02.12.2020
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Europäische Kulturmarken Awards 2020 verliehen
European Union Youth Orchestra, Deichman Bjørvika Bibliothek sowie Yvette Mutumba und Julia Grosse ausgezeichnet
Die Preisträger der 15. Europäischen Kulturmarken-Awards stehen fest. Am 26. November wurden die Gewinner der acht Wettbewerbskategorien im Rahmen einer Gala im Potsdamer Nikolaisaal und online bekannt gegeben.
Der Europäische Kulturmarken-Award verstand sich in diesem Jahr insbesondere als Mutmacher für die Kulturanbieter*innen und zeichnet unter anderem kulturpolitische Haltung, innovative Programmatik, identitätsbasierte Markenentwicklung und Nachhaltigkeit im europäischen Kulturmarkt aus.
In der Kategorie Europäische Kulturmarke des Jahres 2020 entschied die Jury sich für die das European Union Youth Orchestra, das als Europäisches Orchester herausragende Musiker*innen aus den Nationalorchestern entsendet. Das Projekt überzeugt durch eine konsequente Markenführung, Markenidentität und Positionierung und steht als lebendiger Klangkörper der Europäischen Union, der ein Zeichen für die Zukunft setzt.
Europäische Trendmarke des Jahres 2020 wurde die Deichman Bjørvika Bibliothek. Durch innovative, vorbildhafte Ideen zeigt das neue kreative Wohnzimmer der Stadt Oslo, dass die Transformation vom verstaubten Klischee einer Bibliothek hin zum trendsetzenden Kontaktort mitten in der Stadt gelingen kann.
Dem Duo Julia Grosse und Yvette Mutumba wurde der Preis in der Kategorie Europäische*r Kulturmanager*in des Jahres 2020 verliehen. Neben dem innovativen Teamauftritt der beiden Kuratorinnen, Dozentinnen, Journalistinnen und Chefredakteurinnen des Magazins C& für zeitgenössische Kunst aus Afrika und der Diaspora überzeugte die Jury das moderne Kulturmanagement und die Beschäftigung mit hochaktuellen, gesellschaftlichen Themen.
Die Deutsche Post DHL Group engagiert sich gemeinsam mit dem Beethoven-Haus Bonn im Rahmen der multimedialen Wanderausstellung BTHVN on Tour für das Vermitteln von Wissen über das Leben und Werk des Komponisten. Für die besondere Förderung des Projekts erhielt das Unternehmen den Preis Europäische*r Kulturinvestor*in des Jahres 2020. Ausschlaggebend für die Juryentscheidung war der Aspekt einer Kooperation auf Augenhöhe, durch die Klassik in die Welt getragen wird.
Europäisches Bildungsprogramm des Jahres 2020 wurde das Center for Urban History mit Sitz in Lemberg, Ukraine. Das 2004 gegründete Forschungsinstitut arbeitet die dramatische Geschichte des Landes anschaulich auf und zeigt gleichzeitig historische Vielfalt auf. Das Projekt erhält den Preis aufgrund der herausragenden Präsentation und Vermittlung seiner Geschichte und setzt ein deutliches Zeichen für Europa.
Le Voyage à Nantes ist Europäische Kulturtourismusregion des Jahres 2020. Einer der größten und vielfältigsten Kulturstandorte Frankreichs präsentiert sich mit herausragenden Themenkampagnen und viel Mut als Region mit einem außergewöhnlichen Erbe. Der Einbezug kreativer Kulturanbieter*innen und innovative Ideen waren weitere Kriterien für den Juryentscheid.
Die Monheimer Kulturwerke erhielten den Europäischen Preis für Stadtkultur 2020. Ein junger Bürgermeister mit innovativen Ideen unterstützt die Transformation hin zu einem ganzheitlichen Stadtkonzept, das Kultur als Inkubator nutzt. Die wichtigen Projekte entwickeln sich aus der Stadt heraus und es geschieht eine konsequente und partizipative Einbindung der ganzen Stadt, so die Jury.
Der in diesem Jahr erstmals verliehene Europäische Preis für Nachhaltigkeit im Kulturmarkt 2020 geht an das Hamburger Futur 2 Festival, das sich mit unterschiedlichen Ansätzen der Frage "Wie sieht das Festival der Zukunft aus?" annähert. Die gelebte Nachhaltigkeit des Festivals hat bereits einen Vorbildcharakter für Andere entwickelt und vermittelt mit seinem kreativen, revolutionären Ansatz ökologisches Bewusstsein und gesellschaftlichen Wandel.
Den Lifetime-Achievement-Award in der Kategorie Europäische*r Kulturmanager*in des Jahres 2020 erhielt Leoluca Orlando, Bürgermeister von Palermo und Mitglied des sizilianischen, italienischen und europäischen Parlaments. Orlando bietet durch sein Wirken als Politiker, aber auch als Kulturmanager mit kühnen Kulturinitiativen der Mafia und dem Rassismus die Stirn. In den Augen der Juror*innen hat er als Impulsgeber mit einzigartigen, urbanen Projekten eine Renaissance der Stadtkultur in Palermo ins Leben gerufen und als wichtige Stimme im Bündnis "Seebrücke - schafft sichere Häfen" eine solidarische Migrationspolitik gefordert.
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