08.10.2011
Themenreihe Karriere
Download Jahrbuch Lebenskonzept Unternehmertum 2011
Autor*in
Manuela Stier
Bligg
hat eine Lehre als Sanitärinstallateur absolviert und ist seit 1995 im Musikbusiness tätig. Wer seine Karriere verfolgt hat, weiss, dass er sich kaum je eine Pause gegönnt hat, wenn es um seine Musik ging - acht Alben in fast zehn Jahren sind da Beweis genug. Sein Einsatz hat sich ausgezahlt: 2008 avancierte er zum erfolgreichsten Schweizer Musiker.
Musiker über Unternehmertum
Bligg - Bildung für's Läbe und Unternehmer aus Leidenschaft
Der Mundart-Rapper und Unternehmer BLIGG setzt sich als Botschafter der Schweizerischen Metall-union für die Stifti ein, denn auch er hat eine Berufslehre absolviert. Im Interview mit dem «Wirtschaftsmagazin» erklärt er, wieso nebst Träumen auch Arbeit angesagt ist, wenn man im Leben etwas erreichen möchte.
Themenreihe Karriere
BLIGG, du bist ein Musikstar. Was unterscheidet dich von anderen Unternehmern?
Es hängt alles von mir ab. Wenn ich krank bin oder einen Unfall habe, geht nichts mehr. Als Beispiel: Wenn ich verhindert bin, ein Konzert zu spielen, dann fällt nicht nur mein Salär aus, sondern das von knapp 25 Leuten. Ansonsten funktioniere ich wie gewöhnliche Unternehmer. Meine CDs, meine Songbücher und meine Website sind meine Produkte, und die Live-Shows könnte man als eine Art Dienstleistung betrachten.
Was macht den Unternehmer in deinen Augen denn aus?
Ein Unternehmer ist jemand, der es versteht aus 1+1 = 3 zu machen. Jemand, der Win-win-Situationen schafft, an denen alle Beteiligten verdienen und die den Kunden happy machen.
Du setzt dich als Botschafter der Schweizerischen Metall-Union konkret für die Berufsbildung ein. Wieso?
Weil ich denke, dass es gerade bei den jungen Leuten wichtig ist, dass sie eine solide Basis schaffen. In der heutigen Zeit träumen viele davon, Fussballer, Model oder Musiker zu werden. Die Realität zeigt aber: Von 1000 schafft das (wenn überhaupt) eine oder einer. Ich zum Beispiel habe eine Lehre als Sanitärinstallateur absolviert und einige Jahre auf diesem Beruf gearbeitet. Vieles, was ich in dieser Zeit gelernt habe, kann ich heute gut gebrauchen.
Was hältst du vom Bildungssystem der Schweiz? Wird das unternehmerische Denken bei Schülern und in der Stifti genügend gefördert?
Das Bildungssystem der Schweiz ist vermutlich eines der besten überhaupt. Aber bestimmt nicht lückenfrei. Gerade im Bereich des unternehmerischen Denkens hinkt es gewaltig hinterher. Unser Bildungssystem gibt der Jugend das Gefühl, Unternehmertum sei etwas Elitäres. Das ist es nicht. Jeder kann das.
Was, denkst du, ist heute für die Jugend die grösste Herausforderung?
Die grösste Herausforderung besteht meines Erachtens darin, sich unter der grossen Erwartungshaltung einer Leistungsgesellschaft, die unendliche Möglichkeiten bietet, für etwas zu entscheiden und dies auch konsequent durchzuziehen. Heutzutage ist es schwierig, sich zu konzentrieren. Als Beispiel: Man will eigentlich nur ein pendentes E-Mail beantworten, läuft aber sehr schnell Gefahr, sich zusätzlich noch im Internet zu verlieren.
Wie definierst du für dich persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein dehnbarer Begriff, aber ich glaube, wenn man sich Ziele gesteckt hat und sie dann auch erreicht, kann man von Erfolg sprechen.
Welchen Rat gibst du einem jungen Menschen, der sich selbst verwirklichen möchte?
Du musst fokussiert und hart arbeiten, an dich glauben und nur auf dein eigenes Herz hören. Ganz wichtig: Lass andere Leute deinem Glück nicht im Weg stehen.
Was motiviert dich, Lebenskonzept Unternehmertum zu unterstützen?
Ich finde das eine gute Sache. Austausch ist sehr, sehr wichtig. Miteinander statt gegeneinander. Dieses Motto gefällt mir und macht sich auch in diesem Jahrbuch breit.
Und zum Schluss was würdest du machen, wenn nicht Musik?
Keine Ahnung. Ich bin kein Was-wärewenn- Typ. Ich lebe in der Gegenwart und für die Zukunft. Wenn man sich zu viele Gedanken über das Was-wäre-wenn macht, läuft man Gefahr, unsicher zu werden und zu zweifeln. Zwei Eigenschaften, die im Unternehmertum nichts zu suchen haben.
BLIGG ist Botschafter der Schweizerischen Metall-Union und unterstützt Jugendliche mit Rat und Tat bei der Wahl einer Berufslehre. Sein Video «Fürs Läbe» steht als MP3-Download unter folgendem Link zur Verfügung: www.metallunion.ch
Es hängt alles von mir ab. Wenn ich krank bin oder einen Unfall habe, geht nichts mehr. Als Beispiel: Wenn ich verhindert bin, ein Konzert zu spielen, dann fällt nicht nur mein Salär aus, sondern das von knapp 25 Leuten. Ansonsten funktioniere ich wie gewöhnliche Unternehmer. Meine CDs, meine Songbücher und meine Website sind meine Produkte, und die Live-Shows könnte man als eine Art Dienstleistung betrachten.
Was macht den Unternehmer in deinen Augen denn aus?
Ein Unternehmer ist jemand, der es versteht aus 1+1 = 3 zu machen. Jemand, der Win-win-Situationen schafft, an denen alle Beteiligten verdienen und die den Kunden happy machen.
Du setzt dich als Botschafter der Schweizerischen Metall-Union konkret für die Berufsbildung ein. Wieso?
Weil ich denke, dass es gerade bei den jungen Leuten wichtig ist, dass sie eine solide Basis schaffen. In der heutigen Zeit träumen viele davon, Fussballer, Model oder Musiker zu werden. Die Realität zeigt aber: Von 1000 schafft das (wenn überhaupt) eine oder einer. Ich zum Beispiel habe eine Lehre als Sanitärinstallateur absolviert und einige Jahre auf diesem Beruf gearbeitet. Vieles, was ich in dieser Zeit gelernt habe, kann ich heute gut gebrauchen.
Was hältst du vom Bildungssystem der Schweiz? Wird das unternehmerische Denken bei Schülern und in der Stifti genügend gefördert?
Das Bildungssystem der Schweiz ist vermutlich eines der besten überhaupt. Aber bestimmt nicht lückenfrei. Gerade im Bereich des unternehmerischen Denkens hinkt es gewaltig hinterher. Unser Bildungssystem gibt der Jugend das Gefühl, Unternehmertum sei etwas Elitäres. Das ist es nicht. Jeder kann das.
Was, denkst du, ist heute für die Jugend die grösste Herausforderung?
Die grösste Herausforderung besteht meines Erachtens darin, sich unter der grossen Erwartungshaltung einer Leistungsgesellschaft, die unendliche Möglichkeiten bietet, für etwas zu entscheiden und dies auch konsequent durchzuziehen. Heutzutage ist es schwierig, sich zu konzentrieren. Als Beispiel: Man will eigentlich nur ein pendentes E-Mail beantworten, läuft aber sehr schnell Gefahr, sich zusätzlich noch im Internet zu verlieren.
Wie definierst du für dich persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein dehnbarer Begriff, aber ich glaube, wenn man sich Ziele gesteckt hat und sie dann auch erreicht, kann man von Erfolg sprechen.
Welchen Rat gibst du einem jungen Menschen, der sich selbst verwirklichen möchte?
Du musst fokussiert und hart arbeiten, an dich glauben und nur auf dein eigenes Herz hören. Ganz wichtig: Lass andere Leute deinem Glück nicht im Weg stehen.
Was motiviert dich, Lebenskonzept Unternehmertum zu unterstützen?
Ich finde das eine gute Sache. Austausch ist sehr, sehr wichtig. Miteinander statt gegeneinander. Dieses Motto gefällt mir und macht sich auch in diesem Jahrbuch breit.
Und zum Schluss was würdest du machen, wenn nicht Musik?
Keine Ahnung. Ich bin kein Was-wärewenn- Typ. Ich lebe in der Gegenwart und für die Zukunft. Wenn man sich zu viele Gedanken über das Was-wäre-wenn macht, läuft man Gefahr, unsicher zu werden und zu zweifeln. Zwei Eigenschaften, die im Unternehmertum nichts zu suchen haben.
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Anmerkung der Redaktion: Dieses Interview erschien im Original im Jahrbuch 2011 der Initiative Lebenskonzept Unternehmertum mit dem Schwerpunktthema "Unternehmerisches Denken und Handeln in der Bildung und bei Mitarbeitenden verankern" und wurde von der Chefredaktion der Stier Communications AG zur Veröffentlichung auf dem Kulturmanagement Network Schweiz Portal freigegeben.
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