20.07.2015
Buchdetails
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Autor*in
André Rottgeri
Buchrezension
Management in der Musikwirtschaft
Der Musikmarkt ist ein Geschäftsfeld, das sich - vor allem im letzten Jahrzehnt - stark verändert hat und dessen Eigenarten Manager genau kennen müssen, um erfolgreich zu sein. Für den deutschsprachigen Markt wurde deshalb vom Autorenduo Josef Limper und Martin Lücke 2013 eine Publikation veröffentlicht, die von ihrer Aktualität bis heute nichts eingebüßt hat, da die beiden Autoren Experten auf dem Gebiet der Kreativwirtschaft sind und mit diesem Band vor allem aufgrund des Einbezugs von Fallbeispielen aus der Praxis einen wichtigen Beitrag zu diesem Forschungsfeld geliefert haben.
Im Zentrum des Buches stehen sowohl die historischen Entwicklungen als auch die wirtschaftlich-rechtlichen Grundlagen des Musikmarkts. Der erste Teil (A: Die Musikwirtschaft als wirtschaftlicher Sektor) wurde von Martin Lücke verfasst und enthält neben einer historischen Darstellung zum Musikmarkt auch einen Branchenüberblick über die verschiedenen Kernbereiche der Musikindustrie. Herausragend ist hier vor allem die Darstellung des komplizierten Gebührensystems und Aufbaus der GEMA. Im zweiten Teil (B: Rechtliche und wirtschaftliche Strukturen der Musikwirtschaft), der von Josef Limper verfasst wurde, wird Basiswissen zum Aufbau der Musikindustrie vermittelt (z.B. Wertschöpfungsketten und Businessmodelle). Lobenswert ist vor allem, dass diese beiden theoretischen Teile im Anschluss noch durch einen praktischen Teil (C: Fallstudien) ergänzt werden, in dem anhand von drei Beispielen der wirtschaftliche Wandel in der Musikwirtschaft dargestellt wird. Untersuchungsgegenstand sind hier die Unternehmen restorm AG (Zürich), AMM GmbH und Co. KG (Hamburg) und EMI Music (Germany). Vor allem am Beispiel EMI zeigt sich der Strukturwandel des Musikmarkts, denn der anhaltende Umsatzrückgang im Tonträgergeschäft konnte auch bei diesem traditionsreichen Unternehmen nicht durch den digitalen Musikvertrieb kompensiert werden. Dies hat zur Folge, dass EMI versucht, sich verstärkt an der Auswertung aller Rechte seiner Künstler zu beteiligen (360-Grad-Ansatz), indem das Unternehmen gezielt Kooperationen zwischen den Musikern und anderen Unternehmen z.B. im Live-Business aufbaut.
Die sehr detaillierte Gliederung des Bandes führt dazu, dass Zahlen, Daten und Fakten zu einem bestimmten Bereich der Musikwirtschaft immer sehr schnell zu finden sind. Somit kann das Buch auch als Nachschlagewerk für die Entwicklung der Musikindustrie bis ins Jahr 2012 genutzt werden.
Der Lehrbuch-Charakter der Publikation als besonderer Nutzwert spiegelt sich vor allem im jeweiligen Frageteil, der im Anschluss an die beiden Hauptkapitel zu finden ist. Die dort aufgeworfenen Fragen werden dabei nicht exemplarisch beantwortet, sodass es dem Leser überlassen bleibt, die gewonnen Erkenntnisse noch einmal selbständig zu rekapitulieren.
Der öffentlich subventionierte Kulturbetrieb (Orchester, Konzert und Opernhäuer) wird nur am Rande erwähnt, trotzdem kann das Buch auch auf für Akteure in diesem Bereich interessant sein, da laut EMI auch auf das Genre Klassik in der Zukunft starke Veränderungen zukommen werden. Immerhin ist das Gros der Käufer in diesem Segment heute über 70 Jahre alt.
Als etwas unpraktisch erweist sich, dass alle Anmerkungen aus dem Text im Anhang platziert wurden, da dies ständiges Blättern erfordert. Fußnoten wären hier besser gewesen. Der Mehrwert des Buches ergibt sich neben den gut nachvollziehbaren Darstellungen in den ersten beiden Teilen vor allem aus den detaillierten Einblicken in die Musikwirtschaft, die im dritten Teil gegeben werden, und hier insbesondere durch den Abdruck der Antworten aus den Fragebögen, welche an die Unternehmen verschickt wurden, da hieraus die Veränderungen des Musikmarkts aus der Perspektive von drei Marktsegmenten besonders gut hervorgehen.
Insgesamt gesehen basiert dieser Band somit auf einem ausgewogenen Konzept aus Theorie und Praxis und kann jedem, der in der Musikwirtschaft tätig ist oder sich neu in diesen Bereich einarbeiten will, empfohlen werden. Darüber hinaus ist aber auch eine Verwendung als Lehrbuch an staatlichen Universitäten und privaten Instituten sowie als Privatlektüre für den interessierten Musikliebhaber denkbar.
Die sehr detaillierte Gliederung des Bandes führt dazu, dass Zahlen, Daten und Fakten zu einem bestimmten Bereich der Musikwirtschaft immer sehr schnell zu finden sind. Somit kann das Buch auch als Nachschlagewerk für die Entwicklung der Musikindustrie bis ins Jahr 2012 genutzt werden.
Der Lehrbuch-Charakter der Publikation als besonderer Nutzwert spiegelt sich vor allem im jeweiligen Frageteil, der im Anschluss an die beiden Hauptkapitel zu finden ist. Die dort aufgeworfenen Fragen werden dabei nicht exemplarisch beantwortet, sodass es dem Leser überlassen bleibt, die gewonnen Erkenntnisse noch einmal selbständig zu rekapitulieren.
Der öffentlich subventionierte Kulturbetrieb (Orchester, Konzert und Opernhäuer) wird nur am Rande erwähnt, trotzdem kann das Buch auch auf für Akteure in diesem Bereich interessant sein, da laut EMI auch auf das Genre Klassik in der Zukunft starke Veränderungen zukommen werden. Immerhin ist das Gros der Käufer in diesem Segment heute über 70 Jahre alt.
Als etwas unpraktisch erweist sich, dass alle Anmerkungen aus dem Text im Anhang platziert wurden, da dies ständiges Blättern erfordert. Fußnoten wären hier besser gewesen. Der Mehrwert des Buches ergibt sich neben den gut nachvollziehbaren Darstellungen in den ersten beiden Teilen vor allem aus den detaillierten Einblicken in die Musikwirtschaft, die im dritten Teil gegeben werden, und hier insbesondere durch den Abdruck der Antworten aus den Fragebögen, welche an die Unternehmen verschickt wurden, da hieraus die Veränderungen des Musikmarkts aus der Perspektive von drei Marktsegmenten besonders gut hervorgehen.
Insgesamt gesehen basiert dieser Band somit auf einem ausgewogenen Konzept aus Theorie und Praxis und kann jedem, der in der Musikwirtschaft tätig ist oder sich neu in diesen Bereich einarbeiten will, empfohlen werden. Darüber hinaus ist aber auch eine Verwendung als Lehrbuch an staatlichen Universitäten und privaten Instituten sowie als Privatlektüre für den interessierten Musikliebhaber denkbar.
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