22.07.2024

Autor*in

Kristin Oswald
leitet die Online-Redaktion von Kultur Management Network. Sie studierte Geschichte und Archäologie in Jena und Rom sowie Social Media-Marketing in Berlin. Sie ist freiberuflich in der Wissenschaftskommunikation und im Museumsmarketing mit Schwerpunkt online tätig.
Nachbericht Jahrestagung Deutscher Museumsbund 2024

Museen als präfrontaler Cortex in Krisenzeiten

Krisen lassen sich nicht wegignorieren, aber antizipieren und rational durchdenken. Verantwortlich dafür ist der präfrontale Cortex des Gehirns. Wie können Museen diesen bei sich selbst aktivieren und zugleich selbst zum präfrontalen Cortex der Gesellschaft werden? Das fragte die Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes 2024 und zeigte Lösungsansätze für die Krisennavigation, das Krisenmanagement und die Krisenbegleitung.
Die Zeche Zollern schafft einen Safe Space für Besucher*innen mit Diskriminierungserfahrung. Das Humboldtforum stellt armen Menschen während der Energiekrise einen "Raum der Wärme" zur Verfügung. Das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum der Museen in Nürnberg fördert künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten für Geflüchtete aus der Ukraine. Das Team des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz wird zu Katastrophenhelfer*innen für die flutbetroffenen Museen im Ahrtal. Das Deutsche Technikmuseum Berlin setzt noch während der Pandemie fast in Echtzeit eine Ausstellung zum Corona-Impfstoff von BionTech um.
 
Diese Beispiele zeigen: Kultureinrichtungen können trotz Verwaltungsvorgaben, Budgetproblemen und übervoller Aufgabenlisten schnell und kreativ auf Krisen reagieren - wenn sie denn wollen und müssen, wenn das Team zusammen auf ein Ziel hinarbeitet. Mit diesen Beispielen Hoffnung zu geben, war das Ziel des Teams des Deutschen Museumsbundes (DMB) für dessen Jahrestagung 2024 in Aschaffenburg. Vom 5. bis 7. Mai beleuchtete sie verschiedene Aspekte von Krisen, mit denen Museen, aber auch andere Kultureinrichtungen sich auseinandersetzen müssen. Und schon der gut gewählte Titel "Museen durch Krisen navigieren" macht klar: Es gibt Lösungen, aber ihr müsst sie finden und etwas tun!
 
Während der Coronapandemie entstanden zahlreiche überraschende Ideen für die Kulturarbeit, die genau das bewiesen haben. Viele von ihnen haben die Häuser langfristig verändert. Neue Kompetenzen und Zugänge sind entstanden, die Bedeutung flexiblen Arbeitens und der Bedürfnisse von Personal und Publikum deutlich geworden. Die Beispiele aus der Zeit der Pandemie und jene, die während der DMB-Tagung vorgestellt wurden, zeigen, was Kultur der trüben Stimmung in der Gesellschaft entgegensetzen kann: Rationalität und Orientierung durch Einordnung aktueller Geschehnisse, Impulse zur Krisenbewältigung sowie Krisenbegleitung durch die aktive Unterstützung von Communities. Voraussetzung dafür ist, ein wenig von den eigenen Emotionen Abstand zu nehmen, die eigenen Ängste und Vorbehalte in geordnete Bahnen zu lenken und in positive Energie umzuwandeln. Dann kann Kultur der präfrontale Cortex der Demokratie sein - so fasste es Poetry Slammer Stefan Dörsing in seiner beeindruckenden und unterhaltsamen Performance am Ende des ersten DMB-Tagungstages zusammen. 
 
Krisen antizipieren
 
Um diesen präfrontalen Cortex und den Umgang mit Krisen ging es bereits zu Beginn in der Eröffnungs-Keynote von Olga Klimecki, Professorin für Biologische Psychologie an der Technischen Universität Dresden: Auch wenn Menschen unterschiedlich auf Krisen reagieren, können Führungskräfte viel dazu beitragen, ihr Team im Umgang damit zu schulen, also deren präfrontale Cortexe etwa mit Hilfe von Trainings oder Meditation zu trainieren. Auch die Vortragenden der späteren Panels machten dies immer wieder deutlich. Seien es Weiterbildungen zum Umgang mit HateSpeech und Übergriffen, die vorausschauende Entwicklung von Notfallplänen oder das Mitdenken potenzieller Probleme schon in der Projektentwicklung: Sie alle helfen, besser mit (krisenbedingtem) Stress umgehen, einfühlsamer und empathischer sein zu können - und die Schockstarre während einer Krise zu überwinden bzw. sich anbahnende Krisen nicht zu ignorieren. 
 
Dazu gehört auch, das positive Veränderungspotenzial vieler Krisen zu sehen. So beschrieb Lene ter Haar, Kulturreferentin beim Generalkonsulat der Niederlande, wie in den Niederlanden nach der Finanzkrise das Kulturbudget radikal gekürzt und die Erwartungshaltung entwickelt wurde, Kultureinrichtungen sollten unabhängiger von öffentlicher Finanzierung werden. Damit einher ging in vielen Häusern eine zwangsläufige Publikumsorientierung, denn sie mussten ihre Angebote so umgestalten, dass die verlorene Förderung zumindest teilweise durch Eigeneinnahmen ausgeglichen werden konnte. Sie brachte wichtige Impulse für die Arbeit in Hinblick auf Flexibilität, Agilität und eine Ausrichtung auf die Interessen der Besuchenden. Diese Veränderungen sorgten dafür, dass die niederländische Kulturarbeit bis heute vielerorts als Pionier gilt. 
 
Doch wie in den Niederlanden ergreifen die meisten Kultureinrichtungen Maßnahmen erst, wenn bereits ein akuter Krisenfall eingetreten ist. Auch das machte die Tagung deutlich - und unterstrich, wie wichtig es ist, sich auf absehbare Entwicklungen vorzubereiten, also Krisen zu antizipieren und sich Umgangsweisen damit zu überlegen: Wie könnte ein AfD-geleiteter Kreis- oder Landtag die Kulturarbeit beeinflussen? Welche Naturkatastrophen könnten in der eigenen Region eintreten? Was bedeutet es für das eigene Museum, wenn Fördermittel entfallen, und wie kann man darauf reagieren? Was ist zu tun, wenn das eigene Haus zum Mittelpunkt eines Shitstorms wird? Wie werden die eigenen Mitarbeiter*innen resilient und veränderungsbereit? Welches Wissen, welche Kompetenzen brauchen sie in Krisenzeiten?
 
Team, Team und nochmal Team
 
Der Umgang mit einer Krise steht und fällt mit dem Zusammenhalt im Team. Entsprechend thematisierte das zweite Panel, wie Führungskräfte "krisenfeste Organisationen entwickeln" können. Die Referenten - Florian Bolenius, Verwaltungsdirektor und Vorstand der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen sowie Tobias Pfeifer-Helke Stiftungsdirektor und Vorstand der Friedenstein Stiftung Gotha und Prozessberater Markus Schroll von der UBE Academy GmbH - beschrieben die Veränderungs- und Teambuildingprozesse in ihren Häusern. Beide wurden ausgelöst durch externe Ereignisse, im Fall der Deutschen Kinemathek durch einen Umzug des Museums, bei der Stiftung Friedenstein durch eine umfangreiche Förderung, die strukturelle Veränderungen notwendig machte. Entsprechend gingen auf Seiten der Teams mit der Neuausrichtung auch Unsicherheit, Resistenz und Überforderung einher. Umso wichtiger, so die Referenten, sei es, alle mitzunehmen und möglichst schon vor einem Krisenfall ein Wir-Gefühl zu entwickeln, um dann gemeinsam an einem Strang ziehen zu können. Als Ausgangspunkt dienten in beiden Fällen eine Selbstreflexion und eine Auseinandersetzung mit Führung, Kommunikation, Transparenz und den unterschiedlichen Erwartungshaltungen. In der Deutschen Kinemathek geschah das in Form einer Befragung des Personals. Eine solche wird in vielen Kultureinrichtungen als innovativ wahrgenommen, sollte aber in Zeiten von Krisen und Fachkräftemangel selbstverständlich sein, um zu verstehen, welche Erwartungen und Enttäuschungen im Team einer konstruktiven, langfristigen Zusammenarbeit im Weg stehen. 
 
Gemeinsames Agieren war auch zentrales Thema von Bettina Scheeder, ehem. Geschäftsführerin des Museumsverbands Rheinland-Pfalz, die über die Zerstörungen an Museen während der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 berichtete. Sie betonte die Bedeutung von Daten - in diesem Fall etwa Kontaktdaten, Lagepläne, Informationen über Sammlungen und Depots -, um auf Katastrophen reagieren, Menschen erreichen und sich einen Überblick über die Lage vor Ort verschaffen zu können. Damals hätten erst einmal weder die Teams der Museen und des Verbands noch von Feuerwehr oder Technischem Hilfswerk - oder gar die zahllosen Freiwilligen - gewusst, was zu tun sei. Dennoch hätten alle an einem Strang gezogen und dadurch vieles erreichen können. 
 
Das wäre deutlich einfacher gewesen, hätten bereits vor der Katastrophe Notfallplänen und Trainings existiert. Deren Bedeutung unterstrich auch Claudia Casali anhand der Flut im Jahr 2023 im Norden Italiens, bei der das von ihr geleitete Keramikmuseum in Faenza stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Um im Fall der Fälle strukturiert und sicher handeln zu können, müsse man vorbereitet sein. Das vermittelt zudem ein Gefühl der Sicherheit und hilft, mögliche Gefahren für ein Team abzuwenden. Deren psychische Facette unterstrichen Anne Kugler-Mühlhofer und Jana Golombek vom Museum Zeche Zollern Dortmund, die ihre Erfahrungen mit dem eingangs erwähnten Safe Space teilten. In der partizipativen Ausstellungswerkstatt der Ausstellung "Das ist kolonial." ermöglichte das Museumsteam für vier Stunden pro Woche einen (wohlweislich nicht geschlossenen) Raum für Menschen mit Diskriminierungserfahrung. Nach etwa einem halben Jahr Laufzeit wurden Mitglieder der AfD darauf aufmerksam und ein Shitstorm entbrannte unter dem Vorwand, sich gegen "Rassismus gegen Weiße" und deren Ausschluss einzusetzen. Dieser Angriff war vor allem psychisch eine große Herausforderung für das Team. Mit Hilfe von Expert*innen konnte das Haus dem gemeinsam begegnen sowie Sicherheitsmaßnahmen, Handlungsleitfäden und Notfallpläne entwickeln. Alle fühlten sich nun stärker, besser vorbereitet und der Zusammenhalt habe deutlich zugenommen.
 
Politik als Krise
 
Das Erstarken von Populismus und insbesondere rechten Strömungen als Gefahr für und Thema der Kulturarbeit (insbesondere auf kommunaler Ebene) wurde auch in anderen Panels und in den Pausengesprächen immer wieder thematisiert. Nicht wenige Tagungsteilnehmer*innen berichteten über drohende Schließungen, Streichungen und Umstrukturierungen aufgrund rechter Einflussnahme sowie über eine gewisse Gleichgültigkeit in der lokalen Bevölkerung. Auch Lene ter Haar bestätigte, dass Museen von rechts als Hobby und von links als zu elitär betrachtet würden, weshalb es häufig an Unterstützung mangele. Gerade öffentliche Kultureinrichtungen müssten deshalb dem Publikum zeigen, wie sich Wahlen auf Kultur auswirken können. Besonders drastisch zeigt sich das aktuell in Georgien, wie Lana Karaia, Präsidentin von ICOM Georgien and Museumsleiterin der Staatlichen Akademie der Künste Tiflis, nachzeichnete: Dort nimmt seit einigen Jahren das Kulturministerium Einfluss auf die Kultureinrichtungen, entlässt Führungspersonen und ersetzt diese mit eigenen Kandidat*innen. 
 
Die Fishbowl-Diskussion zu Museen vs. Populismus am zweiten Tagungstag bewegte entsprechend viele Gemüter. Sie begann mit Impulsen von Matthias Müller von der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) Berlin, Benjamin Kryl vom Netzwerk Halt!ung https://www.netzwerk-haltung.org und Christina Ludwig vom Stadtmuseum Dresden. Sie berichteten von ihren Erfahrungen mit der Einflussnahme meist rechter Mitglieder politischer Parlamente auf die museale Arbeit. Dabei machten sie deutlich, dass Museen sich durch Themensetzung und Programmausrichtung gegen Populismus stellen können, aber sich dafür auf entsprechende Vorkommnisse vorbereiten und lernen müssen, mit Diskurs umzugehen. Kritische Themen außen vorzulassen, sei keine Lösung. Das Team des Stadtmuseums Dresden hat etwa vor Eröffnung der Kolonialismus-Sonderausstellung "MENSCHENanSCHAUEN " kollegiale Beratung in Anspruch genommen, für die Christina Ludwig sich auf dem Podium stark machte. Zudem wurde für den Ausstellungsbesuch ein Code of Conduct https://www.stmd.de/userfiles/sonderausstellungen/CodeofConduct_SMD.pdf verfasst, weil der Umgang mit Meinungspluralität in Ausstellungen für einige Besucher*innen schwierig sei. Das betonte neben Christina Ludwig auch Susanne Illmer in ihrem Vortrag über die Diskussionsformate über Konfliktthemen des Deutschen Hygiene-Museums Dresden. Dass die Auseinandersetzung mit anderen Meinungen für viele Menschen befremdlich ist, zeigte sich hier an dem vergleichsweise geringen und homogenen Publikum, dass vor allem aus jungen, weiblichen und akademisch gebildeten Personen bestand.
 
Neben den Diskutant*innen gab es während der Fishbowl freie Stühle, auf denen Teilnehmende aus dem Publikum Platz nehmen und sich äußern konnte - ein Angebot, das gern genutzt wurde. Dadurch wurde die Diskussion um einige Aspekte erweitert. So wies Patricia Rahemipour, Direktorin des Instituts für Museumsforschung, daraufhin, dass vielen Kommunalpolitiker*innen und auch Besucher*innen nicht bewusst wäre, dass Museen auch forschende Einrichtungen sind. Das sei aber wichtig, um zu verdeutlichen, dass hier Forschungs- und künstlerische Freiheit gilt und dass die Arbeit nicht nur auf Meinung beruht. Doreen Mölders, Leiterin des LWL-Museums für Archäologie und Kultur, verwies auf digitale Formate, um jungen Menschen Teilhabe an Kultur zu ermöglichen und ihnen Inhalte zu bieten, die vermitteln und Orientierung bieten - insbesondere auf TikTok, um den dortigen Desinformationen der AfD etwas entgegenzusetzen.
 
Museen als Krisenbegleiter 
 
Mit ihrem Input öffnete Doreen Mölders ein weiteres Themenfenster: die Frage, wie Museen der Gesellschaft in Krisenzeiten beistehen können. Dem nahm sich das letzte Tagungspanel an. Es startete mit einem Impuls von Stefanie Dunker vom soziokulturellen Kulturbüro Muggenhof in Nürnberg. Sie betonte, dass die Soziokultur vieles schon lange macht, worüber die Museen noch diskutieren: Partizipation und Teilhabe, flexibles Arbeiten, gesellschaftliche Ausrichtung, Begleitung aktueller Themen und Einsatz für Demokratie. Es muss also nicht das Rad neu erfunden werden. Kollegiale Beratung und Kooperationen auch unter Kultureinrichtungen verschiedener Sparten ermöglichen, Erfahrungsschätze zu teilen und Ängste abzubauen. 
 
Solche Ansätze nutze auch das Humboldt Forum, um 2022 in recht kurzer Zeit einen "Raum der Wärme" umzusetzen. Der große Erfolg trotz Vorbehalten unter einigen Mitarbeitenden sei auch der engen Zusammenarbeit mit Sozialarbeiter*innen und Ehrenamtlichen zu verdanken, erklärte Christine Rieffel-Braune. Der "Raum der Wärme" diente als Aufenthaltsort für Menschen, die aufgrund der Energiekrise zuhause nicht heizen konnten. So fanden viele Menschen das erste Mal den Weg ins Humboldt Forum, wo sie mit ruhigen Sitzgelegenheiten und warmen Getränken empfangen und mit Wlan versorgt wurden. Nach ersten Annäherungen wurden auch die angebotenen Führungen in den Ausstellungen gut angenommen. Insgesamt konnte das Humboldt Forum dadurch nicht nur Menschen helfen, sondern auch sein Image bei Gruppen verändern, die Museen sonst eher nicht nutzen. 
 
Auch die weiteren, anfangs erwähnten Beispiele verband der Impuls, Krisen nicht nur museal retrospektiv zu betrachten, sondern in der Krise hilfreiche Angebote zu schaffen. Matthias Stier vom Deutschen Technikmuseum Berlin berichtete von der Sonderausstellung "Projekt Lightspeed - Mit mRNA-Technologie zum Corona-Impfstoff", die dank einer Kooperation mit BionTech innerhalb weniger Monate vor Ort und digital umgesetzt werden konnte - und gegen die es keinerlei Angriffe von Coronaleugner*innen oder Impfgegner*innen gab. Und Jessica Mack-Andrick und Kateryna Chebotarova - selbst Ukrainerin - vom Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg stellten vor, wie sie geflüchteten Ukrainer*innen mittels Kulturangeboten das Ankommen in Nürnberg erleichtern. Dabei geht es vor allem darum, dass die Geflüchteten ihre eigenen Geschichten erzählen und damit auch für sich selbst aufarbeiten können. 
 
Zwischen den Polen in die Zukunft navigieren
 
Inflation, Krieg, Klima, Populismus. Welche dieser Krisen beeinflussen die Museen aktuell am meisten und was ist zentral, um damit umzugehen? Das wollte der Deutsche Museumsbund über interaktive Formate herausfinden. Dafür hatte er seine Mitglieder im Vorhinein gefragt, welche Krise sie für ihr Museum für besonders relevant halten. Die meistgenannten Antworten beziehen sich dabei nur auf eines der Themen, die während der Tagung behandelt wurden: 1. Budgetkürzungen, 2. Personalknappheit, 3. Populismus. Viele Museen können also schon aufgrund ihrer Kapazitäten schlecht auf Krisen reagieren. Darauf aufbauend diskutierten die Teilnehmenden im folgenden Gruppenarbeitsformat darüber, wie man Museumsteams stärken könne. Die Ergebnisse wird der Museumsbund zu einer Checkliste zusammenstellen und dabei hoffentlich auch Lösungsansätze für die kleinen Häuser berücksichtigen, die Krisen besonders hilflos gegenüberstehen, aber im Rahmen der Tagung etwas in den Hintergrund traten.
 
Zum Abschluss der Tagung fragte der DMB das Publikum, wo die gesellschaftliche Rolle von Museen in Krisenzeiten liegt, wenn Diskurse schwierig und Angriffe nicht unwahrscheinlich sind. Die Antworten betonten Aspekte wie Haltung, Wissensvermittlung, Einordnung und Begegnung, aber auch Vertrauen, Verlässlichkeit, Unterstützung und Stabilität. Diese Werte in Handlungsrichtungen zu übersetzen, ist eine Herausforderung, zumal sich im Museumsbereich zwei Wahrnehmungsmuster gegenüber zu stehen scheinen: einerseits jene, die nicht müde werden, die Systemrelevanz von Museen zu betonen. Und andererseits jene, die die Erfahrung gemacht haben, dass vielen Menschen Museen weitgehend egal sind. Vielleicht ist also die tatsächliche Herausforderung für Museen und andere Kultureinrichtungen in Krisenzeiten, ihre Position zwischen diesen beiden Polen einzuschätzen und zu verschieben. Und vielleicht ist das Durchleben einer Krise manchmal der Weg, um das zu tun. Denn gerade die positiven Beispiele, die die Tagung wichtigerweise stark in den Mittelpunkt gestellt hat, zeigen: Im Krisenfall halten die Teams zusammen, blicken gemeinsam und fokussiert auf das gleiche Ziel, handeln schnell und agil und integrieren diese Erfahrungen längerfristig in ihre Arbeit. Dann nutzen sie tatsächlich ihren präfrontalen Cortext. 
 
Die Aufzeichnung der Sessions werden ab Mitte August veröffentlicht, die Checkliste vsl. ab September. 
 

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