13.07.2011

Autor*in

Angela Pritzkow
Rückblick Urban Screens 2011

Innovationsforum Urban Screens

Die digitale Zukunft im öffentlichen Raum war regelrecht spürbar auf dem Innovationsforum Urban Screens am 25./26.05.2011 in den drei Etagen des Collegium Hungaricum Berlin. Erlebbare Beispiele und persönliche Statements waren Teil der Ausstellung, die das Forum auf eindrucksvolle Weise rahmte.
Mit seinen vorgelagerten fünf Workshops bot das BMBF finanzierte Forum eine erstmalige Plattform, auf der sich mehr als 100 Schnittstellenakteure der Urban Screens, wie BetreiberInnen, Technologie-, ContentherstellerInnen, Marketing- und Werbeagenturen, ArchitektInnen und StadtentwicklerInnen sowie aus Kunst und Kultur trafen. Die Initiatorin Susa Pop von Public Art Lab schaffte damit die Möglichkeit, aus unterschiedlichen Perspektiven die Urban Screens im öffentlichen Raum zu diskutieren (http://innovationsforum.publicartlab-berlin.de/). Einigen der ConentherstellerInnen z. B. Visit Berlin war dieses Medium und ihre digitale Nutzung im regionalen, überregionalen und internationalen Kontext wenig bewusst. Es stellte sich heraus, dass die Digitalisierung des öffentlichen Raumes sowohl mit den Beeinträchtigungen durch Licht, Wärme und bewegte Bilder als auch die Chancen als Thema in der gesellschaftlichen Debatte bisher noch wenig angekommen ist.
 
Die Chancen, die sich mit dieser Technik ergeben z. B. zur Gemeinschaftsbildung, wie interaktive Spiele und public viewing werden selten in der Stadt- und Quartiersentwicklung berücksichtigt. Diese Zurückhaltung beruht zum Teil auf der Konzentration der bisherigen Betreibermodelle auf der kommerziellen Nutzung der Screens. Wobei ein Umdenken sich bemerkbar macht, denn alle Experten waren sich darin einig, dass ein Display im öffentlichen Raum nur erfolgreich sein kann, wenn dieser von der Bevölkerung akzeptiert wird. Dies stellt sich dann ein, wenn sich die Menschen mit der architektonischen Formgebung als Kommunikationselement und mit dem gezeigten Content identifizieren können, was mit bloser Werbung nicht der Fall ist. Bereits jetzt gibt es einige Urban Screens die bereits abgeschaltet wurden. Für den Erfolg ist ein Mix aus interessanten Inhalten von Information, Kunst, Kultur und Spiel möglichst ortsbezogen notwendig, was Andreas Orth, Berliner Fenster GmbH mit den U-Bahn-Displays mit 70 % in Berlin und zu 80 % in München praktiziert. Gerd Henrich, Megaposter GmbH ist für den entstehenden Screen an der Humboldtbox auf dem Schlossplatz in Berlin-Mitte hierzu bereits eine Medienpartnerschaft mit dem Berliner Tagesspiegel eingegangen. Doch beklagten die Betreiber, dass es für sie immer wieder eine Herausforderung ist, guten Content zu finden, der auch auf Ihre Bedürfnisse sowohl technisch als auch inhaltlich (ohne Ton) angepasst ist. Hier bietet sich die Möglichkeit für KünstlerInnen, SpieleentwicklerInnen und Kreative diese digitalen Diplays für sich zu erschließen.
 
Über die Autorin:
Angela Pritzkow ist seit 1992 selbständig. Seit dem Jahr 2000 berät sie mit Pritzkow Consulting kleine und mittlere Unternehmen hauptsächlich der Kreativwirtschaft. 2004 entwickelte sie das Konzept F³, indem sie forscht, fördert und zur Nutzung der Potenziale hin führt. Im April 2006 eröffnete sie die F³ Marketingagentur und im März 2011 die F³ Optimum, eine Agentur zur Firmenoptimierung und für kaufmännische Dienstleistungen. Sie moderiert verschiedene Formate und ist als Dozentin u. a. für das ISFF in Berlin tätig. Bei den Berliner Wirtschaftsgesprächen e.V. bringt sie Themen zur Kreativwirtschaft in verschiedenen Veranstaltungen zur Diskussion. Für das Innovationsforum Urban Screen war sie als Beraterin und Moderatorin tätig.
 

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