14.04.2011
Themenreihe Soziokultur
Dachverband Salzburger Kulturstätten
Hunger auf Kunst und Kultur
Erfolgreiches Kultur- und Sozialprojekt wächst weiter
Fünf Jahre »Hunger auf Kunst und Kultur« in Salzburg als Beispiel gelebter Armutsbekämpfung
Themenreihe Soziokultur
Im Jänner 2006 wurde das Projekt »Hunger auf Kunst und Kultur« auf Initiative von Reinhold Tritscher (Theater ECCE) in Salzburg gestartet. Mit an Bord geholt wurden der Dachverband Salzburger Kulturstätten, Laube GmbH und die Salzburger Armutskonferenz. Das Projekt ermöglicht Personen, die es sich aktuell nicht leisten können, die Teilhabe an Kunst und Kultur. Nach fünf Jahren ziehen die Organisatoren nun eine Bilanz, die sich sehen lassen kann:
* In den ersten fünf Jahren wurden an die 5.000 Kulturpässe ausgegeben. Waren es im Jahr 2006 noch 900, gab es im Jahr 2010 bereits mehr als 1.300 Personen, die den Pass nutzten.
* Auch die Nutzung ist stark gestiegen: Wurden 2006 noch 1.900 Karten in verschiedenen Kultureinrichtungen an KulturpassbesitzerInnen ausgegeben, waren es 2010 bereits mehr als 5.100. Insgesamt wurde in diesen fünf Jahren Kulturpass BesitzerInnen 16.500 Mal die Teilnahme an Kunst und Kultur in Salzburg ermöglicht.
* Der Gegenwert der ausgegebenen Karten belief sich in den ersten fünf Jahren auf beachtliche 170.000,-.
* Nicht zuletzt ist auch das Netzwerk, das die Aktion trägt, auf mittlerweile 130 Organisationen angewachsen: Im Jahr 2006 wurden die Pässe von 43 Sozialeinrichtungen ausgegeben, die bei 40 Kultureinrichtungen genutzt werden konnten. Fünf Jahre später ist der Kulturpass bei insgesamt 66 Kulturstätten gültig, die Ausgabe erfolgt über mittlerweile 64 Sozialeinrichtungen.
Anspruch auf den Kulturpass haben all jene, deren monatliches Haushaltseinkommen unter der Armutsgrenze liegt. Diese beträgt aktuell für eine alleinstehende erwachsene Person 994,- (Jahreszwölftel der gesamten finanziellen Einkünfte). Auch Kinder können den Kulturpass beziehen und das zahlreiche Angebot nutzen. In Salzburg leben circa 12 % der privaten Haushalte unter der Armutsgrenze, insgesamt also ca. 65.000 Personen. Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt von Stadt und Land Salzburg ( 7.000,- bzw. 5.000,- p. a.). Besonders hervorheben möchten die Organisatoren auch das Engagement des Biobäckers Jakob Itzlinger, der mit dem Verkauf des eigens dafür geschaffenen »Kulturlaiberls« einen laufenden finanziellen Beitrag zur Aktion leistet.
Österreich weit gibt es »Hunger auf Kunst und Kultur« in mittlerweile sechs Bundesländern mit 450 Kultureinrichtungen, die das Projekt ermöglichen.
Das Projekt ist für die Organisatoren aus Salzburg nicht mehr wegzudenken und muss als »Beispiel gelebter Armutsbekämpfung« auch weiterhin fixer Bestandteil der regionalen Salzburger Kultur- und Sozialszene bleiben!
Infohotline der Aktion: 0699-17 07 19 14
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