Vorschau 4. Viadrina Kulturmanagement Symposium 2013
Kunstvermittlung 2.0 Digitale Medien und die junge Zielgruppe beim 4. Viadrina Kulturmanagement Symposium
Die digitalen Medien bringen für die Ansprache und Einbindung neuer Zielgruppen und die damit verbundene Möglichkeiten, ihnen einen zeitgemäßen Zugang zu Kunst und Kultur zu verschaffen, umfangreiche Neuerungen mit sich. Die Nutzung daran gebundener Technologien und Kommunikationsweisen ist für den kulturinternen Wettbewerb entscheidend geworden. Diesem Thema widmet sich das 4. Viadrina Kulturmanagement Symposium der Professur für Kulturmanagement an der Europa Universität Viadrina in Frankfurt/Oder in Kooperation mit der Berlinischen Galerie. Am 15. und 16. November gilt es, die neuen Potenziale zu erschließen und Möglichkeiten aufzuzeigen, diese zu nutzen.
Thematisiert werden beispielsweise die möglichen Nutzungsweise von Mobile Web-Anwendungen, die Anwenderfreundlichkeit multimedialer Elemente oder digitales Storytelling auf technischer Seite. Aber auch hinsichtlich der Untersuchung der Zielgruppen selbst wird u.a. die Besucherforschung einen zentralen Aspekt einnehmen. Auf diese Weise können die Teilnehmer aktuelle Notwendigkeiten, Best-Practice-Beispiele und künftige Trends zu einem Gesamtbild kombinieren und in Workshops konkrete Herangehensweisen vertiefen.
Zu den Referenten gehören Prof. Dr. Birgit Mandel, Prof. Dr. Holger Simon, Jörn Brunotte, Dr. Michael Müller sowie Sebastian Hartmann. Zudem werden als beispielhafte Institutionen vorgestellt: das Jüdische Museum Berlin, die Berlinische Galerie oder das museum kunst palast.
Im Vorfeld führte Kulturmanagement Network ein Interview mit Andrea Hausmann, Professorin für Kulturmanagement an der Europa Universität Viadrina.
KM: Der Fokus des 4. Viadrina Kulturmanagement Symposium liegt dieses Mal auf der Kunstvermittlung. Welchen Stellenwert sehen Sie für das Thema im Kulturmanagement?
Prof. Dr. Andrea Hausmann: Die Kunstvermittlung wurde bis vor ein paar Jahren in erster Linie aus pädagogischer Sicht betrachtet. In den letzten Jahren gibt es jedoch auch im Marketing ein zunehmendes Interesse am Thema, denn im Mittelpunkt der Kunstvermittlung steht der Besucher. Den bekannten Konzepten der Besuchergewinnung und Besucherbindung haben wir deshalb an der Viadrina das Konzept der Besucherentwicklung an die Seite gestellt: Was passiert mit dem Besucher, wenn er sich mit der Kunst auseinandersetzt? Damit hier möglichst viel Positives passiert, müssen Kunstvermittlung und Marketing unserer Meinung nach sehr eng zusammenarbeiten. Wie das gut funktionieren kann, soll im Rahmen unseres Symposiums diskutiert werden.
KM: Nun geht es nicht nur um Kunstvermittlung, sondern konkret um Neue Medien und ihre Potenziale. Was denken Sie, welche Impulse können diese für Vermittlungsarbeit in Museen geben?
AH: Jüngeres Publikum ist in vielen Museen deutlich unterrepräsentiert. Um neue Besuchergruppen zu gewinnen, müssen Anreize geschaffen werden, die deren Bedürfnissen in einem möglichst hohen Maße nachkommen. Durch spannende Museumsbesuche wird im Idealfall Besucherzufriedenheit geschaffen, welche langfristig zu Besucherbindung führt. Die Gruppe der 20- bis 30-Jährigen zeichnet sich dabei durch eine hohe Medienaffinität aus. Interaktivität und Partizipation gehören zu ihren grundlegenden Bedürfnissen. Kommt man diesen durch eine Einbindung der Neuen Medien in den Vermittlungsprozess in einem Museum nach, kann man diese Zielgruppe leichter für einen Besuch gewinnen. Das schöne ist, dass auch ältere Zielgruppen mittlerweile sehr medienaffin sind und zunehmend die Möglichkeit nutzen, via Smartphone und QR-Code mehr über ein Kunstwerk zu erfahren. Damit können verschiedene Zielgruppen vom Einsatz der Neuen Medien profitieren.
KM: Nun wird unter dem Begriff der Neuen Medien nicht überall dasselbe verstanden. Worum wird es im Rahmen des Symposiums konkret gehen?
AH: Es ist richtig, dass der Begriff der Neuen Medien recht weit gefasst ist. Wir wollen uns auf dem Symposium primär mit jenen Anwendungen beschäftigen, die besonders gut dazu eingesetzt werden können, Besucher zu gewinnen, zu binden und im Kontext der Kunsterfahrung weiter zu entwickeln. Das können u.a. Social Media sein. Das Symposium geht aber darüber hinaus und stellt z.B. neue Entwicklungen im Bereich des mobilen Webs, des Digital Storytelling oder der Augmented Reality in den Blickpunkt. Für alle Themen konnten wir Referentinnen und Referenten gewinnen, die im jeweiligen Bereich besonders ausgewiesen sind.
KM: Diese Themen sind Inhalte Ihrer Konferenz, die auch in Workshops mit Experten vertieft werden sollen. Was erhoffen Sie sich insgesamt vom diesjährigen Symposium?
AH: Unsere Veranstaltung will über den Status Quo und künftige Entwicklungen in der Kunstvermittlung informieren. Best Practice-Beispiele sollen Impulse für die eigene Arbeit geben. In den Workshops soll dann möglichst hands on unter Einbeziehung der konkreten Fragen der Konferenzteilnehmer gearbeitet werden. Unser Symposium will Diskussionen zum Thema anregen und die Akteure im Bereich Kunstvermittlung gegenüber den Neuen Medien weiter öffnen. Intention ist es auch, die Teilnehmenden zusammenzuführen und Erfahrungsaustausch untereinander zu ermöglichen. Ein Teil des Symposiums wird zudem in der Berlinischen Galerie als einem der führenden Berliner Häuser im Bereich der modernen Kunst und digitalen Kunstvermittlung stattfinden. Ich finde es passend, wenn Theorie und Praxis nicht nur thematisch, sondern auch räumlich zusammenfinden.
Kontakt/ Anmeldung
Ansprechpartner: Andrea Hausmann
Europa-Universität Viadrina
Große Scharrnstraße 59
15230 Frankfurt/Oder
+49 (0) 335 5534 2205
symposium@europa-uni.de
Weitere Informationen und das ausführliche Programm finden Sie hier.
Zu den Referenten gehören Prof. Dr. Birgit Mandel, Prof. Dr. Holger Simon, Jörn Brunotte, Dr. Michael Müller sowie Sebastian Hartmann. Zudem werden als beispielhafte Institutionen vorgestellt: das Jüdische Museum Berlin, die Berlinische Galerie oder das museum kunst palast.
Im Vorfeld führte Kulturmanagement Network ein Interview mit Andrea Hausmann, Professorin für Kulturmanagement an der Europa Universität Viadrina.
KM: Der Fokus des 4. Viadrina Kulturmanagement Symposium liegt dieses Mal auf der Kunstvermittlung. Welchen Stellenwert sehen Sie für das Thema im Kulturmanagement?
Prof. Dr. Andrea Hausmann: Die Kunstvermittlung wurde bis vor ein paar Jahren in erster Linie aus pädagogischer Sicht betrachtet. In den letzten Jahren gibt es jedoch auch im Marketing ein zunehmendes Interesse am Thema, denn im Mittelpunkt der Kunstvermittlung steht der Besucher. Den bekannten Konzepten der Besuchergewinnung und Besucherbindung haben wir deshalb an der Viadrina das Konzept der Besucherentwicklung an die Seite gestellt: Was passiert mit dem Besucher, wenn er sich mit der Kunst auseinandersetzt? Damit hier möglichst viel Positives passiert, müssen Kunstvermittlung und Marketing unserer Meinung nach sehr eng zusammenarbeiten. Wie das gut funktionieren kann, soll im Rahmen unseres Symposiums diskutiert werden.
KM: Nun geht es nicht nur um Kunstvermittlung, sondern konkret um Neue Medien und ihre Potenziale. Was denken Sie, welche Impulse können diese für Vermittlungsarbeit in Museen geben?
AH: Jüngeres Publikum ist in vielen Museen deutlich unterrepräsentiert. Um neue Besuchergruppen zu gewinnen, müssen Anreize geschaffen werden, die deren Bedürfnissen in einem möglichst hohen Maße nachkommen. Durch spannende Museumsbesuche wird im Idealfall Besucherzufriedenheit geschaffen, welche langfristig zu Besucherbindung führt. Die Gruppe der 20- bis 30-Jährigen zeichnet sich dabei durch eine hohe Medienaffinität aus. Interaktivität und Partizipation gehören zu ihren grundlegenden Bedürfnissen. Kommt man diesen durch eine Einbindung der Neuen Medien in den Vermittlungsprozess in einem Museum nach, kann man diese Zielgruppe leichter für einen Besuch gewinnen. Das schöne ist, dass auch ältere Zielgruppen mittlerweile sehr medienaffin sind und zunehmend die Möglichkeit nutzen, via Smartphone und QR-Code mehr über ein Kunstwerk zu erfahren. Damit können verschiedene Zielgruppen vom Einsatz der Neuen Medien profitieren.
KM: Nun wird unter dem Begriff der Neuen Medien nicht überall dasselbe verstanden. Worum wird es im Rahmen des Symposiums konkret gehen?
AH: Es ist richtig, dass der Begriff der Neuen Medien recht weit gefasst ist. Wir wollen uns auf dem Symposium primär mit jenen Anwendungen beschäftigen, die besonders gut dazu eingesetzt werden können, Besucher zu gewinnen, zu binden und im Kontext der Kunsterfahrung weiter zu entwickeln. Das können u.a. Social Media sein. Das Symposium geht aber darüber hinaus und stellt z.B. neue Entwicklungen im Bereich des mobilen Webs, des Digital Storytelling oder der Augmented Reality in den Blickpunkt. Für alle Themen konnten wir Referentinnen und Referenten gewinnen, die im jeweiligen Bereich besonders ausgewiesen sind.
KM: Diese Themen sind Inhalte Ihrer Konferenz, die auch in Workshops mit Experten vertieft werden sollen. Was erhoffen Sie sich insgesamt vom diesjährigen Symposium?
AH: Unsere Veranstaltung will über den Status Quo und künftige Entwicklungen in der Kunstvermittlung informieren. Best Practice-Beispiele sollen Impulse für die eigene Arbeit geben. In den Workshops soll dann möglichst hands on unter Einbeziehung der konkreten Fragen der Konferenzteilnehmer gearbeitet werden. Unser Symposium will Diskussionen zum Thema anregen und die Akteure im Bereich Kunstvermittlung gegenüber den Neuen Medien weiter öffnen. Intention ist es auch, die Teilnehmenden zusammenzuführen und Erfahrungsaustausch untereinander zu ermöglichen. Ein Teil des Symposiums wird zudem in der Berlinischen Galerie als einem der führenden Berliner Häuser im Bereich der modernen Kunst und digitalen Kunstvermittlung stattfinden. Ich finde es passend, wenn Theorie und Praxis nicht nur thematisch, sondern auch räumlich zusammenfinden.
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