte das Projekt durch eine konsequente Markenführung mit einer lebendigen Markenidentität.

"Europäische Trendmarke des Jahres 2021" ist die Europäische Kulturhauptstadt Novi Sad 2022 (SRB) aus Serbien. Die Jury überzeugte die Programmatik und der Gesamtauftritt der zukünftigen Kulturhauptadt, die sich mit mehreren kleinen Projekten beworben hatte.

"Europäische*r Kulturmanager*in des Jahres 2021" ist Jasmin Vogel, Vorständin des Kulturforum Witten (D). Ihre Fähigkeiten in Strategieentwicklung, Vision Development und Projektentwicklung machen sie zum Shootingstar des Wettbewerbs.

Über den Titel "Europäisch*e Kulturinvestor*in" kann sich die European Cultural Foundation (NL) aus Amsterdam freuen. Der Fonds für Kultur der Solidarität wurde als Reaktion auf die Coronavirus-Krise eingerichtet und unterstützt innovative kulturelle Initiativen, die europäische Grenzen, Berufssektoren und künstlerische Disziplinen überschreiten, um gemeinschaftliche Lösungen für dringende sowie systemische Probleme im Zuge der Pandemie anzubieten.
 
"Europäisches Bildungsprogramm des Jahres 2021" ist der Eva Pitzner Leserattenservice (D). Das Projekt motiviert Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ungewöhnlichen Formaten zum Lesen, dazu gehört ein Lese-Weltrekord mit 30.000 Teilnehmer*innen.

Tourismus NRW e.V. (D) bekommt den Preis als "Europäische Kulturtourismusregion des Jahres 2021" für die digitale Kampagne "100 Jahre Joseph Beuys". Ein interdisziplinäres Netzwerk entwickelte die Radroute "Beuys & Bike" und überwand so das Dilemma, in der Pandemie Kulturtouristen vor verschlossenen Türen einer ganzen Region stehen zu lassen.
Den "Europäischen Preis für Stadtkultur des Jahres 2021" erhält die Brunnenpassage Wien (AT). Seit 2007 Modellprojekt für transkulturelle Kunst wird die Brunnenpassage in der Wirkung weit über die Grenzen Österreichs hinaus wahrgenommen. In der ehemaligen Markthalle am Brunnenmarkt finden jährlich über 400 Veranstaltungen statt. Die Gesellschaft in ihrer Vielfalt ist Ausgangspunkt künstlerischen Schaffens. Partnerschaften mit Kulturinstitutionen in der Innenstadt sind Teil des Konzepts.

Der "Europäische Preis für Nachhaltigkeit im Kulturmarkt 2021" geht an die Lower Austrian Film Commission (AT) für das Projekt EVERGREEN PRISMA, die Green Filming Initiative der LOWER AUSTRIAN FILM COMMISSION für nachhaltiges Filmschaffen. Die Kombination aus digitaler Plattform, praxisorientiertem Vermittlungsprogramm und landesübergreifender Netzwerkarbeit stellt das umfassende Instrumentarium der Initiative dar.

In der Kategorie "Europäische*r Kulturmanager*in des Jahres 2021" wird die Kulturmanagerin Eliad Moreh-Rosenberg (ISR) mit einem Lifetime Achievement Award geehrt. Sie wurde in Paris geboren und studierte in Jerusalem Kunstgeschichte. Heute ist sie Kuratorin und Direktorin des Museum of Holocaust Art in Yad Vashem in Jerusalem und ist für die museale Präsentation der Geschichte des Holocaust verantwortlich. Eliad Moreh-Rosenberg kuratierte zahlreiche Ausstellungen und präsentierte diese in zahlreichen Museen in Europa, um das Gedenken an die Shoa aufrechtzuerhalten. "Menschlichkeit wird sich behaupten" ist dabei ihre zentrale Botschaft.

Die Dresdner Sinfoniker (D) gehören zu den führenden Sinfonieorchestern für zeitgenössische Musik. Die Produktionen des variablen Ensembles - Musiker*innen nahezu aller wichtigen Orchester Europas kommen projektweise hierfür zusammen - wurden vielfach ausgezeichnet (UNESCO-Sonderpreis »Welthorizont«, ECHO Klassik). Mit innovativer Musikvermittlung und alternativen Konzertformaten weisen die Dresdner Sinfoniker den Weg in die Zukunft - frisch, mitreißend und auf höchstem musikalischen Niveau. Für ihre Innovationen und ihre Experimentierfreude in pandemischen Zeiten erhalten sie einen einmaligen Sonderpreis der Jury, unter anderem für die Projekte "Himmel über Prohlis" und "Elbkarawane".
 
Die Europäischen Kulturmarken-Awards werden gefördert durch das sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus sowie die Landeshauptstadt Dresden, Preisstifterin ist die Hoffbauer-Stiftung. Der Wettbewerb wird darüber hinaus von über 60 weiteren Partner*innen aus der Wirtschaft gefördert.

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