Schöne Kultur und harte Fakten. Die Idee von stARTistics

Anfang 2013 gründeten Leonid Monastyrski und Julian Wolf die Firma mit dem Gedanken, Markt- und Besucherforschung in der Kulturlandschaft zu etablieren. Dies ist in Wirtschaftsunternehmen längst Gang und Gäbe. Aber auch in Museen, Theatern und Opern sollte die Meinung und Zufriedenheit des Konsumenten vordergründiger sein. Man muss sich von dem Gedanken verabschieden, dass die Besucher in erster Linie wegen der Kunst oder Musik eine Kultureinrichtung besuchen, erklärt Wolf. Meist ist vielmehr eine interessante, aufwendige und lang geplante Öffentlichkeitsarbeit notwendig, um das Programm und das Haus als Marke glänzen zu lassen neben dem in vielen deutschen Städten üppigen Veranstaltungsprogramm.

Der Soziologe und Betriebswirt Monastyrski weiß, dass es den Besuchern vor allem um das Erlebnis geht und was bei zeitgemäßer Marketingplanung berücksichtigt werden muss im Hinblick auf Zielgruppenentwicklung, den demografischen Wandel und neue technische Möglichkeiten. Für diesen Bereich stellt stARTistics mit der eigens entwickelten Monitoring- und Analysesoftware stART-DATA Marktdaten zur Verfügung. Deren Erfassung ist auf variable und kurzfristige Bedürfnisse ausrichtbar. Dadurch bietet stARTistics den Service, schnell konkrete Antworten auf spezifische Fragen zu liefern meist schon nach der ersten Woche und 200 Evaluationen. Zudem können durch statistische Testverfahren Besucherprofile und Zufriedenheit ermittelt werden. Dabei stellt ein breites Repertoire an Befragungspossibilitäten Papierbogenbefragung, digitale Befragung mittels Tablets vor Ort oder außerhalb der Institution, Online- und Social-Media-Befragung bis zu Panel-Befragungen sicher, dass die Zielgruppe möglichst genau erfasst wird.

Die automatisierten Auswertungsberichte ermöglichen einen schnellen und übersichtlichen Einblick in alle relevanten Daten. Außerdem beinhaltet die Software eine Vielzahl von uni-und bivariten Analysemethoden und die Möglichkeit, die Daten deutschlandweit mit anderen Einrichtungen zu benchmarken. So lassen sich eigene Konzepte mit ähnlichen Institutionen vergleichen. Durch diese Analyse können Kultureinrichtungen ihre Strategien anhand betriebswirtschaftlicher und ökonomischer Daten kurzfristig optimieren. Sie ermöglichen es, den Besucher greifbarer zu machen und damit den Bereich Audience Development mit präzisen Daten aus dem eigenen Haus zu pflegen.

Nach jeder Befragungsrunde werden in einem Treffen mit den beteiligten Abteilungen der Kulturinstitution die Resultate erklärt. Hierbei ist es sinnig, über zwei bis drei Veranstaltungs-, Spiel- oder Ausstellungszeiträume zu befragen, um verfolgen zu können, wie sich die Besucheransichten verhalten, wenn sich beispielsweise die Marketingabteilungen an den Ergebnissen der Auswertung orientieren.

Darauf aufbauend lassen sich entsprechende Marketing-Kampagnen entwickeln. Die Daten erleichtern Entscheidungen zur Aufmachung von Marketing- und Werbekampagnen und reduzieren Unschlüssigkeit hinsichtlich der Zielgruppe und der Kommunikation. Dazu gehört beispielsweise auch die Frage, ob das kurzfristige Plakatieren oder das Werben wenige Wochen vor Ausstellungsschluss sinnvoller sind wie und wann sich also potentielle Besucher informieren.

Da Kampagnen verschiedene Zielgruppen ansprechen sollen, befragt stARTistics zum einen außerhalb der Institutionen ein weniger kulturinteressiertes Publikum und zum anderen innerhalb der Institution ein kulturaffines Publikum. Mit solch aussagekräftigen Daten, die die Besucher individuell abbilden, kann eine Marketingabteilung ihr Budget strategisch und kostenoptimierend einsetzen und auf die Wünsche ihres Zielpublikums besser eingehen.

Für jede Datenerhebung ist der enge Austausch zwischen dem Anbieter und den Mitarbeitern der Kultureinrichtung von elementarer Bedeutung. Deshalb sollte jeder Fragenkatalog mit Vertretern einer Vielzahl von Abteilungen erarbeitet werden. Dessen Gestaltung tangiert beinahe alle Bereiche einer kulturellen Institution: Das Controlling erhält Einsicht, ob die Budgetplanung beibehalten werden kann, Kuratoren, Regisseure und Veranstalter bekommen Rückmeldung, ob ihr künstlerisches Konzept dem Besucher vermittelt werden konnte.

Da ein Fragebogen nicht nur Fragen zu den kulturellen Veranstaltungen beinhalten kann, sondern auch rund um die Institution, kann die Arbeit der Abteilungen effizienter gestaltet und spontaner auf Tendenzen reagiert werden. Die Institution lernt ihre Besuchervielfalt kennen und bleibt über deren Bedürfnisse und Anregungen auf dem Laufenden, ein ständiger Kontakt zwischen Marketingabteilung und Besuchern wird geschaffen.

Für die Erhebung solcher Daten gibt es bisher keine gesonderten Töpfe, obwohl ihre Informationen auch politischen und administrativen Entscheidern als Grundlage dienen. Zudem ist es für die Sponsoren interessant, Kenntnis darüber zu haben, inwieweit sie vom Besucher wahrgenommen wurden. Hier liegt also mögliches Finanzierungspotenzial. stARTistics bietet auch Gratisangebote an, damit sich der Kunde ein Bild von der Datenvielfalt und dessen Nutzen machen kann.

Das Frankfurter Unternehmen arbeitet mit Kunstinstitutionen wie der Schirn Kunsthalle und dem Städel Museum, den Deichtorhallen, der Weserburg und Fondation Beyeler zusammen Häusern, deren Erfolge nicht nur an außergewöhnlichen Ausstellungen zu messen sind, sondern auch an einer weitgreifenden Öffentlichkeitsarbeit. Der Erfolg zeigt sich nicht nur an hohen Besucherzahlen, sondern auch an dem großen Beliebtheits- und Bekanntheitsgrad. Dies sind Komponenten, die jede Kultureinrichtung erreichen kann, wenn sie das Wissen hat, welche Bedürfnisse bei ihren Besuchern prioritär sind.

Zu Website von stARTistics geht es hier.