Love-Parade 2010
Safety Last
Im letzten Jahr musste die für Bochum geplante Love-Parade aufgrund nicht geklärter Sicherheitslage ausfallen. Wenn man sich nun das Ergebnis der diesjährigen Parade ansieht, so fallen zwei eklatante Sicherheitsprobleme auf, die auch das Gelände in Duisburg als ungeeignet erscheinen lassen müssen.
Das Gelände des alten Güterbahnhofes ist diversen Medienberichten zufolge keineswegs für eine solche Menschenmasse ausgelegt. Derzeit geistern Zahlenwerte zwischen 250.000 und 800.000 durch die Medien, ein genauer Wert wird vermutlich erst in den nächsten Tagen ans Licht kommen. Zugelassen war die Veranstaltung wohl nur für 500.000, es waren aber bis zu 1,4 Millionen Besucher anwesend - wenn auch bestimmt nicht alle gleichzeitig.
Im Vorfeld wurde von Polizei, Feuerwehr sowie von verschiedenen Personen im Internet mehrfach deutlich vor dem gefährlichen Nadelöhr der Zugangstunnel zur Parade gewarnt (siehe Artikel von SPON und heise). Die Stadtverwaltung Duisburg schlug nach aktueller Nachrichtenlage diese Warnungen allesamt in den Wind und vertraute auf ihr "stichhaltiges Sicherheitskonzept" mit bspw. weniger Sicherheitskräften als von der Gewerkschaft der Polizei gefordert. Welch schwerwiegender Fehler das war, zeigen nun die 19 Toten und mehr als 300 zum Teil schwer Verletzten. 16 Menschen verloren im Bereich des Zugangs ihr Leben, drei weitere verstarben wenig später im Krankenhaus.
Wie konnte man eine eigentlich zu kleine Fläche mit zu wenigen Zugängen für eine Veranstaltung dieser Größenordnung auswählen und genehmigen? Dies sind die Fragen, welche lückenlos geklärt werden müssen. Was wir nicht brauchen, ist eine neue, schärfere Gesetzgebung.
Die Versammlungsstättenverordnung (VStättVO) für Nordrhein-Westfalen sieht ähnlich aus wie in allen anderen Bundesländern der Republik. So ist für je zwei Besucher ein Quadratmeter Veranstaltungsfläche zur Verfügung zu stellen. An die Besucherzahl ist außerdem die Breite der Rettungswege anzupassen - oder, im umgekehrten Falle mit nicht veränderbaren Zugängen, die Besucherzahl an die jeweilige Örtlichkeit. Je 600 Besucher ist eine Breite von 1,20 Metern vorgesehen, die sich bei einer Veranstaltung dieser Größe eigentlich nur auf einer vollkommen freien, sehr weiträumigen Fläche mit direkter Anbindung an öffentliche Verkehrswege realisieren lässt.
Dies sind die beiden wesentlichen Punkte, die in diesem Fall eine Massenpanik begünstigt haben und für die man jetzt die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen muss.
Für die Love-Parade wird diese Aufklärung vermutlich zu spät kommen, denn sie wird auf absehbare Zeit wahrscheinlich nicht wieder stattfinden.
Im Vorfeld wurde von Polizei, Feuerwehr sowie von verschiedenen Personen im Internet mehrfach deutlich vor dem gefährlichen Nadelöhr der Zugangstunnel zur Parade gewarnt (siehe Artikel von SPON und heise). Die Stadtverwaltung Duisburg schlug nach aktueller Nachrichtenlage diese Warnungen allesamt in den Wind und vertraute auf ihr "stichhaltiges Sicherheitskonzept" mit bspw. weniger Sicherheitskräften als von der Gewerkschaft der Polizei gefordert. Welch schwerwiegender Fehler das war, zeigen nun die 19 Toten und mehr als 300 zum Teil schwer Verletzten. 16 Menschen verloren im Bereich des Zugangs ihr Leben, drei weitere verstarben wenig später im Krankenhaus.
Wie konnte man eine eigentlich zu kleine Fläche mit zu wenigen Zugängen für eine Veranstaltung dieser Größenordnung auswählen und genehmigen? Dies sind die Fragen, welche lückenlos geklärt werden müssen. Was wir nicht brauchen, ist eine neue, schärfere Gesetzgebung.
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