27.08.2012

Autor*in

Dirk Heinze
Praktika im Goethe-Institut

Kulturmanagement

Morgen zum 253. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe steht das Goethe-Institut stärker als sonst im Mittelpunkt. Es ist auch als Praktikumsanbieter für junge Kulturmanager interessant.
In der Augustausgabe des KM Magazins veröffentlichten wir drei Porträts von Goethe-Instituten, geschrieben von jungen Kulturmanagerinnen, die dort in den letzten Monaten ihr Praktikum absolvierten. Ihre Zeit in Boston, Stockholm und Dhaka beschrieben alle als spannend und bereichernd. Wir wollten im Nachgang noch einmal von ihnen wissen, ob ihre Erwartungen und Ziele erfüllt worden sind. Dies trifft insbesondere für den Einblick in die Strukturen und Abläufe zu, die ja bei 149 Instituten und 10 Verbindungsbüros in 92 Ländern für Außenstehende schwer durchschaubar ist. Anne Odoj, die 3 Monate in Bangladesh war und derzeit ihren Master in Kulturmanagement und Kulturtourismus in Frankfurt (Oder) absolviert, lobt die Eigenverantwortung und die Spielräume, die ihr bei der Vorbereitung und Durchführung von Projekten gewährt wurden. Die Projekte waren dabei selbst recht vielfältig: von Filmworkshops über Konzerte, Ausstellungen bis zu Lesungen war alles dabei. Dabei konnte sie Marketingkenntnisse aus dem Studium nun in der Praxis unmittelbar anwenden. Nach einer eher schlecht besuchten Filmnacht betrieb sie Ursachenforschung, schaut anschließend nach zusätzlichen Verbreitungskanälen und konnte insbesondere über Kontakte zur Universitäten die Besucherzahl beim nächsten Mal vervierfachen.
 
 
Auch Simone Schütz hoffte in ihren drei Praktikumsmonaten am Goethe-Institut in Stockholm Fähigkeiten anwenden zu können, die sie beim Studium erworben hatte. Da sie jedoch kaum mit Aufgabenbereichen in Berührung kam, die ihre theoretischen Kenntnisse aus dem Studium beispielsweise zu Veranstaltungsrecht, Marketing oder Projektmanagement erforderten. Dafür kamen ihre Kompetenzen zugute, die sie bereits bei anderen Praktika erworben hatte. Außerdem waren ihre Softskills gefragt. Gefehlt hatten ihr bessere Schwedisch-Kenntnisse für die Kommunikation mit Kooperationspartnern, Künstlern und dem Publikum.
 
Beklagt wird von beiden Kulturmanagerinnen die geringe Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, was teilweise die geringe Bekanntheit des Goethe-Instituts in den Ländern erklärt. Man ist mangels eigenem Personal vor Ort auf die Zentrale in München oder die Botschaft angewiesen - individuelle PR ist da schwer möglich. Anne Odoj geht davon aus, dass das Goethe-Institut in Bangladesh gerade einmal der urbanen Mittel- und Oberschicht bekannt ist, obwohl die zahlreichen Angebote der Einrichtung kostenfrei sind. Dies belegt ihr mehrfaches Taxi-Erlebnis: "Während ich dem Rikschafahrer - sogar auf Bangla - anwies, mich zum Goethe-Institut zu fahren und wir manchmal nur zwei Querstraßen davon entfernt waren, wussten viele Fahrer oder Gefragte auf der Straße nicht, wo es liegt", berichtet Odoj.
 
Etwas besser sieht es in Schweden aus, wo es neben Stockholm auch ein zweites Büro in Göteborg gibt. "Die Sprachabteilung des Instituts arbeitet mit Deutschlehrern aus ganz Schweden zusammen und auch die Kulturprojekte bewegen sich nicht nur innerhalb der Stockholmer Kulturszene, sondern werden auch mit Kulturinstitutionen der gesamten Region und überregional umgesetzt", weiß Simone Schütz zu erzählen. Das Ergebnis: unter den kulturaffinen Schweden, vor allem diejenigen mit Interesse an deutscher Kultur kennt man das Goethe-Institut.
 
Anja Friedrich war bei ihrem Praktikum in Boston schwerpunktmäßig in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, gestaltete Newsletter und Programmhefte, veröffentlichte Veranstaltungen im internet und den sozialen Netzwerken. Wie die beiden anderen Kulturmanagerinnen bereitete ihr die Arbeit viel Freude, unterstreicht vor allem den Umstand, dass man gerade bei Auslandsaufenthalten seine eigenen Sichtweisen hinterfragen kann.
 
In einer Sache waren sich alle drei einig: das Praktikum beim Goethe-Institut ist im Grunde zu kurz, um alle Möglichkeiten zu nutzen, die sich für die Umsetzung ihres Wissens und Könnens in die Praxis bieten.
 
 
 

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