07.07.2017
Themenreihe Führung
Buchdetails
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Autor*in
Andreas Neumann
alias Immoanwalt NRW ist Anwalt in Münster mit Schwerpunkt im Baurecht. Parallel dazu ist er Tänzer und Pianist.
Buchrezension
Digital ist egal: Mensch bleibt Mensch Führung entscheidet
In ihrem Buch Digital ist egal: Mensch bleibt Mensch Führung entscheidet, erschienen 2017 im GABAL Verlag, nimmt Barbara Liebermann Stellung zur Digitalisierung in der Führung. Ihre Kernthese ist, dass es im Leben wie in der Führung nach wie vor entscheidend auf Empathie und konkrete menschliche Beziehungen ankommt und weniger auf den erreichten Grad an Digitalisierung.
Themenreihe Führung
Unter Digitalisierung wird eine Verlagerung in das Internet verstanden, die nach Auffassung der Autorin eine Schwerpunktverschiebung in eine Scheinwelt darstellt, der sie traditionelle Werte entgegensetzt.
Das Buch enthält zwölf Kapitel sowie einen Anhang mit den Endnoten und einem praktischen Stichwortverzeichnis, insgesamt 261 Seiten einschließlich Lebenslauf der Autorin. Vorangestellt ist ein Vorwort von Dr. Andreas C. Köchling, Managing Partner der Taplow Group sowie Leiter des Fachausschusses Human Resources im von der Autorin gegründeten und geleiteten Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ). Er nimmt die wesentliche Erkenntnis des Buchs vorweg: Eigenschaften wie Empathie, Denken und Handeln in Netzwerken, Offenheit für neue Ideen und Erfahrungen sowie Medienkompetenz bilden die Grundausstattung, mit der Führungskräfte den Herausforderungen des digitalen Zeitalters zuversichtlich entgegensehen können. (Seiten 10 f.).
Neu an dem Buch ist, dass es weniger die dramatischen Veränderungen thematisiert, die die Digitalisierung mit sich bringt. Vielmehr spricht die Autorin, ihrerseits selbst Managementberaterin, den etablierten Führungskräften gewissermaßen Mut zu. Sie betont unter Rückgriff auf Erkenntnisse einer empirischen Erhebung des IFIDZ und des F.A.Z.-Instituts die Kontinuitäten und die Konstanten. Technologie sei zwar wichtig und eine diesbezügliche Affinität für Führungskräfte erforderlich. Aber der menschliche Kontakt sei nach wie vor der entscheidende Erfolgsparameter.
Das Buch lässt sich in eine Reihe von Büchern der Managementberatung einerseits, Büchern zur Digitalisierung andererseits einordnen. Es ist jedoch kein Sachbuch und hat auch in keiner Weise wissenschaftlichen Anspruch. Das Buch spricht die Leser vielmehr unmittelbar an, ist in einem lockeren Vortragsstil, ja umgangssprachlich formuliert und streckenweise anekdotisch. Zu bemängeln ist dabei der teilweise willkürliche Zusammenhang der einzelnen Absätze. Das Buch lässt sich aber leicht und gewinnbringend lesen. Es ist unterhaltsam.
Inhaltlich ist zu kritisieren, dass Digitalisierung weiter reicht als von der Autorin erkannt. Die damit verbundenen Veränderungen bringen das Aufbrechen starrer hierarchischer Strukturen, eine bessere Vernetzung mit Kunden, Partnern und Kollegen sowie eine Neuausrichtung von Produkten und Angeboten mit sich. Dass die Autorin die aktuellen Diskussionen um diese disruptiven Technologien und Organisationsformen nicht einbezieht, stellt die wesentliche Schwäche des Buchs dar.
Speziell im Kulturbereich spielen nun traditionelle Werte wie der analoge Kontakt mit anderen Menschen eine bedeutende Rolle und werden höher geschätzt als in vielen Dienstleistungsberufen. Trotzdem ist auch hier die Digitalisierung sowohl der Kommunikation als auch der Organisationsstrukturen unumgänglich. Und man muss der Autorin Recht geben, dass Führungskräfte gerade in der Kultur besonders viel Wert auf persönliche Kommunikation, Empathie und Anerkennung der Mitarbeiter legen müssen angesichts des hohen Engagements oder der Vielzahl an Aufgaben und unbezahlten Überstunden auch bei Mitarbeitern auf den unteren Hierarchieebenen. Selbst wenn Führungskräfte nicht immer auch die Arbeitsverträge ändern können die Arbeitsatmosphäre werden sie auch in Zukunft wesentlich mitgestalten. Die im letzten Kapitel auch übersichtlich in sechs Eckpunkten aufgelisteten Tipps der Autorin können daher als Inspiration dienen.
Das Buch enthält zwölf Kapitel sowie einen Anhang mit den Endnoten und einem praktischen Stichwortverzeichnis, insgesamt 261 Seiten einschließlich Lebenslauf der Autorin. Vorangestellt ist ein Vorwort von Dr. Andreas C. Köchling, Managing Partner der Taplow Group sowie Leiter des Fachausschusses Human Resources im von der Autorin gegründeten und geleiteten Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ). Er nimmt die wesentliche Erkenntnis des Buchs vorweg: Eigenschaften wie Empathie, Denken und Handeln in Netzwerken, Offenheit für neue Ideen und Erfahrungen sowie Medienkompetenz bilden die Grundausstattung, mit der Führungskräfte den Herausforderungen des digitalen Zeitalters zuversichtlich entgegensehen können. (Seiten 10 f.).
Neu an dem Buch ist, dass es weniger die dramatischen Veränderungen thematisiert, die die Digitalisierung mit sich bringt. Vielmehr spricht die Autorin, ihrerseits selbst Managementberaterin, den etablierten Führungskräften gewissermaßen Mut zu. Sie betont unter Rückgriff auf Erkenntnisse einer empirischen Erhebung des IFIDZ und des F.A.Z.-Instituts die Kontinuitäten und die Konstanten. Technologie sei zwar wichtig und eine diesbezügliche Affinität für Führungskräfte erforderlich. Aber der menschliche Kontakt sei nach wie vor der entscheidende Erfolgsparameter.
Das Buch lässt sich in eine Reihe von Büchern der Managementberatung einerseits, Büchern zur Digitalisierung andererseits einordnen. Es ist jedoch kein Sachbuch und hat auch in keiner Weise wissenschaftlichen Anspruch. Das Buch spricht die Leser vielmehr unmittelbar an, ist in einem lockeren Vortragsstil, ja umgangssprachlich formuliert und streckenweise anekdotisch. Zu bemängeln ist dabei der teilweise willkürliche Zusammenhang der einzelnen Absätze. Das Buch lässt sich aber leicht und gewinnbringend lesen. Es ist unterhaltsam.
Inhaltlich ist zu kritisieren, dass Digitalisierung weiter reicht als von der Autorin erkannt. Die damit verbundenen Veränderungen bringen das Aufbrechen starrer hierarchischer Strukturen, eine bessere Vernetzung mit Kunden, Partnern und Kollegen sowie eine Neuausrichtung von Produkten und Angeboten mit sich. Dass die Autorin die aktuellen Diskussionen um diese disruptiven Technologien und Organisationsformen nicht einbezieht, stellt die wesentliche Schwäche des Buchs dar.
Speziell im Kulturbereich spielen nun traditionelle Werte wie der analoge Kontakt mit anderen Menschen eine bedeutende Rolle und werden höher geschätzt als in vielen Dienstleistungsberufen. Trotzdem ist auch hier die Digitalisierung sowohl der Kommunikation als auch der Organisationsstrukturen unumgänglich. Und man muss der Autorin Recht geben, dass Führungskräfte gerade in der Kultur besonders viel Wert auf persönliche Kommunikation, Empathie und Anerkennung der Mitarbeiter legen müssen angesichts des hohen Engagements oder der Vielzahl an Aufgaben und unbezahlten Überstunden auch bei Mitarbeitern auf den unteren Hierarchieebenen. Selbst wenn Führungskräfte nicht immer auch die Arbeitsverträge ändern können die Arbeitsatmosphäre werden sie auch in Zukunft wesentlich mitgestalten. Die im letzten Kapitel auch übersichtlich in sechs Eckpunkten aufgelisteten Tipps der Autorin können daher als Inspiration dienen.
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