06.09.2014
Themenreihe Digitale Formate
Autor*in
Leonie Krutzinna
studierte Skandinavistik und Literaturwissenschaft an der Georg August-Universität Göttingen.
Das Projekt #WiGaOpenAir
Marketing für Infotainment-Apps
Die Kultur wird digital. Welche Veränderungen bringt das für die herkömmlichen Marketingstrategien mit sich? In Berlin wird erstmalig eine Kulturveranstaltung zu einem Smartplace erweitert - mithilfe von digitalen Übertragungs- und Infotainment-App-Technologien. Daran sind Experten der Bereiche Technik, Marketing, Storytelling und Monitoring beteiligt. Leonie Krutzinna sprach im Vorfeld mit ihnen über das Projektmanagement und die Zusammenarbeit. Im Fokus heute: der Bereich Marketing.
Themenreihe Digitale Formate
Die Popularität der Sozialen Medien hat neue Anforderungen an das Kulturmarketing gestellt. Digitale Kommunikationskanäle und konventionen erfordern eine Neuausrichtung herkömmlicher Werbestrategien. Während die Social Media-Marketing-Konzepte häufig im Dienst der Offline-Veranstaltungen stehen, geht die Projektgruppe #MenschOrtWeb (http://menschortweb.tumblr.com/) einen Schritt weiter: Das Offline-Event soll zum digitalen Smartplace ausgebaut werden. Das Varietéprogramm im Wintergarten Open Air in der Berliner Wuhlheide wird somit um eine digitale Infotainment-App erweitert.
Was bei der Konzeption und Vermarktung einer Infotainment-App zu beachten ist, erfragten wir bei Christian Spließ, der sich als Experte im Social Media-Storytelling mit marketingspezifischen Fragen im Digitalzeitalter beschäftigt.
KMN: Welche Herausforderungen stellen sich, wenn man das Projekt #WiGaOpenAir als Smartplace promoten will auch im Kontext mit der Veranstaltung selbst? Welche Unterschiede gibt es zu anderen Events?
Christian Spließ: Zunächst besteht ein Unterschied zu anderen Events darin, dass #WiGaOpenAir mit sehr vielen Techniken und Innovationen arbeiten wird, die bisher kaum oder nur allmählich für Events eingesetzt werden, so etwa die iBeacons und die Elemente der Gamification. Zum Andern betreten wir mit dem Einsatz eines Smartplaces für ein Event völlig neues Gelände: Das Konzept des Smartplaces gibt es ja schon seit einiger Zeit, aber es ist bisher noch nicht für Events angewendet worden. Insofern können wir im Marketing viel Neues ausprobieren, andererseits ist die Idee des Smartplaces noch so neu, dass wir den Begriff und das Konzept an sich auch noch in den Köpfen verankern müssen. Im Endeffekt kommt zu dem, was das Marketing bisher für Events gemacht hat neben Facebook, Twitter und Co noch eine ganze Menge an Aufgaben hinzu, die sonst eher nicht fürs Eventmarketing typisch sind. Etwa das Entwickeln von Spieleideen für die App.
KMN: Welche Marketingstrategien und Ziele werden verfolgt und welche Social Media-Kanäle werden wie ins Marketingkonzept integriert?
Spließ: Fangen wir von hinten an: Unverzichtbar ist unser MenschOrtWeb-Blog bei Tumblr (http://menschortweb.tumblr.com), in dem alles zu finden ist, was zum Projekt an sich gehört. So etwa eine Info-Seite für die Presse. In den Blogbeiträgen informieren wir über das #Wigaopenair und sammeln dort auch alle Beiträge, die in anderen Blogs über das Projekt geschrieben wurden. Von dieser Zentrale gehen die Beiträge natürlich zu Twitter und Facebook, wobei wir hier einerseits die schon vorhandenen Präsenzen des Wintergartens nutzen, andererseits fließen Informationen aber auch von den beteiligten Personen in ihre jeweiligen eigenen Netzwerke. Bilder spielen bei Events eine besondere Rolle, daher werden wir sicherlich auch Instagram und/oder Pinterest nutzen.
KMN: Wer gehört zur Zielgruppe?
Spließ: Generell natürlich Leute, die Spaß an Openair-Kulturveranstaltungen haben. Genauer spezifiziert: die Soul-Fans, die die Musik von James Brown mögen. Alle, die den Wintergarten schon kennen und schätzen und vielleicht schon etwa Der helle Wahnsinn gesehen haben. Ebenso gehören zur Zielgruppe auch Leute, die die Kunst des Varietés mögen und lieben. Berlinaffin steht definitiv auch auf unserer Liste. Und Besucher, die gerne Shows wie die Blue Men Group gesehen haben und daher bereit sind sich auf Überraschungen einzulassen.
KMN: Wie erfolgt die Evaluation über den Erfolg der Marketing-Maßnahmen?
Spließ: Wir haben für alle Aktivitäten im Social Web ein sogenanntes Social Web Command Center eingerichtet einerseits, um vor und während des Events zu überprüfen, was in den Netzwerken kommuniziert wird und andererseits, um über diese Tools später auch eine genaue Auswertung von Retweets, FB-Postings, Interaktion oder einfach den Likes für die FB-Seite vornehmen zu können.
KMN: Welche Rolle spielen Gamification-Aspekte? Was soll durch sie erreicht werden?
Spließ: Gamification soll in erster Linie helfen, den Besucher noch mehr in die Atmosphäre des Festivals zu integrieren. Durch die gestellten Aufgaben und Spiele, die schon direkt beim Verlassen des Parkplatzes beginnen könnten, soll der Besucher sich mit der Welt von #Wigaopenair beschäftigen und spielerisch Informationen erhalten. Wir werden in der App Gamification-Aspekte integrieren, um das Gesamterlebnis #Wigaopenair abzurunden, um den Besucher auf dem Festival Spaß zu vermitteln und damit sich der Besucher an dieses gute Erlebnis auch nach dem Besuch erinnert und diese Erinnerung weitergibt, damit der Wintergarten generell als Ort im Gedächtnis bleibt.
Was bei der Konzeption und Vermarktung einer Infotainment-App zu beachten ist, erfragten wir bei Christian Spließ, der sich als Experte im Social Media-Storytelling mit marketingspezifischen Fragen im Digitalzeitalter beschäftigt.
KMN: Welche Herausforderungen stellen sich, wenn man das Projekt #WiGaOpenAir als Smartplace promoten will auch im Kontext mit der Veranstaltung selbst? Welche Unterschiede gibt es zu anderen Events?
Christian Spließ: Zunächst besteht ein Unterschied zu anderen Events darin, dass #WiGaOpenAir mit sehr vielen Techniken und Innovationen arbeiten wird, die bisher kaum oder nur allmählich für Events eingesetzt werden, so etwa die iBeacons und die Elemente der Gamification. Zum Andern betreten wir mit dem Einsatz eines Smartplaces für ein Event völlig neues Gelände: Das Konzept des Smartplaces gibt es ja schon seit einiger Zeit, aber es ist bisher noch nicht für Events angewendet worden. Insofern können wir im Marketing viel Neues ausprobieren, andererseits ist die Idee des Smartplaces noch so neu, dass wir den Begriff und das Konzept an sich auch noch in den Köpfen verankern müssen. Im Endeffekt kommt zu dem, was das Marketing bisher für Events gemacht hat neben Facebook, Twitter und Co noch eine ganze Menge an Aufgaben hinzu, die sonst eher nicht fürs Eventmarketing typisch sind. Etwa das Entwickeln von Spieleideen für die App.
KMN: Welche Marketingstrategien und Ziele werden verfolgt und welche Social Media-Kanäle werden wie ins Marketingkonzept integriert?
Spließ: Fangen wir von hinten an: Unverzichtbar ist unser MenschOrtWeb-Blog bei Tumblr (http://menschortweb.tumblr.com), in dem alles zu finden ist, was zum Projekt an sich gehört. So etwa eine Info-Seite für die Presse. In den Blogbeiträgen informieren wir über das #Wigaopenair und sammeln dort auch alle Beiträge, die in anderen Blogs über das Projekt geschrieben wurden. Von dieser Zentrale gehen die Beiträge natürlich zu Twitter und Facebook, wobei wir hier einerseits die schon vorhandenen Präsenzen des Wintergartens nutzen, andererseits fließen Informationen aber auch von den beteiligten Personen in ihre jeweiligen eigenen Netzwerke. Bilder spielen bei Events eine besondere Rolle, daher werden wir sicherlich auch Instagram und/oder Pinterest nutzen.
KMN: Wer gehört zur Zielgruppe?
Spließ: Generell natürlich Leute, die Spaß an Openair-Kulturveranstaltungen haben. Genauer spezifiziert: die Soul-Fans, die die Musik von James Brown mögen. Alle, die den Wintergarten schon kennen und schätzen und vielleicht schon etwa Der helle Wahnsinn gesehen haben. Ebenso gehören zur Zielgruppe auch Leute, die die Kunst des Varietés mögen und lieben. Berlinaffin steht definitiv auch auf unserer Liste. Und Besucher, die gerne Shows wie die Blue Men Group gesehen haben und daher bereit sind sich auf Überraschungen einzulassen.
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