09.09.2012
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht
Innovation durch Design, Vernetzung und Digitalisierung
Die Zukunftsbranche Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine bedeutende Triebfeder für Innovationen, sagte Wirtschaftsminister Florian Rentsch bei der Präsentation des 4. Hessischen Kultur- und Kreativwirtschaftsberichts in Wiesbaden.
"Die Kultur- und Kreativschaffenden sind für jede Region extrem wertvoll. Durch ihr Transferpotenzial und ihre Impulse auch für andere Wirtschaftsbranchen übernimmt die Kultur- und Kreativwirtschaft eine Schlüsselfunktion für die gesamte Wirtschaft, sagte Wirtschaftsminister Florian Rentsch heute in der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden anlässlich der gemeinsamen Präsentation des 4. Hessischen Kultur- und Kreativwirtschaftsberichts.
Hessen biete Kultur- und Kreativschaffenden ein exzellentes Umfeld, sagte der Minister. Die Vielfalt der Kreativszene und eine hohe Anzahl umsatzstarker Kunden aus dem Dienstleistungs- und dem produzierenden Sektor ermöglichten neue Kooperationen und Synergien. Mit der Veröffentlichung des Berichts trage das Hessische Wirtschaftsministerium der hohen Bedeutung der Branche für Hessen Rechnung.
Die hessische Kultur- und Kreativwirtschaft hat im Jahr 2010 rund 12,5 Mrd. Euro umgesetzt. Im Jahr 2011 waren dort gut 65.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie zahlreiche Selbstständige und Freiberufler tätig.
"Produkte werden immer austauschbarer, Produktion findet immer globaler statt, der Preiskampf auf zunehmend gesättigten Märkten verschärft sich. Das alles führt zu Druck auf dem Innovationskessel zusätzlich befeuert durch Produktpiraterie. Notwendige Innovationen entstehen nicht mehr durch einfache Weiterentwicklung, sondern durch grundlegend neue Herangehensweisen. Die Einbeziehung von Kreativen in unternehmerische Prozesse hilft, neue Perspektiven zu eröffnen und neue Produkte marktfähig zu machen", sagte IHK-Präsident Dr. Gerd Eckelmann.
Auch der Do-it-Yourself-Trend spiegele die Freude am Kreativsein und Selbermachen wider, sagte Minister Rentsch. Gepaart mit Internet-Vertriebsplattformen, entwickelten sich neue, individuelle Produktionsweisen mit beträchtlichen Umsätzen: "Dass durch solche Entwicklungen die Wirtschaftsstrukturen nachhaltig verändert werden, ist offensichtlich. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein wichtiger Impulsgeber auch für andere Wirtschaftsbranchen und deshalb Bestandteil unserer Innovationspolitik."
In einer Podiumsdiskussion erörterten Hessens Wirtschaftsstaatssekretär Steffen Saebisch und die Geschäftsführer der Kreativagentur Scholz &Volkmer aus Wiesbaden, des Kameraherstellers MINOX aus Wetzlar und des Fahrradherstellers Storck Bicycle aus Idstein, wie insbesondere der Mittelstand von Kreativleistungen profitieren könne. Die Potenziale der Kreativschaffenden in den Bereichen Innovation, Vernetzung und Digitalisierung können insbesondere vom Mittelstand noch stärker ausgeschöpft werden. Dabei sind Kreativleistungen aus den Bereichen Produktdesign und Kommunikationsdesign häufig der Schlüssel für einen erfolgreichen Markteintritt, sagte Saebisch.
Der 4. Hessische Kultur- und Kreativwirtschaftsberichts behandelt wichtige Themen der Branche wie Vernetzung, Co-Working sowie digitale Werkzeuge wie Social Media, Crowdfunding und Open Innovation. Dabei geht es auch um die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Handel und den Austausch von Informationen, auf Datenspeicherung und Datentransfer sowie das Urheberecht.
Die Designwirtschaft zählt zu den bedeutendsten Teilmärkten der Kreativwirtschaft. Als landesweit agierende Anlaufstelle für die Designwirtschaft und ihre Vernetzung mit anderen Branchen fördert das Land Hessen Design e. V. in Darmstadt und den in Frankfurt ansässigen Rat für Formgebung, eines der international führenden Kompetenzzentren für Design. Zudem wurde das größte Treffen der Werbe- und Kommunikationsbranche im deutschsprachigen Raum, das ADC Festival des Art Directors Club für Deutschland (ADC) e. V. von 2010 bis 2012 in Frankfurt gefördert.
Die Gamesbranche leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Technologie- und Kreativstandort Hessen. Für diesen Teilmarkt wurde ein Zuschussprogramm aufgelegt und mit 300 000 Euro ausgestattet. Mitteln der EU-Strukturförderung werden über das Programm 'Lokale Ökonomie' in Offenbach, Kassel und Wiesbaden auch oder ausschließlich für die Kreativwirtschaft genutzt. Zur Stärkung der mittelständischen Kino- und Filmwirtschaft wurde ein Förderprogramm zur Digitalisierung kleiner Kinos aufgelegt.
Mehr Informationen zur Kultur- und Kreativwirtschaft und den Förderaktivitäten des Landes Hessen unter www.kreativwirtschaft- hessen.de
Der 4. Hessische Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht ist unter www.kulturwirtschaft-hessen.de/mediathek abrufbar.
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