Vereinigte Bühne-Chef Drozda im Interview

OÖN: Welche waren die größten Baustellen, die Sie seit 2008 zu bewältigen hatten?

Drozda: Sicher die Wirtschaftskrise 2008, die vor allem im Musical-Bereich zu massiven Einbrüchen geführt hat. Wir haben gemerkt, dass viele potenzielle Besucher aus Einkommensgründen beim zweiten, dritten oder vierten Besuch unserer Häuser gespart haben.

OÖN: Mussten Sie sich auch intern neu organisieren?

Drozda: Heute haben wir mehr als 40 Sponsoren, drei hatten wir, als wir begonnen haben. Die Hauptschwierigkeit war, dass wir 2007/08 noch ein Budget von 40 Millionen Euro hatten, das sukzessive auf 37,1 Millionen (die Vereinigten Bühnen sind im Eigentum der Stadt Wien und werden auch nur von der Stadt Wien subventioniert, Anm.) gekürzt wurde und gleichzeitig haben wir mit dem Ronacher eine neue Spielstätte eröffnet, die annähernd 100 Mitarbeiter beschäftigt und 250 Vorstellungen anbietet, mit einer täglichen Sitzplatzkapazität von 1200 Plätzen. Und diese zusätzliche Spielstätte hat einen zusätzlichen finanziellen Aufwand nach sich gezogen.

OÖN: Im ersten Jahr sind Sie also gleich von drei Seiten unter Druck geraten.

Drozda: Genau, Subventionskürzung, Leistungsausweitung und Wirtschaftskrise, die vor allem das Musical-Publikum betroffen hat, weil das Opern-Publikum hat eher ein Problem mit seinem Vermögen, wenn Aktien-depots weniger wert werden, aber das ist noch kein Einkommensproblem. Den Opernbesuch leistet man sich trotzdem.

OÖN: Kann man auf solche Entwicklungen mit Spielplanänderungen reagieren?....

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