Motivation durch Entwicklung

Gerade in kreativen Berufen ist die Wirkung der Motivation nicht zu unterschätzen. Motivierte Menschen leisten mehr. Ein Ausblick in die Sportwelt zeigt, dass Motivation zur Höchstleistung anspornt. Eine zufriedene Grundstimmung gibt dabei Raum für neue Denkansätze. Der Manager steht also in der Herausforderung, sich selbst und seine Mitarbeiter zu motivieren.

Doch welches Geheimnis steckt hinter dem so oft verwendeten Begriff Motivation? Vor der Motivation steht das Motiv. Im Zusammenhang mit Personalmanagement steht hierbei das Motiv als Synonym für den Beweggrund. Die Motivation ist der Antrieb, aus einem Beweggrund heraus ein Ergebnis zu erzielen. Dieser Antrieb kann einerseits in der Person selbst liegen, andererseits auch durch Einflüsse und Anreize hervorgerufen werden.

Die Wertigkeiten der Motive zeigt die Theorie des US amerikanischen Psychologen Abraham Maslow. In der Maslowschen Bedürfnispyramide sind die physiologischen Grundbedürfnisse das Fundament. Danach folgen hierarchisch von unten nach oben die Bedürfnisse nach Sicherheit, soziale Erfordernisse, Wertschätzung und als Spitze der Pyramide kommt das Bedürfnis der Selbstverwirklichung. Maslow geht davon aus, dass erst die untergeordneten Bedürfnisse befriedigt sein müssen, bevor die nächste Hierarchieebene aktiviert wird. Die Hierarchie der Bedürfnisse zeigt, wie notwendig die Fokussierung auf den Mitarbeiter durch den Manager ist. Auch für den Manager selbst ist dieser Ansatz eine gute Grundlage für die eigene Motivation und Entwicklung.

Damit beginnt die eigentliche Herausforderung des Motivierens. Ein Beispiel soll den Weg zur Lösung aufzeigen. Zu den sozialen Bedürfnissen gehört auch der Wunsch nach Sicherheit. Die Art und der Umfang dieser Sicherheit definiert dabei jeder für sich individuell. Die Basis der Lösung liegt dabei in der Definition selbst. Die Entwicklung der Lösungen lässt sich dabei nicht vereinheitlichen. Jeder Mensch, jede Sichtweise und jedes Unternehmen sind individuell. Die Grundlagen können jedoch von jedem angewendet werden. Der erste Schritt zum privaten und unternehmerischen Erfolg ist eine klare Definition von Zielen.

Ohne ein Ziel fehlt die Orientierung. Man läuft im Kreis und verausgabt sich, ohne das abgetretene Terrain zu verlassen. Die Zielerreichung kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Als Orientierungshilfe ist auch die Entwicklung von Unterzielen ein notwendiges Werkzeug für einen erfolgreichen Abschluss. Ein Beispiel aus dem Sport soll das verdeutlichen. Hauptziel: Gewinnen der Meisterschaft. Unterziele: Training und Trainingslager. Für beides können weitere Ziele definiert werden. Wichtig ist dabei, dass die Ziele in kurz-, lang- und mittelfristige Ziele eingeteilt werden und die Motive für die Zielerreichung eindeutig sind.

Die Entwicklung der Motivation jedes Mitarbeiters ist spezifisch. Die Zielvereinbarungen sollten vom Mitarbeiter und Manager gemeinsam getroffen werden. Da die eigenen Vorstellungen mit eingebracht werden können, kann sich der Mitarbeiter eher mit den Zielen identifizieren. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Führen heißt hier moderieren. Moderieren bedeutet in diesem Fall einen Freiraum für unterschiedliche Lösungswege zu lassen, ohne die übergeordneten Ziele aus den Augen zu verlieren. Die Entwicklung der Zielvorgaben ist komplex und unternehmensspezifisch. Dabei muss eine Vielzahl an Themen, wie zum Beispiel übergeordnete Ziele, Begabung, Kenntnisse und Ausbildung berücksichtigt werden. Um die Ziele mit dem Mitarbeiter zu entwickeln, müssen als Basis zwei Arten von Motivationsgründen betrachtet werden. Differenziert wird hierbei, ob ein Mitarbeiter erfolgs- oder misserfolgsorientiert ist. Der Erfolgsorientierte führt die Erreichung seiner Ziele auf die erbrachte Leistung zurück. Die Nichterreichung führt er auf Pech zurück. Der Misserfolgsorientierte sieht den Erfolg als Glück an. Misserfolg wird dann auf mangelnde Leistung zurückgeführt.

Ein guter Weg, das Bedürfnis der Wertschätzung zu befriedigen, kann zum Beispiel die Prägung und Entwicklung von Stärken sein. Auch die Übertragung von Verantwortung kann eine Möglichkeit der Motivationssteigerung sein.

Die Entwicklung des Teams erfolgt nach den gleichen Grundsätzen. Der Hauptunterschied ist, dass der Gesprächskreis größer ist. Der Manager wird als Moderator noch mehr gefordert. Gerade für die Ziele eines Teams ist der Freiraum des Lösungsweges notwendig. Das prägt den Teamgedanken. Der Manager kann es sich einfach machen, indem er die Zielvorgaben nur mit dem Teamleiter bespricht und dieser, das Ergebnis dem Team präsentiert. Spannender ist es jedoch, wenn die Ziele mit dem gesamten Team entwickelt werden. Das bedarf einer Stärke als Moderator, jedoch wird die Einheit im Team zur Zielerreichung ungleich höher.

Die Entwicklung der Strukturen zur Zielerreichung beginnt beim Manager. Zunächst muss er sich über die Unternehmensziele im Klaren sein. Ziele werden dann vom Großen ins Kleine gegliedert. Die Ziele müssen klar formuliert sein und schriftlich festgehalten werden.

Ein notwendiges Werkzeug ist die Zielverfolgung sowie der Abgleich von Soll und Ist auf dem Weg dorthin. Um eventuelle Abweichungen festzustellen, müssen Indikatoren entwickelt werden. Die festgestellten Abweichungen müssen sofort analysiert und entsprechende Maßnahmen entwickelt werden.

Mit definierten Zielen kann man auch schwere Phasen motiviert überstehen. Das Aufschreiben und Verfolgen von Zielen ist die Basis des Erfolges. Dabei darf als langfristiges Ziel auch ein auf den ersten Blick unmöglicher Traum oder eine Vision stehen. Nicht selten erlebt man bei deren Verfolgung eine angenehme Überraschung. Die amerikanischen Flugpioniere Orville und Wilbur Wright sind dafür ein gutes Beispiel.

CHRI STIAN DRÄGER genießt sein Leben als freier Journalist mit den Schwerpunkten Kultur und Entertainment, Industrie und Technik, sowie Familie und Bildung. Davor war der Familienvater 25 Jahre in der Industrie tätig, davon 10 Jahre im Management. 4 Jahre war er Inhaber einer Werbefirma. Das Leben des ausgebildeten Tenors ist geprägt durch die Begeisterung zur Weiterbildung.