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Das Aufzeichnen von Musik im Tonstudio wird bisher eher selten als eigenständige Form des Musizierens verstanden. David Waldecker untersucht diesen Prozess mit Bezug auf Adorno, praxeologische Ansätze und eigene Feldforschung im Bereich Hardcore und Jazz. Er zeigt, wie im Studio durch dessen technische und räumliche Besonderheiten und Rolle in der Produktion bestimmte Formen des Musikmachens erzeugt werden. Zugleich liefert er eine Auseinandersetzung mit aktuellen Ansätzen in der Musiksoziologie und der Ethnographie aus Sicht der Kritischen Theorie Adornos.
Transcript Verlag, 14.06.2022
Das Museum als Raum der Imagination, das kann eine Verheißung sein oder eine Provokation. In jedem Fall lässt es auf eine produktive Auseinandersetzung mit Möglichkeiten und Grenzen von Museen hoffen.
Bernd Holtwick, 25.07.2022
Die rechtsradikalen Ausschreitungen 2018 in Chemnitz werfen grundlegende demokratietheoretische Fragen auf: Welche Gefahren drohen von Rechts? Wie wird eine ganze Stadt zum politischen Risikogebiet? Und was bedeutet die Präsenz riskanter Politisierung und Entpolitisierung für unsere Demokratie? Die Autor*innen illustrieren entlang ethnografischer Streifzüge, wie eine apolitische Mitte der radikalen Rechten immer wieder den öffentlichen Raum überlässt. Die Rechtsextremen breiten sich in diesem Vakuum aus und reklamieren demokratische Grundrechte für sich, um sie gleichzeitig abzuschaffen. Als Kulturhauptstadt 2025 muss sich Chemnitz im Umgang mit diesem demokratischen Risiko bewähren.
Transcript Verlag, 14.06.2022
Brasilien gehörte in der Nachkriegszeit zu den aufstrebenden Ländern, mit denen die junge Bundesrepublik kulturpolitische Verbindungen etablierte. Anhand der vielfältigen Modernitätsbestrebungen in Brasilien und Deutschland analysiert und vergleicht Susanne Neubauer die Verflechtungen zwischen Museumspolitiken, (Re-)Demokratisierungsbestrebungen und dem disziplinübergreifenden Diskurs um das Menschenbild nach der Zäsur des Zweiten Weltkriegs. Aus außereuropäischer Perspektive wirft sie einen Blick auf die Wertungen des Menschen in den kulturellen Umwelten und beleuchtet damit Mechanismen der Entwicklung westlicher Kanonisierungen der modernen Kunst.
Transcript Verlag, 20.06.2022
In Migrationsgesellschaften begegnen sich vielfältige Vorstellungen, Perspektiven und Bewertungen von Geschichte. Nationale Bezugsrahmen von Erinnerung und Geschichtspolitik werden dabei herausgefordert und in Frage gestellt. Wie reagieren Angebote historischer Bildung im pädagogischen Alltag auf diese Pluralisierung historischer Sinnbildung angesichts von Migration und Vielfalt? Welchen veränderten Bedarfen begegnen Akteur:innen dabei? Auf Basis empirischer Befragungen in Schulen, Schulbuchverlagen, Museen und Gedenkstätten sowie non-formalen Bildungsinitiativen geht der Band dem geschichtskulturellen Wandel in der deutschen Migrationsgesellschaft auf den Grund.
Transcript Verlag, 18.05.2022
Dinge anstarren, Tafeln lesen, nur mit respektvoll gedämpfter Stimme sprechen - dem Museum haftet der zweifelhafte Charme von "Tagesausflug mit Klasse 9b" an. Das will niemand und braucht niemand, stattdessen werden attraktivere Museen gebraucht. Wie diese aussehen, darüber verhandelte die Jahrestagung des Deutschen Museumsbund 2022 im Saarland.
Johannes Hemminger, 20.06.2022
ReiheDigitale Formate
Sotheby’s verkauft ein Bild für 3,4 Mio. USD. So richtig überraschend klingt das erstmal nicht. Aber beim im Oktober 2021 verkauften Werk handelte es sich um ein rein digitales, als NFT zertifiziertes Comic-Bild. Es zeigt einen "Bored Ape" mit goldenem Fell, wobei auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, warum dieser so viel Geld wert sein soll. Trotzdem werden solche NFTs für Unmengen an Bitcoin, Ethereum oder andere Cryptowährungen gehandelt.
Johannes Hemminger, 07.06.2022
In zwei der weltweit ältesten Religionsmuseen wurden zu Ende der 1920er und im Verlauf der 1930er Jahre ähnliche religiöse Objekte mit sehr unterschiedlichen kuratorischen Intentionen inszeniert. Die beiden Museen in der Sowjetunion und in Deutschland werden - auch anhand von zahlreichen, bislang unveröffentlichten Illustrationen - sinnlich vor Augen geführt, wobei ihre Akteure porträtiert und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer Gründung sowie ihre Vorgänger-Museen beleuchtet werden. Die rekonstruierende Analyse von Ausstellungen in beiden Häusern basiert auf der Auswertung einer Fülle an archivalischen Quellen und lässt die kuratorische Praxis zwischen Ent- und Verzauberung von Religion und religiösen Objekten lebendig werden.
Nomos, 01.06.2022
ReiheKarriere
Was haben Studierende des Medien- und Kulturmanagements sowie der (Medien-)Informatik gemeinsam? Im Falle von Paulina Jacob (Medienmanagement), Mariana Martins (Kulturmanagement), Nicola Lea Libera (Computer Science for Digital Media) und Florian Timm (Informatik) ist es vor allem die Teilnahme am interdisziplinären Bauhaus.Modul in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar (KSW). Im Interview reflektieren die vier Studierenden ihre Eindrücke und wichtigsten Erkenntnisse aus dem Projekt - und inwieweit dieses ihre Sicht auf den Kulturbetrieb (als potenziellen Arbeitgeber) beeinflusst hat.
Paulina Jacob, 25.05.2022
Digitale Elemente in der Kunst- und Kulturvermittlung finden sich häufig in Angeboten für jüngere Zielgruppen, weniger jedoch für Senior*innen. Inwiefern diese Altersgruppe mit digitalen Medien im Museum interagieren wollen und können, hat Elke Kralle-Calenberg im Rahmen einer wissenschaftlichen Qualifikationsarbeit am Beispiel eines Medientisches untersucht. Ihre Ergebnisse zeigen, wie man solche Angebote gestalten sollte, damit sie gut angenommen werden.
Aileen J. Becker, 09.05.2022
Erfahrungen im praktischen Tun und Erfahrungen mit der Lehre dieses Tuns wurden seit der Antike über Generationen gesammelt und systematisiert, um ihrerseits als "Kunstlehre" die Lehre dieses Tuns anzuleiten. Überliefert sind diese Erfahrungen insbesondere in den Fachbüchern etwa zu Rhetorik, Poetik, Malerei, Bildhauerei und Architektur. In ihrer Didaktisierung und Verschriftlichung haben sich diese gestaltenden Künste in einem bis heute nachwirkenden Prozeß als eigene Felder des Wissens systematisiert und konstituiert. In dieser Tradition von Τέχνη und Ars als der Lehre eines erfahrungsbasierten, zielgerichteten, seiner Mittel bewußten und regelgeleiteten Tuns, wurde um 1600 dann wiederum die Allgemeine Didaktik als eine Kunst des Unterrichtens, Bildens und Erziehens begründet. Kunst und Didaktik stehen so in ihrem jeweiligen Anfang wie in ihrer Begründung historisch und systematisch in einem engen Wechselverhältnis.

Als Ergebnis des Symposiums und Kolloquiums zum Thema "Kunstlehre / Lehrkunst" eröffnet der Band einen grundlegenden Zugang zu diesem kaum erschlossenen Feld, führt die wenigen dazu bestehenden Ansätze zusammen und untersucht im interdisziplinären Diskurs mit Forschungen zur historischen Lehre der gestaltenden Künste die Potentiale einer Aktualisierung der Kunstlehren für das Selbstverständnis und die Lehre der Künste wie für die Kohärenzbildung in der Lehrerbildung.
kopaed, 01.04.2022
Digitale Medien sind ein unverzichtbarer und unvermeidlicher Teil der gegenwärtigen Lebenswelt. Digitale Medienbildung ist daher nicht nur in der vorschulischen und schulischen Medienbildung relevant, sondern auch in der Familie und in anderen Institutionen der außerschulischen Arbeit. Verantwortliche will dieses Handbuch bei der Erziehungsarbeit unterstützen. 

Das Handbuch zeigt zunächst die notwendigen Grundlagen und bietet einen niederschwelligen Einstieg und kleine Reflexionsanlässe für die Erziehungsbeobachtung. Danach orientiert sich der Band am Entwicklungsalter der Heranwachsenden und thematisiert die Phase der Frühe Bindung des Kindes sowie seine Sprachentwicklung. Für diese Grundbereiche gelingender Erziehung werden jeweils Hinweise für die kompetente Nutzung von Medien gegeben. Es schließt sich ein Blick auf die Erziehungsbedingungen unter Berücksichtigung von Milieu und Herkunftskultur an. Den Abschluss bildet dann ein Kapitel zum Umgang mit digitalen Medien generell und den spezifischen Herausforderungen digitaler Handlungspraxis von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigungen. 

Alle Kapitel des Bandes können unabhängig von den anderen Kapiteln flexibel genutzt und bearbeitet werden. Ziel ist die Verbindung von praxisnahem Theoriewissen und der Überprüfung des eigenen Lernfortschritts durch weiterführende Übungen.
kopaed, 01.05.2022
Ein ungewöhnliches Buch, reich an Beispielen, die auf anschauliche Weise darstellen und erklären, worum es in den Künsten geht und was man im Umgang mit ihnen lernen kann, Beispiele aus der Bildenden Kunst, der Musik, dem Tanz, dem Theater und aus neuen, die Grenzen herkömmlicher Sparten überschreitenden und experimentellen Kunstformen, und Geschichten dazu - über Erlebnisse aus dem Unterrichtsalltag, Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern oder Beobachtungen. Der Autor hat sich sein Künstler- und Lehrerleben lang damit beschäftigt, Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen zwischen den Künsten aufzuspüren und zu erfassen. "Ich wusste ja, dass es um dasselbe ging, ob ich mich an einem Bild, an einem Musikstück oder an einem Text abarbeitete. Und meine Schülerinnen und Schüler wussten es auch, ob sie mit mir malten, Musik machten, mit Texten experimentierten oder ob wir szenisch improvisierten", so Peter Ausländer, der im Übrigen auch das Unterrichten als Kunst versteht, eine Kunst, für die gilt, was für alle anderen Künste auch entscheidend ist: Wahrnehmung, Intuition, Phantasie und Übung, Übung, Übung …

Ausführungen zu den Themen Dauer, Flächen und Räumen stehen im Zentrum der Überlegungen, Gestalt, Struktur und Farbklänge sind weitere Felder. Eine assoziative Schreibweise, die Ausländer auch die Einflechtung von Autobiografischem und Anekdotischem erlaubte, macht seinen wissenschaftlichen Text zu einem anregenden Schmöker, in dem man sich bei der Lektüre gleichermaßen mit Neugier und Spaß verlieren kann, wobei man aber eben auch sehr viel lernt.
kopaed, 15.03.2022
Dieses "Starter Kit" soll als Handreichung für all diejenigen dienen, die ukrainische Kultur- und Kunstschaffende in dieser schrecklichen Zeit unterstützen wollen. Es enthält einige grundsätzliche Informationen und eine nach Kategorien unterteilte Bedarfsliste, die in zahllosen Diskussionen in sozialen Medien und anderen Gruppenforen ermittelt wurde.
Goethe-Institut e. V., 31.03.2022
Mash it up! - Im Internet überall möglich: Alles kann heruntergeladen, neu formatiert, zusammengesetzt und veröffentlicht werden. Zumindest in der Theorie. In Wirklichkeit finden diverse Online-Praktiken zu unterschiedlichen Zwecken in bestimmten Kreisen Anklang und irritieren andere Kreise wiederum mit ihrem Tun. Die Dissertation thematisiert den Wandel solcher intermedialer Praktiken von nicht-professionellen Internet-Nutzer:innen am Beispiel des Mashups. Zusammensetzungen von Medienfragmenten existieren zwar seit Jahrzehnten, eine umfängliche, sprich mehrere Medienaspekte und somit die Komplexität des Medienprodukts inkludierende Definition vom Mashup fehlt jedoch bis heute.
Nomos Verlagsges.MBH + Co, 03.02.2022
Sport ist auch in Museen allgegenwärtig. Etwa 1.500 Sportmuseen existieren weltweit - vom liebenswerten Fahrradmuseum in der Pfalz bis zum FIFA World Football Museum. Sport wird gesammelt, Sportobjekte werden erforscht, Sport wird ausgestellt sowie in Museen erlebbar und erlernbar gemacht. In diesem Sammelband setzen sich internationale Autor:innen mit ‚Sport im Museum‘ auseinander und reflektieren das schnelllebige Phänomen Sport im Kontext musealen Arbeitens, was Chancen bietet für zukunftsorientierte Museumsarbeit. Der Herausgeber ist seit fast 30 Jahren im sportmusealen Kontext tätig und stellte diesen Band zusammen, um ‚Sport im Museum‘ zu beschreiben, zu beforschen und als wichtigen Baustein der Populärkultur ins Bewusstsein zu bringen.
Ergon, 10.03.2022
Die Forschungsgruppe ‘Management & Consulting in Transformations- und Innovationsprozessen’ untersucht seit ihrem Start an der flensburg.school for Advanced Research Studies im Oktober 2009, wie Unternehmen und Organisationen in einer sich immer stärker verändernden Umwelt und globalisierten Marktdynamik höchst flexibel auf Veränderungen reagieren und nachhaltig erfolgreich sein können. Ziel ist es, Ansätze für ‘innovatives Organisieren’ zu entwickeln, die eine fortlaufende Innovationsfähigkeit sichern helfen. In den vorliegenden Band wurden Beiträge von Forschungsgruppenteilnehmern als ‘Research in Progress’ aufgenommen, die einen aktuellen Einblick in das Forschungsfeld bieten. Neben ihrer praktischen Relevanz ist allen Beiträgen ein erkennbares Forschungsdefizit gemein, mit dem sich die Teilnehmer auch im weiteren Fortgang ihrer Projekte auseinandersetzen werden. In diesem Band stellen sie erste Lösungsansätze zur kritischen Diskussion.
Verlag Edition Rainer Hampp, 10.09.2010
Journal of Cultural Management and Cultural Policy/Zeitschrift für Kulturmanagement und Kulturpolitik: Vol. 7, Issue 2
 
The Journal of Cultural Management and Cultural Policy offers international perspectives on a wide range of issues in cultural management and cultural policy research and practice.

This issue looks at the effects political upheavals and processes of social transformation have on the conditions for cultural production, dissemination, education, policy, and management. The transfer from one political party to another, even when it occurs through legitimate political processes, can mean the difference between funding and lack of funding, restrictive versus liberal policies, or freedom of expression and censorship. The 1989 transformations in Central and Eastern Europe are one example among many others. Current upheavals in many countries have major implications for cultural management and politics given that artistic autonomy is at risk or already restricted with the potential to fundamentally reorder the cultural field. The contributors confront and reflect upon instances of political upheaval and social change that have had a pronounced effect on the arts.
Transcript Verlag, 15.12.2021
Historische Urteilskraft, 04. Magazin des Deutschen Historischen Museums

Titelthema des vierten Heftes ist "Deutschland und Europa 1939-45. Gewalt im Museum". In Texten und Interviews gehen Mary Fulbrook, Barbara Kirshenblatt-Gimblett, Philippe Sands, Sabina Ferhadbegović, Jens-Christian Wagner u.a. der Frage des Umgangs mit der deutschen Besatzungsherrschaft in Ausstellungen und Sammlungen nach. Wie lässt sich Gewalt ausstellen? Welche Objekte dokumentieren die Gewaltgeschichte des deutschen Vernichtungskriegs und der nationalsozialistischen Besatzung von heute 27 Ländern?

Darüber hinaus schließt Olga Grjasnowa an die Essays von Daniel Kehlmann (Heft 1), Lukas Bärfuss (Heft 2) und Julia Franck (Heft 3) an und betrachtet das Verhältnis von Geschichte und Literatur; Dan Diner überlegt, was aus der deutschen Geschichte geworden wäre, wenn an den entscheidenden Weggabelungen andere Richtungen eingeschlagen worden wären; Dieter Gosewinkel, Barbara John und Kyung-Ho Cha sprechen darüber, was "Staatsbürgerschaft" mit Fußball und deutschem Hip-Hop zu tun hat; und die Comic-Zeichner*innen Reinhard Kleist, Sebastian Lörscher, Ulli Lust, Nicolas Mahler und Sophia Martineck zeigen ihren je individuellen Blick auf die Zeitgeschichte.
31.03.2022
In Zeiten des Neoliberalismus mit angedrohten »konservativen Revolutionen« und Faschismus-Renaissancen übt der politisch-ästhetische Werkzeugkasten der langen 1960er Jahre große Anziehungskraft aus. Die 13 Beiträger*innen des Bandes verhandeln künstlerische Praktiken und populäre Kulturen, die sich mit den Dynamiken um das Jahr 1968 auseinandersetzen. Zwei künstlerische Interventionen helfen dabei, eindeutige Zuschreibungen aufzuweichen. Der transnationale Überblick kontextualisiert entsprechende Verfahren, die häufig kollektiv angelegt sind, innerhalb gesellschaftlicher Revisionen von Denk-, Lebens- und Arbeitsformen. Neben Gemälden, Installationen und Massenmedien, etwa Plakate oder Filme, werden auch Revolutionsfetische wie Pflastersteine und Barrikaden sowie die mit ihnen verbundenen Utopien, Revolten und Wunschproduktionen behandelt.
Transcript Verlag, 24.02.2022
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