Rückblick State for the Art 2008
The State of the Art oder fehlender Dialog?
Der aus der IG Kultur hervorgegangen Kulturrat Österreich veranstaltete vom 4.-6. März diesen Jahres sein erstes Symposium. Unter dem Motto "State for the Art" widmete man sich dem aktuellen Thema der Arbeits- und Berufssituation von Künstlern. 50-60 Gäste fanden sich in der Akademie der Bildenden Künste am Wiener Schillerplatz zusammen, was angesichts der ersten Veranstaltung zwar nicht schlecht, aber doch für die Brisanz des Themas und die weite Verbreitung der Informationen etwas enttäuschend war.
Nichtsdestotrotz entwickelten sich lebhafte Debatten, die sich so z.B. in Deutschland leider kaum noch entzünden. Hier haben sich viele Kulturschaffende offenbar längst zurückgezogen von gesellschaftlichen Diskussionen. Doch mag man dies auch beklagen - wenn man dann mit seinen Debatten wie in Wien weitestgehend unter sich bleibt, ist die Frage berechtigt, ob sich die Situation der Künstlerinnen und Künstler Österreichs verbessern kann. Was Not tut, ist der Dialog zwischen Kulturpolitikern und Kulturschaffenden einerseits und der Kulturschaffenden untereinander über gemeinsame und unterschiedliche Positionen andererseits. Da war es zwar ein Fortschritt, dass sich mit dem Kulturrat Österreich ein Dachverband aus verschiedenen Interessensgruppen in der Kultur zusammengeschlossen hat. Ob er allerdings die Positionen einer Mehrheit der Kulturschaffenden vertreten kann, darf bezweifelt werden. Linke, mit marxistischen Ideologien aufgeladene Argumente werden da in den Raum gestellt, ohne dass man eigene Alternativen formulieren konnte. Sicher, es gäbe vieles zu verbessern, gerade weil derzeit die Künstler in Österreich trotz sichtbarer Prosperität des Marktes für kulturelle Güter und Dienstleistungen nicht genügend von dieser Konjunktur profitieren. Als offenkundig schwächstes Glied der Wertschöpfungskette können viele von ihrem Schaffen kaum leben. Insofern darf man gespannt sein, wie die Mehrheit dieser Kulturschaffenden ihre Forderungen zu formulieren und durchzusetzen in der Lage ist. Vielleicht etablieren sich dann doch Plattformen, wo ein Dialog über die richtigen Konzepte stattfindet. Mit "State of the Art" wurde leider eine erste Chance dazu verspielt.
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