Best Practice
Fit für den Wandel? Eine Weiterbildung für Museumsmanagement
Eine Antwort auf den Wandel und das neue Selbstverständnis von Museen möchte das Weiterbildungsprogramm Museumsmanagement an der FU Berlin geben. Hier lernen die Teilnehmer in einem berufsbegleitenden, einjährigen Lehrgang Kompetenzen im strategischen Management, in Kommunikation, Marketing, Finanzen oder der Qualitätssicherung.
Dabei kommen die Teilnehmer bei weitem nicht nur aus der Berliner Region, wie die Verantwortliche für den Kurs, Christiane Preißler, gegenüber Kulturmanagement Network betonte. Da die Weiterbildung an 3-4 Tagen pro Monat stattfindet, reisen Museumsleute aus allen Teilen Deutschlands an. Überregional ist auch das Dozententeam - hier finden sich bekannte Namen aus Lehre und Forschung wie die Professoren Bernhard Graf (Berlin), Volker Kirchberg (Lüneburg) oder Rolf Wiese (Hamburg) als auch erfahrene Praktiker wie Dr. Anja Dauschek, Jörn Brunotte oder Prof. Nicola Lepp.
Die Resonanz auf das Angebot ist seit 2005 hoch. Dies dürfte auch daran liegen, dass man viele Inhalte des Lehrgangs bei Studiengängen der Kunstgeschichte oder Museologie vergeblich sucht. Da wundert es nicht, dass sich die Volontärsausbildung im gleichen Haus besonders hoher Nachfrage erfreut. Hier erhalten nicht alle Bewerber einen Platz. Die Staatlichen Museen zu Berlin vergeben sogar an 6 Volontäre Stipendien, um den eigenen Nachwuchs zu qualifizieren. Das Beispiel sollte Schule machen. Verwunderlich, dass es noch immer keine einheitlichen Richtlinien für Volontäre an deutschen Museen gibt. Nicht jeder bekommt beispielsweise die Chance, in den zwei Jahren mehrere Abteilungen kennenzulernen oder erfährt eine persönliche Betreuung. Entsprechend äußern die Betroffenen einmal jährlich beim Volontariatstreffen ihre Unmut - zu Recht.
Volontäre wie auch Führungskräfte erhalten hingegen an der FU Berlin das notwendige Handwerkszeug und die Grundlagen modernen Museumsmanagements. Eigener Anspruch des Weiterbildungszentrums ist das Setzen von Mindeststandards für die Managementqualifikation für Mitarbeitern in verantwortlichen Positionen. Exkursionen zu führenden Museen mit Expertengesprächen sollen dabei zusätzlich den Praxisbezug sichern. Zudem vernetzen sich die Lehrgangsteilnehmer untereinander. Am Ende des Jahres erhalten sie ein Zertifikat. Auch der Besuch einzelner Module ist möglich, sofern Plätze noch verfügbar sind - Lehrgangsteilnehmer werden nach Auskunft von Christiane Preißler bevorzugt. Für den nächsten Kurs ab Januar sind noch einige Plätze frei. Es gibt darüber hinaus Weiterbildungen auch für Galeristen und Firmengründer im Kunstmarkt sowie für Bibliotheks- und Archivpersonal.
Mit 2200 Euro ist das Weiterbildungsangebot für Museumsfachleute vergleichsweise preiswert. Dass sich die Museen als Arbeitgeber an den Kosten beteiligen, dürfte nicht selbstverständlich sein. Der Wissenszuwachs durch die qualifizierten Mitarbeiter sollte es ihnen allerdings wert sein.
Weitere Informationen: www.fu-berlin.de/sites/weiterbildung/weiterbildungsprogramm/kuma/index.html
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