Was verbindet Filmer und Architekten? Womit verdienen Journalisten und Musiker morgen ihr Geld? Welche Impulse setzen Künstler und Designer für Strukturwandel und Stadtentwicklung? Und welche Rolle spielt das für eine Stadt wie Bremen? Im jetzt erschienenen Buch KLUB ANALOG kommen die Akteure selbst zu Wort und schildern aus ihrer Sicht die Bedingungen und Perspektiven für kreatives Arbeiten in Bremen. Die beispielgebende Publikation wagt erstmals einen Blick hinter die Kulissen der bisher überwiegend statistisch betrachteten Branche der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Das Zauberwort der Kultur- und Kreativwirtschaft weckt seit einigen Jahren viele Hoffnungen und Erwartungen für zukünftige Standortentwicklung und neue wirtschaftliche Perspektiven in sich wandelnden Märkten. Gefasst wird unter diesem Begriff ein heterogener und kleinteiliger Wirtschaftsbereich, der mit überwiegend kleinen Unternehmen und Einzelakteuren aus den verschiedensten kreativen Berufsfeldern in der Summe eine der größten und umsatzstärksten Branchen in Deutschland bildet. Zahlreiche Kulturwirtschaftsberichte aus Ländern und Kommunen versuchten bisher diese Branche statistisch zu erfassen, spezifische Arbeitsfelder einzugrenzen und quantitative Vergleichsdaten zu ermitteln.
Was bei diesen Untersuchungen jedoch oftmals in den Hintergrund tritt, sind die Akteure selbst, ihre besonderen Arbeitsweisen, Arbeitsbedingungen und ihre eigene Positionierung zwischen kreativ-schöpferischer Arbeit und wirtschaftlichem Handeln. Welches sind die Besonderheiten in den Feldern Design, Film, Architektur, Musik, Buch, Darstellende Kunst, Presse, Bildende Kunst, Rundfunk, Werbung und Software/Games? Wo und wie arbeiten die Akteure? Welche Motivationen und Ziele verbinden sie mit ihrer Arbeit? Und wie sehen sie selbst die Einordnung in den Bereich der Kreativwirtschaft und die damit verbundenen Erwartungen? Mit diesen Fragen haben sich im letzten Jahr in einer von der Wirtschaftsförderung Bremen unterstützten Veranstaltungsreihe zahlreiche Bremer Akteure aus allen kreativwirtschaftlichen Bereichen beschäftigt und sind miteinander ins Gespräch gekommen.
Das jetzt im Bremer Schünemann-Verlag erschienene Buch KLUB ANALOG greift Impulse aus der gleichnamigen Veranstaltungsreihe auf, stellt Querverbindungen her und bittet die Akteure kreativen Arbeitens selbst auf die Bühne. KLUB ANALOG nimmt den Leser mit auf einen Streifzug durch das Innere der Bremer Kultur- und Kreativwirtschaft. Elf Autoren und Autorenteams aus den verschiedenen Teilbranchen schildern in Essays, Geschichten und Interviews ihre Sicht auf die Bedingungen und Perspektiven für kreativwirtschaftliche Arbeitsfelder in Bremen. Entstanden ist eine ganz andere Art von Kulturwirtschaftsbericht geschrieben von den Kreativen selbst und interessant für alle, die sich mit dem Thema beschäftigen möchten. KLUB ANALOG ermöglicht lebendige Einsichten und Eindrücke aus erster Hand in ein ebenso spannendes, wie kaum erforschtes Arbeits- und Wirtschaftsfeld. Die außergewöhnliche Gestaltung und Ausstattung durch Designer aus dem Umfeld der Hochschule für Künste macht das Buch dabei selbst zu einem Aushängeschild kreativer Zusammenarbeit in Bremen. Produziert wurde das Buch im Auftrag der WFB. Der KLUB ANALOG wird in diesem Jahr als KLUB DIALOG mit neuen Veranstaltungen, Formaten und Ideen fortgeführt.