Sind die Kulturwirtschaft & Kreativindustrie eine Modeerscheinung?

Kultur und Wirtschaft verstehen sich seit jeher eher als erbitterte Feinde, Kreativität und Industrie schließen sich eigentlich aus. Mit dieser akademischen Arbeit wird eine Erklärung dafür gegeben, wie diese gegensätzlichen Begriffe doch zueinander gefunden haben und welche Auswirkungen dies auf unsere Kultur und Gesellschaft hat.

 

 

Die gefühlsmäßig nicht enden wollende Wirtschaftskrise stellt die Zivilgesellschaft auf die Probe, indem sie die Frage aufwirft, welche Perspektive unsere westliche Kultur und Gesellschaft hat, um sich aus der Krise zu bewegen. Alte Konzepte funktionieren nicht mehr richtig, neue funktionierende Alternativen sind noch zu finden. Die Kreativwirtschaft hat das Potential, eine Vorreiterrolle in der Umgestaltung unserer Arbeitswelt und Gesellschaft zu spielen.

 

 

Die Kultur- und Kreativwirtschaft leistet eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von 61 Milliarden Euro (2006) in Deutschland, das ist nur knapp hinter der Automobilindustrie und vor der chemischen Industrie. Die Kreativwirtschaft ist extrem heterogen und dadurch ein sich selbst steuerndes komplexes System, eine Steuerung von außen ist nur in Teilbereichen möglich.

 

An den Beispielen Singapur, RUHR.2010 & Hamburg werden Vielfalt und Grenzen der Kreativwirtschaft aufgezeigt. Jede dieser Städte bzw. Region hat ihr eigenes Image entwickelt, um sich mit einem prägnanten Charakter auf dem kreativen Sektor erfolgreich von den anderen abzugrenzen.

 

 

Nein, wir stehen nicht vor einem neuen Klassenkampf zwischen einer Kreativen Klasse und einer Unkreativen Klasse. Aber die Kreativwirtschaft bewirkt Veränderungen, deren Auswirkungen noch nicht abzusehen sind. Die Welt heute ist geprägt von Unsicherheiten in wirtschaftlicher und sozialer Sicht. Die Kreativwirtschaft mit ihrem Fokus auf eine sinnvolle Ausgestaltung von Arbeit und einer stärkeren Wahrnehmung des Gemeinsinns mit der Nebenwirkung einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung und Internationalisierung könnte hier stabilisierend auf eine Gesellschaft im Umbruch wirken.

 

Download der Arbeit: http://www.kulturmanagement.net/downloads/sautter.pdf

 

 

Stephan Sautter ist 1965 geboren und arbeitet seit seinem Studium der Medientechnik als Filmemacher und Editor unter anderem für arte und die Deutsche Welle. Von 2007 bis 2010 war er in Laos/Südostasien tätig, rief dort ein unabhängiges Filmfestival ins Leben und hat dabei die kreativen Cluster von Bangkok, Hongkong, Singapur und Tokio kennengelernt. Durch seine Masterarbeit "Kulturwirtschaft und Kreativindustrie, Beschreibung eines Wandels von Kulturarbeit und Gesellschaft" im Fernstudiengang Management für Kultur- & Non-Profit-Organisationen hat er sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Seit August 2010 lebt Stephan Sautter wieder in Hamburg. Im Zentrum seiner Arbeit stehen Kulturmanagement, Film und natürlich die Kreativwirtschaft.

 

Kontakt: stephansautter@justmail.de