27.09.2012

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Buchrezension

Status Quo und Zukunft von Museumsshops in Deutschland

Museumsshops sind in deutschen Museen angekommen. Doch mit Blick auf die USA ist ersichtlich: Die Anzahl deutscher Museen mit erfolgreich geführten Museumshops ist noch gering.
 
Weniger finanzielle Beweggründe als vielmehr der Grund eines "added value" des Museumsbesuches scheint in Europa von Bedeutung für die Gründung von Museumsshops zu sein, wobei das Sortiment über die traditionellen Bücher hinaus in vielen Shops weiter gefasst sein müsste.
 
Dieses Buch ist ein Beitrag zum Status Quo und der Zukunft von Museumsshops in Deutschland. Unter Verwendung sozial-, kultur- und wirtschaftswissenschaftlicher Theorien wird der Museumsshop als nicht mehr wegzudenkende Institution im Dienstleistungsunternehmen Museum facettenreich analysiert und interpretiert.
 
Der Museumsshop ist der Punkt im Museum, an dem Kultur und Konsum am deutlichsten zusammentreffen. Mit der Untersuchung der Spannung zwischen diesen "Systemen" geht die Arbeit weit über eine Analyse von Museumsshops hinaus. Es wird der Zwiespalt, der sich aus der Einrichtung von Museumsshops ergibt, deutlich: Verstärkte Besucherorientierung der Museen mit Hilfe des umfassenden Angebots der Museumsshops zu den Ausstellungsthemen sowie die zusätzlichen Einnahmen durch den Museumsshops scheinen sich dem staatlich-kulturellen Auftrag und dem Anspruch des Museums geradezu dichotomisch gegenüber zu stehen.
 
 
Kommerzialisiert der Museumsshop die Kultur oder kulturalisiert er den Konsum? Einerseits besteht die Befürchtung, dass der Museumsshop als "Teufelszeug" die Moral erodiert und die Kommerzialisierung im negativen Sinne stärkt, was die Bereitschaft zum Ausverkauf der Kultur wachsen lässt. Andererseits wird klargestellt, dass es bei den Museumsshops nicht um ein "Übermarketing" oder einen "gnadenlosen Konsumterror" geht, sondern dass vielmehr versucht wird, eine stärkere inhaltliche und emotionale Bindung an die Kunst, die Geschichte und die Museen zu erreichen.
 
Fazit der Arbeit ist, dass Museumsshops heute ein wichtiger und beispielhafter Indikator ist, speziell unter dem paradigmatischen Wandel der Gesellschaft zu einer Postmoderne, in der symbolhafter Konsum Lebensstile schafft und in der Kultur, Kommerz und Erlebnis untrennbar miteinander verbunden werden.
 
 
 
Hinweis: Museumsshops im Speziellen und Merchandising im Allgemeinen sind Schwerpunktthema im Monat September. Lesen sie dazu die aktuelle Ausgabe unseres KM Magazins: http://bit.ly/km1209portal
 

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