Museumsattraktivität für Kinder
Freizeit im ZOOM Kindermuseum
Das Wiener Kindermuseum ZOOM gibt es seit 20 Jahren. Und obwohl die Statistiken über das durchschnittliche Freizeitverhalten der ÖsterreicherInnen nicht auf einen derartigen Erfolg schließen lassen würden, ist das Museum sehr erfolgreich. Wir sprachen mit der Direktorin des ZOOM, Dr. Elisabeth Menasse-Wiesbauer.
Die liebste Freizeitbeschäftigung der Deutschen ist Fernsehen. Das besagt der Freizeit-Monitor der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen.
Und auch in Österreich fallen 40% aller Freizeitaktivitäten in den Bereich Mediennutzung. Das erhob das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT). Nur rund 3% der Freizeitaktivitäten werden laut IFT für kulturelle Angebote genutzt. Gerade unter diesem Blickwinkel sind die Erfolgszahlen, die das Wiener Kindermuseum Zoom schreibt, besonders interessant.
KMN: Frau Dr. Menasse-Wiesbauer, die Freizeit ist ein hart umkämpftes Pflaster. Sie sind seit 20 Jahren erfolgreich. Was macht Sie so besonders? Warum verbringen Kinder gerne Ihre Freizeit bei Ihnen?
Dr. Elisabeth Menasse-Wiesbauer: Wir hatten letztes Jahr 125.000 BesucherInnen mehr als je zuvor. Das war schon eine erfreuliche Bestätigung für unsere Arbeit. Ich denke, dass Kinder deshalb so gern zu uns kommen, weil wir auf ihre Bedürfnisse eingehen, uns überlegen, was sie interessiert, was ihnen Spaß und Freude bereiten könnte.
Wir lassen uns ständig neue Ausstellungsthemen und Programme einfallen und legen Wert auf eine gute Umsetzung und Gestaltung. Bei uns arbeiten viele Künstler und Künstlerinnen. Sie stellen eine Atmosphäre her, in der Kinder ihre Kreativität frei entfalten und mit künstlerischen Techniken experimentieren können, ohne beurteilt und benotet zu werden.
KünstlerInnen sind auch in die Ausstellungsproduktion eingebunden, sie schaffen Erfahrungsräume, die die Kinder involvieren, zum Staunen, Spielen und Lernen anregen. Es gibt so etwas wie einen kreativen, unkonventionellen Geist bei uns, den die Kinder sehr mögen.
Wir lassen uns ständig neue Ausstellungsthemen und Programme einfallen und legen Wert auf eine gute Umsetzung und Gestaltung. Bei uns arbeiten viele Künstler und Künstlerinnen. Sie stellen eine Atmosphäre her, in der Kinder ihre Kreativität frei entfalten und mit künstlerischen Techniken experimentieren können, ohne beurteilt und benotet zu werden.
KünstlerInnen sind auch in die Ausstellungsproduktion eingebunden, sie schaffen Erfahrungsräume, die die Kinder involvieren, zum Staunen, Spielen und Lernen anregen. Es gibt so etwas wie einen kreativen, unkonventionellen Geist bei uns, den die Kinder sehr mögen.
KMN: Digitale Technologien sind inzwischen in all unseren Lebensbereichen angekommen und haben auch das Freizeitverhalten von Kindern stark verändert. Wie wirkt sich das auf Ihr Haus aus? Wie haben Sie sich in den letzten 20 Jahren verändert?
Dr. Elisabeth Menasse-Wiesbauer: Digitale Medien sind mittlerweile auch bei Kindern allgegenwärtig und haben ihren Alltag stark verändert. Heute hat fast jedes Kind ein Handy und kann einen Computer bedienen. Kinder sind digital natives und meistens viel geschickter im Umgang mit neuen Medien als Erwachsene. Die Kehrseite davon ist, dass sich Kinder weniger bewegen als früher.
Viele Kinder haben auch Defizite in der Feinmotorik, weil sie viel weniger basteln als Kinder in früheren Zeiten.
Vor 20 Jahren, als das ZOOM gegründet wurde, war das alles noch kein Thema weder im positiven, noch im negativen Sinn. Vor 10 Jahren hingegen war schon spürbar, dass die neuen Medien in die Kinderzimmer einziehen und das ZOOM hat darauf sehr rasch mit der Schaffung eines digitalen Trickfilmstudios reagiert. Damals waren wir eine der ersten Institutionen, die sich mit dem Thema Neue Medien beschäftigt hat.
Viele Kinder haben auch Defizite in der Feinmotorik, weil sie viel weniger basteln als Kinder in früheren Zeiten.
Vor 20 Jahren, als das ZOOM gegründet wurde, war das alles noch kein Thema weder im positiven, noch im negativen Sinn. Vor 10 Jahren hingegen war schon spürbar, dass die neuen Medien in die Kinderzimmer einziehen und das ZOOM hat darauf sehr rasch mit der Schaffung eines digitalen Trickfilmstudios reagiert. Damals waren wir eine der ersten Institutionen, die sich mit dem Thema Neue Medien beschäftigt hat.
KMN: Was machen Kinder im Trickfilmstudio? Was fördern Sie damit?
Dr. Elisabeth Menasse-Wiesbauer: Im Trickfilmstudio experimentieren die Kinder mit neuen Medien. Sie entwickeln eigene Trickfilme oder Soundtracks, auf die sie sehr stolz sind, und die sie zuhause downloaden können. Uns geht es darum, dass die Kinder begreifen, dass man am Computer nicht nur passiv vorgegebene Spiele konsumieren, sondern aktiv seine eigenen Ideen und Phantasien umsetzen kann. Neue Medien können als Werkzeug für kreative Prozesse verwendet werden, genauso wie ein Pinsel oder Farbstift.
KMN: Das ZOOM Kindermuseum wird ab Herbst auch drei eigene Säle im Mezzanintrakt des Weltmuseum Wien bespielen. Auf was kann man sich freuen?
Dr. Elisabeth Menasse-Wiesbauer: Das ZOOM Kindermuseums im Weltmuseum wird sich mit der Vielfalt menschlicher Kulturen und Lebensweisen beschäftigen.
Unser Ziel ist es, die kindliche Neugier und das Interesse für unterschiedliche Kulturen zu fördern und die Kinder zu ermuntern, sich für das Unbekannte und Neue zu interessieren. Das ZOOM im Weltmuseum soll ein Ort werden, der Kinder dabei unterstützt, sich zu aufgeschlossenen WeltbürgerInnen zu entwickeln.
Es wird Kinderausstellungen geben, die sich mit jeweils einem bestimmten Land befassen, denn Länder sind für Kinder vorstellbare Kategorien. Die Ausstellungen werden sich mit der Geschichte und dem kulturellen Erbe, vor allem aber mit der dynamischen Gegenwart des Landes und den Einflüssen auf unser eigenes Leben beschäftigen.
Das alles wird natürlich auf die für das ZOOM typische sehr spielerische und sinnliche Weise geschehen! Wir freuen uns auf diesen neuen zusätzlichen Standort!
Unser Ziel ist es, die kindliche Neugier und das Interesse für unterschiedliche Kulturen zu fördern und die Kinder zu ermuntern, sich für das Unbekannte und Neue zu interessieren. Das ZOOM im Weltmuseum soll ein Ort werden, der Kinder dabei unterstützt, sich zu aufgeschlossenen WeltbürgerInnen zu entwickeln.
Es wird Kinderausstellungen geben, die sich mit jeweils einem bestimmten Land befassen, denn Länder sind für Kinder vorstellbare Kategorien. Die Ausstellungen werden sich mit der Geschichte und dem kulturellen Erbe, vor allem aber mit der dynamischen Gegenwart des Landes und den Einflüssen auf unser eigenes Leben beschäftigen.
Das alles wird natürlich auf die für das ZOOM typische sehr spielerische und sinnliche Weise geschehen! Wir freuen uns auf diesen neuen zusätzlichen Standort!
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Weitere Informationen:
ZOOM: www.kindermuseum.at
Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT): www.freizeitforschung.at
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