07.01.2011
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Autor*in
Leticia Labaronne
ist Professorin für Kulturmanagement und leitet das Zentrum für Kulturmanagement der ZHAW sowie das Masterprogram Arts Management. Sie engagiert sich in verschiedenen Fachgremien, beispielsweise als Advisory Board bei ENCATC, das von der UNESCO mitbegründete European Network on Cultural Management and Policy.
Bregenzer Seebühne
Finanzielles Desaster wegen Bond
Die PR-Massnahmen rund um die James- Bond-Dreharbeiten ("Quantum of Solace") sowie um die ZDF-Arena zur Fussball- Europameisterschaft 2008 auf der Bregenzer Seebühne haben sich als finanzielles Desaster erwiesen.
Wie aus dem entsprechenden, am Dienstag veröffentlichten Bericht des Bundesrechnungshofs (RH) hervorgeht, resultierte aus diesen beiden Grossprojekten und dem Weihnachtsmarkt ein Verlust von rund 500'000 Euro. Die Stadt Bregenz, die 51 Prozent der Gesellschaftsanteile hält, hatte den Rechnungshof im Frühjahr 2009 um eine Prüfung der Massnahmen ersucht.
Die Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbH glaubte angesichts der Dreharbeiten zum Bond-Streifen "Quantum of Solace" von Marc Forster im Festspielhaus sowie der Fussball-EM an eine "Jahrhundertchance". Am Ende des Jahres 2008 belief sich das Minus der Gesellschaft allerdings auf etwa 775'000 Euro, wovon die Stadt 450'000 Euro abdeckte.
Der RH sah dabei sowohl eine «mangelnde Wahrnehmung der Sorgfaltspflichten durch den früheren Geschäftsführer» als auch eine "unzureichende Wahrnehmung von Überwachungs- und Kontrollpflichten durch den Ausschuss der Gesellschaft".
Der RH stellte in seiner Prüfung zahlreiche Kritikpunkte fest. So seien etwa im Budget des Jahres 2008 für PR-Zwecke rund um die James Bond-Dreharbeiten in der Vorarlberger Landeshauptstadt keine Mittel und für die ZDFarena lediglich 30'000 Euro vorgesehen gewesen.
Zwar habe eine Medienagentur den Promotionswert der Projekte James Bond und ZDFarena in Film und Fernsehen mit rund 109 Millionen Euro beziffert, allerdings könne man daraus keine unmittelbare Aussage über den Erfolg oder den wirtschaftlichen Effekt der beiden Veranstaltungen treffen, so der RH. "Ob die Grossprojekte des Jahres 2008 den Werbeeffekt nachhaltig beeinflussten, war noch nicht feststellbar", hiess es im Bericht wörtlich.
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