Studie Tourismus 2020
Fünf Top-Tourismus-Trends
Trotz Krisenszenarien und Konsumstau: Das Reisebusiness zählt zu den globalen Schlüsselbranchen der Zukunft. Das Reisen avanciert zu einer Selbstverständlichkeit und wird zum menschlichen Grundbedürfnis, wobei jedoch die Ziele zur Beliebigkeit degenerieren. Um die Urlauber langfristig als Kunden zu gewinnen, müssen die neuen Wünsche erkannt und erfüllt werden. Das deutsche Zukunftsinstitut von Matthias Horx benennt in einer aktuellen Studie "Tourismus 2020" die fünf wichtigsten Trends des Sehnsuchts- und Wachstumsmarktes Tourismus:
1. Health Holidays: Wie das neue Luxusgut Gesundheit das Reiseverhalten verändert Kein Reiseveranstalter, kein Ferienort oder Hotel kann sich dem Thema Gesundheit auf Reisen heute noch entziehen. Das Luxusgut wird zum entscheidenden Faktor beim täglichen Einkauf ebenso wie bei der Gestaltung des Urlaubs: ob präventiv durch gesundes Essen(www.cuisinartresort.com), durch die Vermittlung eines gesünderen Lebensstils (www.bollants.de), im Rahmen eines Sabbaticals (www.ausstieg-auf-zeit-service.de); rehabilitierend während einer Dialyse-Kreuzfahrt (www.transocean.de) oder behandelnd auf einer Skalpell-Safari, bei der Urlaub und Zahnoperationen (www.dentaltravel.ch) oder Ferien und Fettabsaugen (www.schoenheitschirurgie-in-suedafrika.de) kombiniert werden. Die Branche kann allerdings nur dann wirklich von dem neuen Health-Empowerment profitieren, wenn
sie es schafft, die Grenzen zwischen Gesundheit und Genuss, Patient und Gast einzureißen.
2. Mass-Adventure: Exklusivität und Abenteuer sind die neuen, alten Wünsche der Reisenden Einen individuellen, erlesenen Ort wünschen sich die Urlauber, der noch "entdeckt" werden darf und nicht schon vom Nachbarn und Kollegen bereist wurde. Diese Klientel erwartet handgefertigte Reisen, die ihr Erlebnisse garantieren, durch die der Urlaub einzigartig wird und sich von allen bisherigen Ferien unterscheidet. Das können Flüge in die Schwerelosigkeit(www.xoprivate.com), eine Reise ins Weltall (www.spaceadventures.com) oder ein Aufenthalt in einem Unterwasserhotel (www.hydropolis.com) sein, aber auch die individuell konzipierte Luxusreise auf das Atoll Dhoni Mighili (www.ggt.de) oder Kontakt mit Idolen (ww.thebluefish.com) ebenso wie mit Bewohnern und der Kultur ferner Länder (www.cultoura.ch).
3. High Convenience: Services und Support, um die knappe Ressource Zeit zu schonen
Um die freien Stunden und Tage so effektiv und intensiv wie möglich nutzen zu können, sind unterstützende Angebote und Support für den Urlauber das A und O jeder Reise. Denn speziell auf Reisen ist das Bedürfnis nach Zeitsouveränität besonders groß. Lästige Alltagstätigkeiten werden dankend an Hotelpersonal oder Concierge- Services abgegeben. Je mehr Support und Komfort vorhanden sind, desto zufriedener ist die Kundschaft. Komfort heißt Genuss, Concierge- Dienstleistungen mehr Zeit für die wichtigen Dinge - sich selbst, Familie, Freunde und auch Arbeit. High Convenience kann dann Komfort auf Reisen, etwa im Flugzeug in HiEnd-Schlafsesseln (www.finnair.com) oder durch einen Schlafservice, wie den "Club World Sleeper Service" der British Airways, bedeuten, aber auch unterstützender Luxus während des Aufenthalts durch personalisierte Hotels (www.slh.com) oder Nachbringservices (www.time-matters.com).
4. Social & Creative: Die Mitglieder der Kreativen Klasse sind Reisende per se Die Kreative Klasse ist ständig und überall auf der Suche nach Inspiration und beflügelnden Gesprächen. Das Internet hat die Welt überschaubar gemacht und Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen, aber gleichen Interessen und Denkweisen vernetzt. Für das stetig wachsende Heer der Wissensarbeiter, selbstständig und doch im Team arbeitend, sind kommunikative, soziale und inspirierende Faktoren bei der Wahl der Reise ausschlaggebend. Hotels wie etwa das Fox in Kopenhagen (www.hotelfox.dk), das Haus Hirt in Bad Gastein (www.haus-hirt.com) oder die Pergola Residence in Südtirol (www.pergola-residence.it) schaffen ein solch kreatives Ambi-
ente. Andere Perspektiven versprechen hingegen Angebote eines neuen Sightseeings in Form einer Möbelsafari (www.mobelriket.se). Individualismus und Gemeinschaftlichkeit widersprechen sich nicht länger Werte, von denen insbesondere die heranwachsende Creative Class geprägt ist. Für die derzeitige Teenagergeneration, die seit Ende der 1980 Geborenen (Moklofs - Mobile Kids with Lots of Friends), ist die glokale Gemeinschaft schon jetzt ein zentraler Wert. Nicht länger ist der Ort das vorrangige Ziel, sondern der kommunikative Faktor (http://www.couchsurfing.com, http://www.younglinetravel.de).
5. Eco-Tourism: Lifestyle mit gutem Gewissen kommt zukünftig immer stärker ins Spiel und wird zur Produktivkraft Totgesagte leben länger: Die ökologische Revolution findet doch statt, wenn auch anders als erwartet. Es sind das schlechte Gewissen und der ganz eigensüchtige Wunsch nach Gesundheit, die Konsumenten heute zur ethisch und umweltfreundlich korrekteren Variante greifen lassen. Das aber nur vor dem Hintergrund, dass Genuss, Spaß und Individualität garantiert sind. Fliegen ohne schlechtes Gewissen ermöglichen Emissionsrechner, wie der von www.travelscout24.de, Skifahren mit grünem Bewusstsein garantieren windbetriebene Skilifte - etwa der Cirque Ski Lift in Aspen. Genuss und Komfort widersprechen sich nicht länger mit Ökologie, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Ganz im Gegenteil: Solche Anbieter profitieren von den neuen Öko-Touristen, die Szene, Lifestyle und Qualität mit ethisch und ökologisch korrektem Verhalten kombinieren. Vorreiter auf diesem Gebiet sind beispielsweise das Casa Camper(www.casacamper.com), das in Barcelona Komfort, Design und Öko vereint, oder das Hotel Básico in Mexiko (www.hotelbasico.com), das nahezu vollständig aus recycelten Materialien besteht, dessen Angebot (Club, Cocktails und no Children) sich aber an die Spaßgesellschaft richtet.
Drei zentrale Thesen zur Urlaubswelt 2020
-Tourismus wird zur Luxusdienstleistung: Extravagante Services und ausgefallene Leistungen bestimmen nicht nur das Angebot für Besserverdiener. Auch die breite Masse verlangt immer stärker nach Deep-Support-Lösungen.
-Individualisierung bestimmt immer mehr den Reisemarkt: Die Angebotsbreite wird unüberschaubar, doch gleichzeitig kann auf jedes Bedürfnis eingegangen werden.
-Mood-Management: Wichtig sind nicht länger die Urlaubsziele, sondern die Befriedi-
gung des Wunsches nach Service, Convenience sowie ganzheitlichen Wohlfühlkonzep-
ten.
Mehr zum Thema: Tourismus 2020 - Die neuen Sehnsuchtsmärkte, Dr. Eike Wenzel und Anja Kirig, Zukunftsinstitut GmbH, Kelkheim, Februar 2006, 101 Seiten, ISBN 3- 938284-14-5, 190,-- Euro
sie es schafft, die Grenzen zwischen Gesundheit und Genuss, Patient und Gast einzureißen.
2. Mass-Adventure: Exklusivität und Abenteuer sind die neuen, alten Wünsche der Reisenden Einen individuellen, erlesenen Ort wünschen sich die Urlauber, der noch "entdeckt" werden darf und nicht schon vom Nachbarn und Kollegen bereist wurde. Diese Klientel erwartet handgefertigte Reisen, die ihr Erlebnisse garantieren, durch die der Urlaub einzigartig wird und sich von allen bisherigen Ferien unterscheidet. Das können Flüge in die Schwerelosigkeit(www.xoprivate.com), eine Reise ins Weltall (www.spaceadventures.com) oder ein Aufenthalt in einem Unterwasserhotel (www.hydropolis.com) sein, aber auch die individuell konzipierte Luxusreise auf das Atoll Dhoni Mighili (www.ggt.de) oder Kontakt mit Idolen (ww.thebluefish.com) ebenso wie mit Bewohnern und der Kultur ferner Länder (www.cultoura.ch).
3. High Convenience: Services und Support, um die knappe Ressource Zeit zu schonen
Um die freien Stunden und Tage so effektiv und intensiv wie möglich nutzen zu können, sind unterstützende Angebote und Support für den Urlauber das A und O jeder Reise. Denn speziell auf Reisen ist das Bedürfnis nach Zeitsouveränität besonders groß. Lästige Alltagstätigkeiten werden dankend an Hotelpersonal oder Concierge- Services abgegeben. Je mehr Support und Komfort vorhanden sind, desto zufriedener ist die Kundschaft. Komfort heißt Genuss, Concierge- Dienstleistungen mehr Zeit für die wichtigen Dinge - sich selbst, Familie, Freunde und auch Arbeit. High Convenience kann dann Komfort auf Reisen, etwa im Flugzeug in HiEnd-Schlafsesseln (www.finnair.com) oder durch einen Schlafservice, wie den "Club World Sleeper Service" der British Airways, bedeuten, aber auch unterstützender Luxus während des Aufenthalts durch personalisierte Hotels (www.slh.com) oder Nachbringservices (www.time-matters.com).
4. Social & Creative: Die Mitglieder der Kreativen Klasse sind Reisende per se Die Kreative Klasse ist ständig und überall auf der Suche nach Inspiration und beflügelnden Gesprächen. Das Internet hat die Welt überschaubar gemacht und Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen, aber gleichen Interessen und Denkweisen vernetzt. Für das stetig wachsende Heer der Wissensarbeiter, selbstständig und doch im Team arbeitend, sind kommunikative, soziale und inspirierende Faktoren bei der Wahl der Reise ausschlaggebend. Hotels wie etwa das Fox in Kopenhagen (www.hotelfox.dk), das Haus Hirt in Bad Gastein (www.haus-hirt.com) oder die Pergola Residence in Südtirol (www.pergola-residence.it) schaffen ein solch kreatives Ambi-
ente. Andere Perspektiven versprechen hingegen Angebote eines neuen Sightseeings in Form einer Möbelsafari (www.mobelriket.se). Individualismus und Gemeinschaftlichkeit widersprechen sich nicht länger Werte, von denen insbesondere die heranwachsende Creative Class geprägt ist. Für die derzeitige Teenagergeneration, die seit Ende der 1980 Geborenen (Moklofs - Mobile Kids with Lots of Friends), ist die glokale Gemeinschaft schon jetzt ein zentraler Wert. Nicht länger ist der Ort das vorrangige Ziel, sondern der kommunikative Faktor (http://www.couchsurfing.com, http://www.younglinetravel.de).
5. Eco-Tourism: Lifestyle mit gutem Gewissen kommt zukünftig immer stärker ins Spiel und wird zur Produktivkraft Totgesagte leben länger: Die ökologische Revolution findet doch statt, wenn auch anders als erwartet. Es sind das schlechte Gewissen und der ganz eigensüchtige Wunsch nach Gesundheit, die Konsumenten heute zur ethisch und umweltfreundlich korrekteren Variante greifen lassen. Das aber nur vor dem Hintergrund, dass Genuss, Spaß und Individualität garantiert sind. Fliegen ohne schlechtes Gewissen ermöglichen Emissionsrechner, wie der von www.travelscout24.de, Skifahren mit grünem Bewusstsein garantieren windbetriebene Skilifte - etwa der Cirque Ski Lift in Aspen. Genuss und Komfort widersprechen sich nicht länger mit Ökologie, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Ganz im Gegenteil: Solche Anbieter profitieren von den neuen Öko-Touristen, die Szene, Lifestyle und Qualität mit ethisch und ökologisch korrektem Verhalten kombinieren. Vorreiter auf diesem Gebiet sind beispielsweise das Casa Camper(www.casacamper.com), das in Barcelona Komfort, Design und Öko vereint, oder das Hotel Básico in Mexiko (www.hotelbasico.com), das nahezu vollständig aus recycelten Materialien besteht, dessen Angebot (Club, Cocktails und no Children) sich aber an die Spaßgesellschaft richtet.
Drei zentrale Thesen zur Urlaubswelt 2020
-Tourismus wird zur Luxusdienstleistung: Extravagante Services und ausgefallene Leistungen bestimmen nicht nur das Angebot für Besserverdiener. Auch die breite Masse verlangt immer stärker nach Deep-Support-Lösungen.
-Individualisierung bestimmt immer mehr den Reisemarkt: Die Angebotsbreite wird unüberschaubar, doch gleichzeitig kann auf jedes Bedürfnis eingegangen werden.
-Mood-Management: Wichtig sind nicht länger die Urlaubsziele, sondern die Befriedi-
gung des Wunsches nach Service, Convenience sowie ganzheitlichen Wohlfühlkonzep-
ten.
Mehr zum Thema: Tourismus 2020 - Die neuen Sehnsuchtsmärkte, Dr. Eike Wenzel und Anja Kirig, Zukunftsinstitut GmbH, Kelkheim, Februar 2006, 101 Seiten, ISBN 3- 938284-14-5, 190,-- Euro
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