Best Practice
Studieren in Riga II
Studieren an der lettischen Kulturakademie
Die erste Frage, wenn ich erzähle, dass ich in Riga Medien- und Kulturmanagement studiere, ist: Liegt das nicht in Litauen? Nach der Korrektur dieser kleinen Verwechslung schließt sich meist die zweite Frage nahtlos an: Aber warum Lettland? Das ist dann schon etwas schwieriger zu beantworten, schließlich gibt es in Deutschland etliche Masterstudiengänge für Kulturmanagement. Nun ja, Riga hat zunächst einmal den großen Vorteil, dass es eben nicht Deutschland ist. Eine neue Kultur, neue Menschen, neue Lebensbedingungen, all das war für mich extrem spannend und machte das Studium hier attraktiv. Das Aufregendste dabei war, dass ich Lettland vorher nie bereist hatte. Hier sind die Menschen zwar nochmals komplett anders, aber in meinen anfänglichen Überlegungen, ob ich dieses Studium anfangen sollte oder nicht, spielte der Faktor des Standortes Lettland durchaus eine große Rolle. Hinzu kommt, dass es in diesem kleinen Land eine stark vernetzte und sehr rege Kulturszene gibt, in der man auch als Ausländer schnell Kontakte knüpfen kann. Als eines der jüngsten Mitglieder der EU besitzt Lettland außerdem großes Wachstumspotenzial.
Aber für die Wahl eines Studiengangs gibt es ja nicht nur geographische Gründe. Bei meinen ersten Recherchen war ich von den Inhalten des Studiums sehr schnell begeistert. Nicht nur kulturrelevante Themen werden behandelt, sondern in gleichem Maße wirtschaftliche Grundlagen und Elemente der Personalführung und der Unternehmenskommunikation. Seit fast einem Jahr bin ich nun Studentin des Masterstudiengangs "Medienund Kulturmanagement" in Riga und kann schon eine kleine Bilanz ziehen.
Meine großen Erwartungen, die ich in das Studium hatte, haben sich größtenteils erfüllt. Der Unterricht ist vielfältig und dank der erfahrenen, aus der Praxis kommenden Dozenten, realitätsnah gestaltet. Unter den Studenten hat sich schnell ein erstaunlicher Teamgeist entwickelt, ein Wir-Gefühl, das geprägt ist von Hilfsbereitschaft, Freundschaft und gemeinsamen Aktivitäten außerhalb der Uni. Und das, obwohl wir erst insgesamt 12 Wochen miteinander studiert haben.
Denn, und das ist auch eine Besonderheit des Studiums, die Semester hier in Riga sind in jeweils intensive, 6-wöchige Blöcke aufgeteilt. Dazwischen reisen die Deutschen zurück in die Heimat. Diese Aufteilung ist praktisch, denn das Studium lässt sich so berufsbegleitend absolvieren. Ein kleiner Wermutstropfen kann aber auch bei meinem Masterprogramm nicht verleugnet werden: Kultur ist ein weites Feld und ein manchmal sehr vager Begriff. Gerade deshalb ist es schwierig, den verschiedenen Vorstellungen und Erwartungen der Studenten an das Studienprogramm gerecht zu werden. Der eine möchte unbedingt die Theaterwelt kennen lernen, während sich der andere für bildende Kunst interessiert. Wieder ein anderer träumt von einer Karriere in der Musikbranche. So kann man sich oft "nur" auf die Grundlagen beschränken. Die Konsequenz daraus ist, dass das Studium viel Eigeninitiative erfordert.
Das wiederum ist aber auch eine große Stärke des Studiengangs, denn eigenes Engagement und Begeisterung für ein bestimmtes Fachgebiet, verbunden mit dem Wunsch, sich selbst weiter zu bilden und immer wieder neugierig zu sein auf alles Unbekannte, sind wichtige Schlüsselqualifikationen. Neu und unbekannt ist in Lettland ohnehin fast alles. Wer sich also für ein Studium hier entscheidet, bringt schon eine der wichtigsten Schlüsselqualifikationen mit: die Neugier.
KRISTIN PIESKER studiert ebenfalls an der Latvian Academy of Culture in Riga und absolvierte als erstes Studium einen zweisprachigen Bachelor in Regensburg und Clermont-Ferrand (Frankreich). Sie sammelte Praxiserfahrung u.a. beim Touristenbüro der Stadt Lille, beim deutschfranzösischen Forschungsinstitut für Sozialwissenschaften "Centre Marc Bloch" in sowie im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Alpenverein e.V. in München.
Aber für die Wahl eines Studiengangs gibt es ja nicht nur geographische Gründe. Bei meinen ersten Recherchen war ich von den Inhalten des Studiums sehr schnell begeistert. Nicht nur kulturrelevante Themen werden behandelt, sondern in gleichem Maße wirtschaftliche Grundlagen und Elemente der Personalführung und der Unternehmenskommunikation. Seit fast einem Jahr bin ich nun Studentin des Masterstudiengangs "Medienund Kulturmanagement" in Riga und kann schon eine kleine Bilanz ziehen.
Meine großen Erwartungen, die ich in das Studium hatte, haben sich größtenteils erfüllt. Der Unterricht ist vielfältig und dank der erfahrenen, aus der Praxis kommenden Dozenten, realitätsnah gestaltet. Unter den Studenten hat sich schnell ein erstaunlicher Teamgeist entwickelt, ein Wir-Gefühl, das geprägt ist von Hilfsbereitschaft, Freundschaft und gemeinsamen Aktivitäten außerhalb der Uni. Und das, obwohl wir erst insgesamt 12 Wochen miteinander studiert haben.
Denn, und das ist auch eine Besonderheit des Studiums, die Semester hier in Riga sind in jeweils intensive, 6-wöchige Blöcke aufgeteilt. Dazwischen reisen die Deutschen zurück in die Heimat. Diese Aufteilung ist praktisch, denn das Studium lässt sich so berufsbegleitend absolvieren. Ein kleiner Wermutstropfen kann aber auch bei meinem Masterprogramm nicht verleugnet werden: Kultur ist ein weites Feld und ein manchmal sehr vager Begriff. Gerade deshalb ist es schwierig, den verschiedenen Vorstellungen und Erwartungen der Studenten an das Studienprogramm gerecht zu werden. Der eine möchte unbedingt die Theaterwelt kennen lernen, während sich der andere für bildende Kunst interessiert. Wieder ein anderer träumt von einer Karriere in der Musikbranche. So kann man sich oft "nur" auf die Grundlagen beschränken. Die Konsequenz daraus ist, dass das Studium viel Eigeninitiative erfordert.
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Spontan erfolgreich30.11.2020
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