12.07.2010
Themenreihe Berufsbild
Autor*in
Gesa Birnkraut
studierte Betriebswirtschaftslehre, Kulturmanagement und promovierte zum Thema: "Ehrenamt in kulturellen Institutionen im Vergleich USA und Deutschland". Sie hat eine Professur für strategisches Management im Non Profit Bereich an der Hochschule Osnabrück (50%) und ist die geschäftsführende Gesellschafterin der Kulturberatung BIRNKRAUT|Consulting und die Vorstandsvorsitzende des Institut für Kulturkonzepte Hamburg e.V..
Berufsbilder im Kulturbereich
Kulturmanagementberatung
In dieser Serie stellen wir in Interviewform Fach- und Führungskräfte aus den verschiedenen Berufsbildern des Kulturmanagements vor. Heute: Dr. Gesa Birnkraut, Kulturmanagementberaterin.
Themenreihe Berufsbild
KMN: Können Sie uns Ihre wichtigsten beruflichen Stationen beschreiben? Welche haben Sie auf besondere Weise geprägt?
Gesa Birnkraut: Von 1995 -1998 war ich Geschäftsführerin der elterlichen Firma das war sehr prägend, da ich hier die Möglichkeit hatte, alle Dinge auszuprobieren, die ich im BWL Studium gelernt habe. Die folgenden vier Jahre (1998-2002) arbeitete ich als feste freie Mitarbeiterin bei der HypoVereinsbank, dem NDR und Music & Media diese freie Arbeit hat in mir die Überzeugung reifen lassen, dass ich gerne selbstständig arbeite, dass ich gerne Entscheidungen treffe und selber gestalte, wie mein Arbeitsumfeld aussehen soll. Außerdem hat es mir gezeigt, dass ich internationale Arbeit sehr schätze!
Gesa Birnkraut: Von 1995 -1998 war ich Geschäftsführerin der elterlichen Firma das war sehr prägend, da ich hier die Möglichkeit hatte, alle Dinge auszuprobieren, die ich im BWL Studium gelernt habe. Die folgenden vier Jahre (1998-2002) arbeitete ich als feste freie Mitarbeiterin bei der HypoVereinsbank, dem NDR und Music & Media diese freie Arbeit hat in mir die Überzeugung reifen lassen, dass ich gerne selbstständig arbeite, dass ich gerne Entscheidungen treffe und selber gestalte, wie mein Arbeitsumfeld aussehen soll. Außerdem hat es mir gezeigt, dass ich internationale Arbeit sehr schätze!
Eine weitere wichtige Station waren zwei Jahre als Geschäftsführerin am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (2002-2003) ein spannender Ausflug in das Angestelltendasein besonders geprägt hat mich die Möglichkeit, in dieser Funktion Gelder durch Drittmittel für Forschungsprojekte akquirieren zu können.
2004 gründete ich dann schließlich meine eigene Kulturmanagement-Beratungsfirma BIRNKRAUT|PARTNER und den gemeinnützigen Verein Institut für Kulturkonzepte Hamburg e.V. Mittlerweile leite ich die Firma seit sechs Jahren die wachsenden Führungsaufgaben mit größer werdendem Team prägen diese Zeit besonders.
KMN: Welche Aufgaben fallen in Ihren derzeitigen Tätigkeitsbereich? Welche erfüllen Sie dabei mit besonderer Freude?
Gesa Birnkraut: Das tolle an meiner Arbeit ist die Vielfältigkeit der Aufgaben, die Abwechselung und die gegenseitige Ergänzung: Zuhören, Einschätzen, Beraten, Begleiten, Ermöglichen, Schreiben, Konzeptualisieren, Visualisieren, Moderieren, und Führen.
Zum Glück mache ich wirklich fast alles gerne, was zu meinem Tätigkeitsbereich dazu gehört bis auf die Buchhaltung, aber die habe ich soweit wie möglich outgesourct.
KMN: Welche Aspekte Ihrer Ausbildung waren für Ihre berufliche Laufbahn hilfreich? In welchen Bereichen müssten Hochschulen in ihrem Ausbildungsprogramm nachjustieren?
Gesa Birnkraut: Durch mein BWLStudium habe ich mir eine ergebnisorientierte Denk- und Arbeitsweise aneignen können. Mein Kulturmanagement-Studium hat mir die Denk- und Funktionsweisen des Kulturbereichs nahegebracht und ich konnte wichtige Kontakte schaffen.
Mit meiner Promotion konnte ich wissenschaftliches Arbeiten und Forschen erlernen und möglich machen. Die Kombination aus kultureller Kompetenz, visionärem Denken und der Fähigkeit der wirtschaftlich-strukturellen Umsetzung ist eine wichtige Grundlage für meine heutige Arbeit. Allerdings müssen die Hochschulen noch mehr tun für die Vorbereitung auf Führungsaufgaben und sie sollten verstärkter unternehmerisches Denken lehren und fördern.
KMN: Gab es Situationen in Ihrer Karriere, in denen Sie das Gefühl hatten, das Ziel nicht mehr zu erreichen? Welchen Rat können Sie jungen KulturmanagerInnen in solchen Situationen mit auf den Weg geben?
Gesa Birnkraut: Es gibt immer Situationen, in denen man das Gefühl hat, nicht gut genug zu sein oder den Erwartungen anderer oder sich selbst nicht zu genügen. In schwierigen Situationen stelle ich mir immer vor, was schlimmstenfalls passieren kann meistens sind die schlimmsten Folgen immer noch so, dass man prima damit leben kann - also eigentlich kein Grund zur Panik. Das beruhigt mich dann immer enorm und nimmt mir den Druck unbedingt zu gewinnen.
KMN: Geben Sie dem Nachwuchs Hoffung! Gibt es eine Begebenheit, eine kurze Anekdote, bei der Sie heute noch kopfschüttelnd denken Was habe ich mir damals bloß dabei gedacht?!
Gesa Birnkraut: Bei dem ersten Workshop, den ich moderiert habe, habe ich mich vom Kunden überreden lassen, keine Mittagspause zu machen und die Kaffeepausen stark zu verkürzen, damit wir (es war ein Freitag) früher fertig waren. Das Ergebnis war, dass alle mit Kopfschmerzen aus dem Workshop herausgingen, die Stimmung zwischen völliger Genervtheit und Apathie schwankte und der Workshop ein nahezu komplettes Desaster war. Das hat mir gezeigt, dass nicht nur Inhalte wichtig sind, sondern auch Pausenund dass man nicht immer alles machen sollte, was der Kunde verlangt.
2004 gründete ich dann schließlich meine eigene Kulturmanagement-Beratungsfirma BIRNKRAUT|PARTNER und den gemeinnützigen Verein Institut für Kulturkonzepte Hamburg e.V. Mittlerweile leite ich die Firma seit sechs Jahren die wachsenden Führungsaufgaben mit größer werdendem Team prägen diese Zeit besonders.
KMN: Welche Aufgaben fallen in Ihren derzeitigen Tätigkeitsbereich? Welche erfüllen Sie dabei mit besonderer Freude?
Gesa Birnkraut: Das tolle an meiner Arbeit ist die Vielfältigkeit der Aufgaben, die Abwechselung und die gegenseitige Ergänzung: Zuhören, Einschätzen, Beraten, Begleiten, Ermöglichen, Schreiben, Konzeptualisieren, Visualisieren, Moderieren, und Führen.
Zum Glück mache ich wirklich fast alles gerne, was zu meinem Tätigkeitsbereich dazu gehört bis auf die Buchhaltung, aber die habe ich soweit wie möglich outgesourct.
KMN: Welche Aspekte Ihrer Ausbildung waren für Ihre berufliche Laufbahn hilfreich? In welchen Bereichen müssten Hochschulen in ihrem Ausbildungsprogramm nachjustieren?
Gesa Birnkraut: Durch mein BWLStudium habe ich mir eine ergebnisorientierte Denk- und Arbeitsweise aneignen können. Mein Kulturmanagement-Studium hat mir die Denk- und Funktionsweisen des Kulturbereichs nahegebracht und ich konnte wichtige Kontakte schaffen.
Mit meiner Promotion konnte ich wissenschaftliches Arbeiten und Forschen erlernen und möglich machen. Die Kombination aus kultureller Kompetenz, visionärem Denken und der Fähigkeit der wirtschaftlich-strukturellen Umsetzung ist eine wichtige Grundlage für meine heutige Arbeit. Allerdings müssen die Hochschulen noch mehr tun für die Vorbereitung auf Führungsaufgaben und sie sollten verstärkter unternehmerisches Denken lehren und fördern.
KMN: Gab es Situationen in Ihrer Karriere, in denen Sie das Gefühl hatten, das Ziel nicht mehr zu erreichen? Welchen Rat können Sie jungen KulturmanagerInnen in solchen Situationen mit auf den Weg geben?
Gesa Birnkraut: Es gibt immer Situationen, in denen man das Gefühl hat, nicht gut genug zu sein oder den Erwartungen anderer oder sich selbst nicht zu genügen. In schwierigen Situationen stelle ich mir immer vor, was schlimmstenfalls passieren kann meistens sind die schlimmsten Folgen immer noch so, dass man prima damit leben kann - also eigentlich kein Grund zur Panik. Das beruhigt mich dann immer enorm und nimmt mir den Druck unbedingt zu gewinnen.
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Gesa Birnkraut: Bei dem ersten Workshop, den ich moderiert habe, habe ich mich vom Kunden überreden lassen, keine Mittagspause zu machen und die Kaffeepausen stark zu verkürzen, damit wir (es war ein Freitag) früher fertig waren. Das Ergebnis war, dass alle mit Kopfschmerzen aus dem Workshop herausgingen, die Stimmung zwischen völliger Genervtheit und Apathie schwankte und der Workshop ein nahezu komplettes Desaster war. Das hat mir gezeigt, dass nicht nur Inhalte wichtig sind, sondern auch Pausenund dass man nicht immer alles machen sollte, was der Kunde verlangt.
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