Auszeichnung
Erster Kulturlichter Preis für digitale kulturelle Bildung verliehen
Den Kulturlichter Preis des Bundes erhielt die "Lernplattform für Jewish Places" vom Jüdischen Museum Berlin. Das Projekt "Fabmobil - eine fahrende Kunst- und Digitalwerkstatt für den ländlichen Raum" des Constitute e.V. aus Dresden wurde mit dem Preis der Länder ausgezeichnet. Der Preis des Publikums ging an das Projekt "Wandertag im Weltraum" von ASA-FF.
Der Preis des Bundes, verliehen von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, ist mit 20.000 Euro dotiert. Er zeichnet ein Projekt aus, das bundesweit zur Anwendung gebracht werden kann. Mit der "Lernplattform für Jewish Places" können sich Nutzer*innen über jüdische Orte der Gegenwart und der Vergangenheit informieren und selbst aktiv werden, indem sie das Onlineportal mit eigenen Rechercheergebnissen zur lokalen jüdischen Geschichte bei ihnen vor Ort ergänzen. Mit dem Preisgeld soll eine erweiterte Lernplattform mit verschiedenen Bildungsmaterialien zur Verfügung gestellt werden, sodass Lehrkräfte beispielsweise eigene Projekte rund um Jewish Places durchführen können. Jewish Places ist mit allen gängigen Browsern und mobilen Endgeräten abrufbar. Entwickelt wurde sie vom Jüdischen Museum Berlin. Weiterentwickelt wird sie in einem wachsenden Netzwerk von Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters: "Aus gutem Grund heißt der neue Bund-Länder-Preis für kulturelle Bildung ‚Kulturlichter‘, denn wir wollen gute Ideen leuchten lassen. Strahlkraft für eine echte ‚Kultur für alle‘ entwickelt die Plattform Jewish Places, die wir heute zum ersten Mal mit dem Preis des Bundes auszeichnen. Sie lädt dazu ein, jüdisches Leben in jedem Winkel Deutschlands zu erkunden und bringt uns damit die Vielfalt der jüdischen Kultur hierzulande näher. Genau solche Projekte sind es, mit denen sich Kultureinrichtungen in ganz Deutschland vor allem der jüngeren Generation dabei empfehlen, unser Zusammenleben gemeinsam mit cleveren Ideen zu gestalten."
Mit dem Preis der Länder, der durch den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler vergeben wurde, würdigen die Bundesländer ein regional und interregional übertragbares Projekt. Der Preis der Länder ist ebenfalls mit 20.000 Euro dotiert. Das Fabmobil des Constitute e.V. aus Dresden ist eine mobile Technologiewerkstatt und ein fahrendes Kunst-, Kultur und Zukunftslabor für die ländlichen Räume der Lausitz. Es ist ein mit Digitaltechnik und Werkzeugmaschinen ausgestatteter Doppeldeckerbus und bietet Workshops und Kurse an - vor allem für junge, aber auch ältere Menschen. Das Fabmobil vermittelt neue digitale Kreativtechnologien sowie computergestützte Kunst und Gestaltung. Ziel des Fabmobils ist es, Creative Technologies wie 3D-Druck, Virtual Reality, Robotik und Programmierung in den ländlichen Raum zu bringen.
Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst: "Nicht nur in Zeiten der Pandemie ist die Ermöglichung kultureller Teilhabe - insbesondere im ländlichen Raum - ein wichtiges Thema für die Kulturpolitik der Länder. Daher freue ich mich über ein so inspirierendes Projekt wie das Fabmobil vom Verein Constitute, das erfolgreich vor allem Jugendliche zum Mitmachen, Mitdenken und Gestalten gewinnt und kreativ an neue digitale Technologien heranführt. Ich gratuliere ganz herzlich zum KULTURLICHTER-Preis 2020 in der Kategorie ,Preis der Länder´ und würde mich freuen, wenn das Projekt vielen anderen Akteuren der kulturellen Bildung als Inspiration dient."
Der Preis des Publikums prämiert ein Projekt mit besonderem Potenzial. Der Preisträger erhält damit eine maßgeschneiderte Beratung für die Weiterentwicklung seines Vorhabens "Wandertag im Weltraum". Die Kulturstiftung der Länder und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstützen damit ideell die Umsetzung des herausragenden Konzepts, das noch professionellen Anschub für die Umsetzung benötigt, sei es bei der technischen Entwicklung, der Netzwerkarbeit oder bei der Weiterentwicklung des Vermittlungskonzepts. Die Beratung orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen und Anliegen des Projekts, auf die dann passgenau eingegangen wird. Über den Preis des Publikums wurde in einem ein Online-Voting entschieden. Er ist nicht finanziell dotiert.
Wandertag im Weltraum ist ein digitales Klassenzimmerstück als interaktives Figurentheater im Online-Stream für die Klassenstufen drei bis fünf. Das Stück erzählt die Geschichte der Astronautin Dr. Radix und dem Außerirdischen L.A.I.K. Es geht um den Weltraum, die ISS und die Zerstörung des Regenwaldes. Professionelles Puppentheater, interaktive und innovative digitale Elemente sind in diesem Stück verbunden. Die Schülerinnen und Schüler können im Zuge der digitalen Aufführungen sowohl mit den Spielerinnen und Spielern der digitalen Bühne als auch miteinander kommunizieren und so in das Geschehen eingreifen und den Lauf der Welt verändern.
Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder und Co-Vorsitzender der Jury: "129 Kultureinrichtungen und kulturelle Träger haben sich um den Deutschen Preis für Kulturelle Bildung ,KULTURLICHTER‘ 2020 beworben. Das zeigt, dass es einen großen Bedarf an digital unterstützten Angeboten der kulturellen Bildung und Kulturvermittlung gibt. Beeindruckt haben mich die große Experimentierfreude und die Bereitschaft der Bewerber*innen, sich mit ihren Angeboten gerade auch an ein Publikum zu richten, das sie bislang nicht erreicht haben. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern und wünsche Ihnen, dass dem Vorbild ihrer beispielgebenden Projekte viele weitere Einrichtungen in Deutschland folgen."
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