Maskottchen
Sympathieträger auch für die Kultur?
Wer kennt sie nicht, die lustigen Figuren bei großen Sportveranstaltungen, die offenkundig die Emotionen des Publikums ansprechen und die Wiedererkennung und Identifikation mit dem Ereignis erleichtern sollen?
Die Verbindung von Event und Emotion lässt darauf schließen, dass auch im Kultursektor Maskottchen vielfach eingesetzt werden. Doch weit gefehlt! Den wenigsten dürften spontan Figuren einfallen, die für bestimmte Museen oder Konzerthäuser im Lande stehen.
Auch wenn der begriffliche Ursprung des Maskottchens auf eine Hexe verweist, ist es - marketingtechnisch gesehen - längst keine Hexerei, was deren Erfinder in erster Linie beabsichtigen: man will schlicht Sympathie beim Kunden erwecken. Bestenfalls trägt es dann zu einem höheren Umsatz beim Produkt oder der Dienstleistung bei. Gelungene Beispiele aus der Werbewelt sind der Duracell-Hase oder das leider verstorbene Walross Antje für den Norddeutschen Rundfunk. Insbesondere im amerikanischen Film sind sie kaum noch wegzudenken, beim Zeichentrick ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Die bekannten Figuren von Walt Disney oder den Pixar Studios sind ein Millionengeschäft. Sogar der Sozialismus brachte zuweilen bekannte Werbeträger hervor wie das 1964 eingeführte Leipziger Messemännchen, das laut Wikipedia bis zum Ende der DDR mehr als 400.000 mal produziert wurde.
Ist ein solches Maskottchen freilich schlecht gemacht oder erschließt sich ihr Witz aufgrund "interkultureller Übersetzungsschwierigkeiten" nicht, bleibt als Hoffnung der Werbefachleute zumindest der Wiedererkennungswert bestehen. Bei Wenlock und Mandeville, den offiziellen Maskottchen der Olympischen Sommerspiele in London, darf man gespannt sein, ob sie tatsächlich in Erinnerung bleiben - nicht mal jeder Brite dürfte mit den zwei einäugigen Männchen Stahltropfen assoziiert haben. Immerhin bieten die Veranstalter auf der Website https://mascot-games.london2012.com für Kinder viel Spaß und damit - ohne den Kulturbegriff allzu weit ausdehnen zu müssen - einen künstlerisch-spielerischen Beitrag im olympischen Zirkus.
Doch welche Kultureinrichtungen hierzulande nutzen nun Maskottchen gezielt für ihr Marketing? Das erfahren Sie im aktuellen KM Magazin zum Schwerpunktthema Merchandising.
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